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26. Februar 2011
Alberto Zedda: „Den ‚ernsten‘ Rossini verstehen und würdigen“
11. September 2009
Rossini in Wildbad 2009
Schlechte Nachrichten gab es leider vorab: Das Konzert von Marianna Pizzolato wurde wegen Erkrankung abgesagt. Es war auch einiges anders als sonst: Eine Masterclass, wie sie in den Vorjahren Raúl Giménez durchgeführt hatte, gab es aus finanziellen Gründen dieses Jahr leider nicht mehr.

Und noch etwas hat sich geändert: Ungewohnt und für mich ziemlich gewöhnungsbedürftig ist der neue Standort des Rossini-Denkmals. Nun steht es nicht mehr im Schutz der grünenden und blühenden Vegetation des Kurparks, sondern an dem von Anfang an vorgesehenen Platz, nämlich auf dem Rand eines kleinen Thermalbeckens gegenüber dem Palais Thermal, und Rossini könnte also nun seinen Fuß in echtes Thermalwasser setzen, - aber etwas verloren wirkt er dort, so fast nackert und nur mit einem Handtuch um die Hüften. Aber als Mittelpunkt von Gruppenfotos ist er begehrt, und vielleicht werden nächstes Jahr – jedenfalls zur Festspielzeit – auch noch ein paar Blumenkübel das spartanisch-kahle Ambiente etwas freundlicher gestalten.
Das Festival begann mit einer von Alberto Zedda geleiteten und als CD-Einspielung vorgesehenen konzertanten Festaufführung. Dem SWR und der Firma Naxos ist erneut herzlichst dafür zu danken, dass endlich Zeddas maßstäbliche Interpretationen von Rossinis Meisterwerken auf CD dokumentiert werden, und für den Maestro kommen auch Spitzensänger nach Bad Wildbad, die man andernorts nicht so „hautnah“ erleben kann. Für die auf CD bereits erschienenen Projekte der vergangenen Jahre sei auf die Übersicht in meinem Blog-Beitrag zum letztjährigen 20. Festival "Rossini in Wildbad" 2008 - Das Jubiläum verwiesen.
Dieses Jahr stand „La gazza ladra“ („Die diebische Elster“) auf dem Programm, eine Oper, die Alberto Zedda bereits 1979 nach der von ihm erstellten kritischen Ausgabe der „Fondazione Rossini di Pesaro“ eingespielt hat, und gerade was die sängerischen Leistungen anbelangt, zeigt der Vergleich mit dieser Aufnahme aus einer Zeit ganz zu Beginn der Rossini-Renaissance – das erste Rossini Opera Festival in Pesaro fand 1980 statt - doch deutlich die immense Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Für den 2. Juli war an sich für den Abend eine (eingeschränkt) öffentliche Generalprobe vorgesehen, und dafür hatte ich mir eine Eintrittskarte gekauft, hatte aber schon vor meiner Abreise erfahren müssen, dass stattdessen über den ganzen Tag verteilt Aufnahmen für die CD-Veröffentlichung stattfänden. Somit führte mein erster Weg nach meiner Ankunft am Nachmittag zum Touristik-Büro, wo ich meine Eintrittskarte zurück gab und mich zum Trost für das (kostenlose) Zuhören bei den Aufnahmen anmelden durfte, so dass ich abends dann immerhin noch die Arbeit an Ouvertüre und erstem Akt verfolgen konnte. Diese Reihenfolge – zunächst der zweite, und danach der erste Akt – kannte ich schon von der ebenfalls beschränkt öffentlichen Generalprobe der „Italiana in Algeri“ im Vorjahr; dies wird so gehandhabt, damit man auch für die Aufnahme des zweiten Aktes frische Stimmen hat. Anders als im Vorjahr wurde dieses Mal aber häufiger unterbrochen und mit dem Orchester (Virtuosi Brunensis) diskutiert und dann anschließend noch eine Stunde mit Nachaufnahmen verbracht, - zufrieden schien der Maestro noch nicht zu sein, wovon dann aber bei der Aufführung am Sonnabend, 4. Juli, nichts mehr zu merken war. Diese wurde wieder ein großer persönlicher Erfolg für Alberto Zedda, - es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie der so gebrechlich wirkende und nun schon 81-Jährige mit dem Erheben desTaktstocks Energie aufzuladen scheint und mit welcher Leidenschaft und Liebe er dirigiert und Orchester, Chor und Sänger mitreißt. Auf die Sendung des Mitschnitts beim SWR und auf die anschließend hoffentlich auch bald erscheinende CD-Aufnahme darf man sich freuen, denn alle gaben für Zedda ihr Bestes: Maria José Moreno – zurück aus der Babypause – als schönstimmige und anrührende Ninetta, Kenneth Tarver als höhensicherer Giannetto, Lorenzo Regazzo – auch konzertant mimisch und gestisch ständig in Aktion – als koloraturschleudernder komisch-böser Gottardo, Giulio Mastrototaro und Luisa Islam-Ali-Zade als Eltern von Giannetto, Mariana Rewerski - Einspringerin für die erkrankte Marianna Pizzolato - als Pippo und – das war die Überraschung dieser Produktion – Bruno Praticò einmal nicht in einer Buffopartie, sondern als Fernando, schön auf Linie singend, mutig in den Koloraturen und sehr konzentriert ob des doch wohl eher ungewohnten Terrains. Auch die kleineren Partien waren gut besetzt, und zwar durchweg mit Sängern, die dann in der späteren szenischen „Gazza ladra“ Hauptpartien sangen: Stefan Cifolelli (Tenor, Isacco), Pablo Cameselle (Tenor, Antonio) und Maurizio Lo Piccolo (Bass, Giorgio), ferner Damian Whiteley (Pretore).
Am Sonntag, 5. Juli, stand dann am Vormittag die Premiere der szenischen Schiller-Belcanto-Matinee „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“ auf dem Programm (Regie: Christof Küster). Eine der deutschen Sprache unkundige Sängerin (Luisa Islam-Ali-Zade) und ein überschwänglicher Schauspieler (Boris Rosenberger) erscheinen zum Vorsingen bzw. zum Vorsprechen für „Wilhelm Tell“ und geraten nichtsahnend an die Putzfrau – hinreißend gespielt von der Schauspielerin Gundi-Anna Schick; diese findet Gefallen an der Sache und „inszeniert“ die Tell-Handlung, die sie nur in groben Zügen vom Hörensagen kennt, mit den ihr eigenen Mitteln und Ideen. Eingebaut in den Ablauf waren sieben Arien (von einer Canzonetta von Haydn und Mozarts Cherubino über Rossinis Italiana und Tancredi bis zu Tschaikowskis Jungfrau von Orléans), mit denen Luisa Islam-Ali-Zade – wie immer souverän am Flügel begleitet von Marco Bellei - brillieren konnte. Für diese vergnügliche Stunde Unterhaltung gab es viel Beifall.
Danach wurde es bis zum Donnerstag ohne Festivalgäste sehr ruhig in Bad Wildbad, aber für mich keineswegs langweilig. Zum einen gibt es im Umkreis von Bad Wildbad nicht nur Wanderwege und lohnende kulturelle Ausflugsziele mit Museen, Ruinen, Fachwerkhäusern etc., sondern auch drei Städte mit Opernhäusern – Karlsruhe, Stuttgart und Pforzheim - , von denen man auch nach einer Abendvorstellung noch mit der Stadtbahn bequem nach Bad Wildbad zurückkehren kann, zum anderen wird vor Ort ja für die bevorstehenden Premieren geprobt. So erlebte ich in Pforzheim, (wohin ich mich schon am Freitag vor aufziehenden Gewitterstürmen ins Schmuckmuseum geflüchtet hatte) am Sonntagabend eine sehr fantasievoll inszenierte und erfreulich gut gesungene Aufführung der Barockoper „La Calisto“ von Cavalli, und auch Stuttgart bot am Mittwoch mit Händels „Teseo“ Barockes. Dazwischen erlebte ich die Proben zur szenischen „Gazza ladra“ und zu Rossinis „Il signor Bruschino“, den ich – da nun einmal leider überhaupt kein Kurparkwetter war - dreimal komplett sah und hörte und so auch die szenische und musikalische Detailarbeit gut verfolgen konnte.
Für Donnerstag, 9. Juli, hatte eigentlich ein Belcanto-Festkonzert mit Marianna Pizzolato auf dem Programm gestanden, das aber leider wegen ihrer Erkrankung hatte abgesetzt werden müssen. Wer wollte, konnte stattdessen in eine sog. Voraufführung der szenischen „Gazza ladra“ gehen, in Wirklichkeit – und so auch in dem außerhalb der Vorstellungen im Kurhaus aushängenden Probenplan ausgewiesen – war es die Generalprobe, und zur Enttäuschung einiger Besucher hörten sie von Ugo Guagliardo in der Rolle des Fernando weitgehend nur Markiertes und konnten erst in der Schlussszene, in der er voll aussang, erahnen, was ihnen entgangen war. Ich meine, man hätte das Publikum darauf vorbereiten sollen, die Leute wären trotzdem gekommen und hätten Verständnis gehabt (und sich vielleicht auch mit den im Vergleich zu den normalen Vorstellungen niedrigeren Kartenpreisen etwas getröstet); denn dass es ohne ernstliche Stimmgefährdung nicht anders ging, war völlig einzusehen, da dieser junge und wirklich vielversprechende Koloraturbass sowohl in der „Gazza ladra“ als auch im „Signor Bruschino“ Hauptpartien sang.
Das 20-jährige Bestehen der Deutschen Rossini Gesellschaft wurde am Freitag, 10. Juli, nachmittags im König-Karls-Bad mit einem vom Vorsitzenden Bernd-Rüdiger Kern gehaltenen Vortrag „Rossini in Wien oder Die Bekenntnisse von Melanie von Metternich“ und mit Kammermusik von Rossini für Harfe, Streicher und Bläser gefeiert. Die Ausführenden dieser sonst leider wenig zu hörenden Kammermusikraritäten waren – mit Ausnahme der Harfenistin – Mitglieder des Festivalorchesters Virtuosi Brunensis und machten mit ihrem virtuosen Spiel dem Namen ihres Orchesters alle Ehre. Anschließend gab es einen Empfang im Hotel Rossini (vormals Hotel Bären).
Am Freitagabend war dann die Premiere der Farsa „Il signor Bruschino ossia Il figlio per azzardo“ und wurde ein voller Erfolg. Die Produktion soll auch als DVD erscheinen. Die Inszenierung von Jochen Schönleber im Bühnenbild von Anton Lukas und in den Kostümen von Claudia Möbius wurde zu Recht einhellig bejubelt, - spritzig, witzig und nie klamottig.

Dem entsprach auch das Dirigat von Antonino Fogliani, der zunächst im Bademantel antrat, denn Ouvertüre und erste Szene spielten in den „Bagni Gioachino“: das Orchester saß auf blauer Folie sozusagen im Schwimmbecken und alle setzten zur Ouvertüre passenderweise Badehäubchen auf. Auch Stefania Bonfadelli zeigte sich hübsch anzusehen in Bikini und Badeanzug. Weniger wohlgeformt, aber umso lustiger präsentierte sich dann am Schluss Bruno Praticò im quergestreiften Badekostüm und positionierte sich an der Leiter ins imaginäre Orchester-Schwimmbassin in der gleichen Pose wie der bronzene Rossini auf seinem Denkmal. Dazwischen gab es jede Menge liebenswerte Gags in temporeich abspulenden Aktionen zu belachen, genau passend zu den Crescendi in Rossinis Musik und von den Akteuren auf der Bühne mit Spaß an der Freud ausgeführt. Jetzt klappte alles, ich hatte ja die gelegentlich durchaus hindernisreiche Entwicklung der einen oder anderen Szene bei den Proben miterlebt.

Bruno Praticò war in dieser Bufforolle des Signor Bruschino natürlich voll in seinem Element, die an Koloraturen reiche Basspartie des Gaudenzio Strappapuppole, fürsorglicher Vormund von Sofia, wurde von Ugo Guagliardo hinreißend gesungen und gespielt. Stefania Bonfadelli kehrte nach längerer Krankheit, kurzem Comeback (s. Interview in der Zeitschrift „Das Opernglas“, Oktober 2006) und anschließender Babypause auf die Bühne zurück, - da bleibt wohl erst einmal abzuwarten, ob sie auch wieder an den großen Häusern reüssieren kann. Filippo Adami gefiel mit seinem höhensicheren, klaren Tenor als Florville. In den kleineren Partien sangen Pablo Cameselle, Stefan Cifolelli, Armando Ariostini und Wakako Ono, am Fortepiano begleitete Michele d’Elia die Rezitative.

Am Sonnabend, 11. Juli, gab es ein dichtgedrängtes Programm. Bei dem Empfang am Vortag war spontan für den Vormittag eine Besichtigung des in dieser Saison geschlossenen Kurtheaters angesetzt worden, zu der sich mehr als zwei Dutzend Interessenten einfanden. Unter der engagierten Führung durch Herrn Dr. Eckhard Peterson, Vorsitzender des Fördervereins Kurtheater Wildbad e.V., konnten wir sehen, wieweit die aktuellen Baumaßnahmen gediehen waren: links ein Anbau für Garderobe, Toiletten etc., rechts der Anbau der Cafeteria, und im Zuschauerraum sind auch bereits die ersten Reihen der aufwendig restaurierten Originalbestuhlung zu bewundern. Herr Dr. Peterson führte uns auch in das Bühnenhaus mit den noch original erhaltenen Kulissenzügen, von denen ein Teil wieder in Benutzung genommen werden soll, und unter die Bühne. Wenn man an den bei der ersten Besichtigung 2001 vorhandenen katastrophalen Zustand des jahrelang als Abstellraum für Gartengeräte genutzten Theaters zurückdenkt, kann man nur staunen, was dank des unermüdlichen Einsatzes des Fördervereins und seines Vorsitzenden erreicht worden ist.
Am Sonnabend-Nachmittag stand dann ein von Solistinnen und Solisten des Festivals bestrittenes Konzert „Hommage an Schiller“ auf dem Programm. Mit der Klavierbegleitung von Michele d’Elia gab es Arien und Szenen aus „Don Carlo“ und „I masnadieri“ von Verdi, aus „I briganti“ von Mercadante, aus Donizettis „Roberto Devereux“ (nicht von Schiller) sowie vier Szenen bzw. Arien aus Rossinis „Guglielmo Tell“ bzw. „Guillaume Tell“. Da der Festivalintendant Jochen Schönleber in seiner Moderation ankündigte, dass es den Tell in Bad Wildbad geben werde, wurde natürlich anschließend eifrig diskutiert, ob man da vielleicht schon einen Teil der geplanten Besetzung zu hören bekommen hatte, - es sangen Ines Merseburg, Pablo Cameselle (anstelle des angekündigten Filippo Adami), Wakako Ono, Elsa Giannoulidou und – das war die Überraschung des Nachmittags – Bruno Praticò. Sein „Sois immobile“ war schönstimmig und stilvoll, eine Wohltat insbesondere im Vergleich zu den sehr lautstark vorgetragenen Verdi- Stücken des ersten Teils des Konzerts, - auf die daran beteiligten Solisten möchte ich nicht näher eingehen.

Am Sonnabend-Abend war dann die offizielle Premiere der szenischen Produktion der „Gazza ladra“. Das etwas pauschale Dirigat von Ryuichiro Sonoda konnte sich mit dem von Zedda nicht messen, immerhin spielten die Virtuosi Brunensis - jedenfalls bis zur Pause – nicht so unangenehm laut wie in der sog. Voraufführung. Die Inszenierung von Anke Rauthmann nutzte mit einer schrägen Rampe (Bühne: Anton Lukas) geschickt die – besonders bei Einsatz eines größeren Chores (Classica Kammerchor Brno) - beengten räumlichen Verhältnisse der Kurhaus-Bühne, das Hauptaugenmerk lag auf einer detailreichen und überzeugenden Personenführung. Giulio Mastrototaro sang wieder ausgezeichnet gut den Fabrizio, seine Frau war diesmal Elsa Giannoulidou, und die Rolle des Sohnes Giannetto sang Stefan Cifolelli mit großem persönlichen Erfolg. Ebenfalls erfreulich war die Ninetta von Sandra Pastrana, bei den Bässen bot Ugo Guagliardo als Fernando ein atemberaubendes Koloraturfeuerwerk, während Maurizio Lo Piccolo als Gottardo zwar eine weniger geläufige Gurgel hatte, aber durch stilvolles Legato punkten konnte. Luisa Islam-Ali-Zade war diesmal Pippo und – sicherlich auch und gerade wegen ihrer natürlichen Gestaltung dieser Hosenrolle – wieder ein Publikumsliebling. In den kleineren Partien gefielen Pablo Camaselle (Isacco und Antonio) und Stefan Hagendorn (Giorgio und Amtsrichter) sowie als Gazza (Elster) die Schauspielerin Kornelia Gocalek.

Nach zehn Tagen in Bad Wildbad freue ich mich nun auf das nächstjährige Festival. Ein Ereignis habe ich dieses Jahr verpasst, aber dank der Liveübertragung von Deutschlandradio Kultur immerhin im Radio hören können: die konzertante Aufführung von „La sposa di Messina“ von Nicola Vaccaj (nach Schillers „Braut von Messina“) am 18. Juli mit einer herausragenden Jessica Pratt.
Fotos: D. Kalinka (Rossini-Denkmal) und "Rossini in Wildbad" (Szenenfotos)
15. Juli 2008
Bad Wildbad aktuell

ROSSINI IN BAD WILDBAD: Otello ist weiss
Die dritte Jubiläums-Premiere des Festivals, Rossinis „Otello“, unter der musikalischen Leitung von Antonino Fogliani und in der Regie von Annette Hornbacher verspricht viele Überraschungen.Neben den Rollendebuts der beiden Hauptdarsteller Michael Spyres als Otello und Jessica Pratt als Desdemona ist es vor allem das Regiekonzept von Annette Hornbacher, das Spannung verspricht. In ihrer nunmehr sechsten Inszenierung einer Rossini-Oper beschäftigt sie sich mit dem Thema der Ausgrenzung. Sie versteht diese in vielfältiger Hinsicht und keineswegs an Rassismus und einen farbigen Otello gebunden.In ihrer Inszenierung lässt Hornbacher bewusst offen, in welcher Welt sich Otello bewegt. Sind die Venezianer eine reiche und kultivierte Patriziergesellschaft? Oder handelt es sich eher um eine mafiöse Halbwelt? Letzteres liegt nahe, da alle Figuren in der Oper in Machtintrigen verstrickt sind. Ist Otello also Befehlshaber eines idealen Staatengebildes – oder eher ein Söldner zwielichtiger Bosse?Eine Besonderheit der Rossini Oper besteht darin, dass Otello musikdramaturgisch schwächer gewichtet ist als Desdemona, deren differenzierte Gefühle und Leiden im Mittelpunkt von Rossinis Interesse stehen. Um Desdemonas Liebe ebenso wie den plötzlichen Hass Otellos plausibel zu machen, betont die Inszenierung daher, dass Otello wie Desdemona unter der systematischen Ausgrenzung aus der venezianischen Machtwelt leidet. Wie Desdemona, die von ihrem Vater für eine politisch einträgliche Heirat mit dem Sohn des Dogen vorgesehen ist, wird Otello zum Spielball der Mächtigen. Beide, Otello und Desdemona, sind Opfer einer von Intrigen und Machtspielen beherrschten Welt, in der Otello nur einen Trumpf hat: seine Überlegenheit als Kämpfer.Die Ausstattung liegt wie bei der „Italienerin in Dubai“ in den Händen der langjährigen Festival-Mitarbeiterin Claudia Möbius. Die Berliner Kostüm- und Modedesignerin hat seit 2002 mehr als 20 Produktionen in Wildbad verantwortlich betreut und gestaltet in ihrer vierten gemeinsamen Arbeit mit Annette Hornbacher die prägnanten Kostüme. Der junge Berliner Bühnenbildner Anton Lukas zeichnet für den in seiner Kargheit überzeugenden Unterweltsraum verantwortlich, der Hannoveraner Lichtdesigner Markus Knoblich sorgt für die bewusst spärliche, stimmungsvolle Beleuchtung.Zitate zu „Otello“ aus Rossinis BriefenAzione interessantissima // Spannende Handlung (21. Mai 1816)Sto travagliando nell’Otello, cosa difficile ma sicuro d’effetto (08. Okt 1816)Ich schlage mich mit ‘Otello’ herum, ein schwieriger aber effektvoller Stoffca capo d’opera – una cosa tanto classica (09. Dez 1816, über die Uraufführung)Ein Meisterwerk – eine klassische Sache.
Festival „Rossini in Wildbad“ mit Pacini-Rarität: “DON GIOVANNI" von Giovanni Pacini (Vorstellung am 12. 7. 2008)
Das 20. Belcanto Opera Festival „Rossini in Wildbad“ brachte auch heuer wieder eine bemerkenswerte Rarität: „Don Giovanni ossia Il convitato di pietra“ von Giovanni Pacini (1796 – 1867), dessen Uraufführung im Jahr 1832 in privatem Rahmen in der Casa Belluomini in Viareggio erfolgte. Wohl auch deshalb, weil Pacinis Schwester Claudia seit 1823 mit Antonio Belluomini verheiratet war, der später der Arzt der legendären Sängerin Maria Malibran wurde. Da nicht bekannt ist, ob es seither jemals eine Aufführung dieser Oper gab, könnte die Premieren-Vorstellung im Kurtheater von Bad Wildbad am 4. Juli die erste öffentliche Aufführung gewesen sein. Allein unter diesem Aspekt muss die Idee der Festspielleitung – die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Jochen Schönleber –, dieses außerhalb Italiens völlig unbekannte Werk szenisch aufzuführen, gewürdigt werden. Wenn dann noch die musikalische Qualität stimmt, wie in Bad Wildbad, darf von einer kleinen Opernsensation gesprochen werden.
Pacini, der von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt wurde – seine reiche Erfindungsgabe und melodische Kraft brachten ihm den Beinamen „maestro della cabaletta“ ein –, schrieb anfangs im Stil der Opera buffa Rossinis, später im Stil Bellinis. Und beide Komponisten sind aus der Partitur des „Don Giovanni“, die virtuosen Belcanto-Gesang höchster Güte erfordert, herauszuhören. Der Librettist dieses Werks ist unbekannt, der Inhalt der Oper mit jener von Mozart fast identisch. Nur dass Don Giovannis Diener nicht Leporello, sondern Ficcanaso heißt, keine Donna Elvira vorkommt und die Stimmlagen mancher Personen anders sind. So ist beispielsweise Don Giovanni ein Tenor und Donna Anna ein Mezzosopran.
Die Inszenierung von Anke Rauthmann lässt die Oper in der Sommerresidenz einer italienischen Familie spielen, wobei fast alle Darsteller Mitglieder dieser Familie sind: der Vater als Oberhaupt spielt den Diener Ficcanaso, der Sohn den Don Giovanni, seine Ehefrau Donna Anna. Ein Freund der Familie wird als Duca Ottavio ins Spiel geholt, dessen Schwester ist die junge Braut Zerlina, ihr Freund Masetto. Im Verlauf der Vorstellung vermischen sich Spiel und Realität, die Grenze zwischen Theaterrollen und dem Familienleben verschwimmen, alle Beteiligten erfahren etwas über sich selbst …
Für die Bühne des ehemals Königlichen Kurtheaters Bad Wildbad (ein bauliches Kleinod) zeichnete Britta Blanke verantwortlich. Es gelang ihr mit einfachen Mitteln, die Atmosphäre einer Sommerresidenz einer italienischen Familie einzufangen, die modernen Kostüme entwarf Claudia Möbius.
Leonardo Cortellazzi in der Titelrolle überzeugte durch südländische Verführungskünste, wobei ihm sein einschmeichelnder, angenehm klingender Tenor sehr zustatten kam. Als sein Diener forcierte Giulio Mastrototaro seinen kräftigen Bassbariton zu stark, was sich in dem kleinen Haus eher ungünstig auswirkte. Bravourös die junge schmächtige Zinovia-Maria Zafeiriadou als Zerlina, die nicht nur bezaubernd aussah, sondern ihre Rolle schauspielerisch und gesanglich hervorragend meisterte. Ihr heller Sopran perlte höhensicher, ohne je schrill zu werden und übertraf in den Ensembleszenen alle anderen Protagonisten. Mit Recht erhielt sie einige „Brava-Rufe“. Hier reift eine Sängerin heran, der man eine Karriere auch an größeren Häusern voraussagen kann. Geraldine Chauvet als Donna Anna hatte es da nicht leicht, bewältigte aber ihre Rolle und ihre Arien gut. Überzeugend Ugo Guagliardo, der den eifersüchtigen Masetto blendend spielte und mit tiefem, wohlklingendem Bass sang. Dazu gab er noch die in dieser Inszenierung veränderte Rolle des Commendatore, der von Don Giovanni nicht getötet, sondern „bloß“ verletzt wird, ihn aber dennoch zur Hölle wünscht. Giorgio Trucco als Duca Ottavio blieb trotz guter Stimme ein wenig farblos. Köstlich hingegen Kornelia Gocalek als Hausmädchen und Krankenschwester, die bei einem Wettbewerb für Theaterschulen in Moskau den Preis für die „beste körperliche Performance“ erhielt. Eine mit Sicherheit verdiente Auszeichnung. In einer Opernvorstellung zwei stumme Rollen so überzeugend und witzig zu spielen, hat Seltenheitswert! Der Philharmonische Chor Transilvania Cluj (Leiter: Cornel Groza) rundete die guten Leistungen des gesamten Ensembles ab.
Die Leitung des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim hatte Daniele Ferrari inne, der dieses musikalische Kammerwerk wie große Oper spielen ließ. Oftmaliger Szenenapplaus und viele Bravi-Rufe für die Sängerinnen und Sänger sowie den Dirigenten zeigten, wie sehr das Publikum von der Vorstellung begeistert war. Vom Rezensenten ein „Bravo!“ für die Festspielleitung, diese musikalische Kostbarkeit ausgegraben zu haben.
Udo Pacolt, Wien – München
Rossini in Wildbad : „L’ITALIANA IN ALGERI“ in konzertanter Vollendung 5.7.2008
Im 20. Jahr seines Bestehens startete das Festival im Nordschwarzwald mit einem wahren Paukenschlag. Maestro Alberto Zedda (in der Februar-Ausgabe anlässlich seines 80. Geburtstags ausführlich gewürdigt) trat neben einigen halbszenischen Produktionen nach „La Cenerentola“ und „La donna del lago“ zum dritten Mal ans Pult für eine konzertante Aufführung, die nur durch den Aufhänger für einen CD-Mitschnitt mit einer hochkarätigen und den Etat des Festivals sprengen würdenden Besetzung möglich ist und landete damit wieder einen Triumph des moussierenden Rossini-Witzes. Bei einem solchen Vollblut-Musiker wird kein Bühnenbild und kein Kostümaufwand benötigt, um eine Handlung und ihre Situationen zu verorten. Zumal wenn es sich um eine Buffa dreht, bei der entsprechende Sänger auch hinter ihren Notenpulten dem Drang zum Spielen oder zumindest zum mimischen Kontakt kaum widerstehen können. Was sich an diesem Abend auf der kleinen Bühne an vis comica, an gegenseitigem Bälle-Zuwerfen abspielte, steigerte die ohnehin schon jubelnswerte musikalische Komponente zum vollendeten Musiktheater. Übertitel wären somit selbst für kein Wort Italienisch verstehende Besucher überflüssig gewesen, die Deutlichkeit der körpersprachlichen Details überbrückte jede Verständnis-Barriere.
An der Spitze der Solisten stand Marianna Pizzolato in der Titelrolle mit einer Stimme, die vom Kontraalt über den sinnlich dunklen Mezzo bis zur fast hell sopranigen Höhe gleich mehrere Stimmfächer in sich vereinigt und damit der Partie der Isabella in jeglicher Lage voll gewachsen ist. Weit gespanntes Legato, flexibles Parlando, locker attackierende Koloratur – alles scheint dieser dazuhin mit aparter fraulicher Ausstrahlung, Charme und Witz gesegneten Künstlerin spielerisch ohne störende Gangschaltungen zu entströmen. Daß sie alle diese Vorzüge nicht nur für ihr eigenes Wirken nutzt, sondern sich bei der ersten Begegnung mit Mustafa ihrerseits geschmeichelt fühlt, zeigt ihre gestalterische Fähigkeit, dürfte aber auch an der humorvoll sympathischen Präsenz von Lorenzo Regazzo als Bey von Algier liegen. Der schon mehrfach in Bad Wildbad zu Gast gewesene Koloratur-Baßbariton mit einer ausgeglichen runden und fülligen Tongebung vom Keller bis zum Dach lebt die Rolle in jeder Phase seines pointenreichen Mienenspiels und seiner spontanen Reaktionen auf die Partner. Kaum zu glauben, dass sich dieser so großsprecherisch aufplusternde Renegat letztlich als Pappataci außer Gefecht setzen läßt. Eine ebenso prall lebendige Charakterstudie gibt der hauptsächlich auf die Opera buffa spezialisierte Neapolitaner Bruno De Simone als Taddeo. Kein Jammerlappen, kein Trottel, sondern ein feinsinniger, gewitzter Mann, wenn auch verzweifelnd doch Herr der Lage, steht da auf der Bühne und erschließt dieser gerne lächerlich gezeichneten Figur eine ganz neue Dimension. Die Durchsetzungskraft seines kernigen und akkurat aussingenden Organs unterstützt dies noch in vokaler Hinsicht.
Der ziemlich schnell bekannt gewordene amerikanische Tenor Lawrence Brownlee rechtfertigte den ihm vorausgeeilten Ruf durch seine außergewöhnlich dunkel grundierte, präzise geführte Stimme, für die schnelle Fiorituren und die berüchtigt exaltierten Höhen kein Problem darstellen und die fähig ist, alles Extreme natürlich in die Melodielinie miteinzubinden. Sein Lindoro klebte zwar gelegentlich etwas mehr an den Noten, ließ sich aber durch die Ausgelassenheit seiner Mitstreiter schließlich auf ein freieres und den Spaß mittragendes Agieren ein.
Giulio Mastrototaro umreißt den algerischen Korsarenkapitän Haly in der Kürze seiner Rezitative und seiner über die Frauen Italiens Ressumée ziehenden Kavatine auf ebenso prägnante wie trocken komische Weise.
Ruth Gonzalez kleiner, aber durchsetzungsfähiger und das Stretta-Finale des 1.Aktes gar so volltönend übersingender Sopran, dass sich der neben ihr stehende Regazzo (Mustafa) bei der als Zugabe erfolgten Wiederholung erschrocken die Ohren zuhält, ist als Elvira ein kleines Temperamentsbündel, das es dem Bey bestimmt nicht leicht gemacht haben dürfte, andererseits diesen letztlich doch glücklich stimmen sollte, zu einer solch lebenslustigen Frau wieder zurückzukehren. Elsa Giannoulidou stand ihr mit angenehm klingendem Mezzo als Zulma hilfreich zur Seite.
Mit dem Philharmonischen Chor Transilvania Cluj hatten die Veranstalter diesmal eine besonders klangvolle Sängervereinigung engagiert, deren dynamische Flexibilität an lauter erfahrene Solisten denken ließ.
Noch einmal zurück zu Alberto Zedda: diesmal profitierten die sich ganz schnell frei spielenden Virtuosi Brunensis von seinem pfiffigen Zugriff, dem Auskosten kleiner solistischer Akzente, dem mit einem überraschend plötzlichen Kick angetriebenen Rädchen des An- und Abschwellens, des bei aller Ausgelassenheit kontrollierten Ineinandergreifens von Rhythmus und Melodie.
Allen trübsinnigen, depressiven oder schwarzsehenden Zeitgenossen kann diese Medizin nur empfohlen werden. Denjenigen, die nach der Aufführung noch Gaumenfreuden von Sternekoch Harald Wohlfahrt bei einem Rossini-Diner genossen haben, dürften die Köstlichkeiten wie Champagner durch den Magen gegangen sein.
Alles in allem: ein Freudenfest dies- und jenseits des Podiums.
Udo Klebes
28. Juni 2008
Der Experte - Alberto Zedda

DER EXPERTE - ALBERTO ZEDDA
Dirigent, Musikwissenschaftler, Autor, Lehrer, künstlerischer Leiter und eine Instanz für Rossini. Wolfgang Kutzschbach traf den Maestro in Bozen.
Herr Zedda, wodurch ist Ihr Interesse für Rossini erwacht?
Ich entdeckte Rossini mit der Erstellung der kritischen Edition von »Il barbiere di Siviglia«. Die Oper wird überall auf der Welt gespielt, und somit habe auch ich das Werk einmal dirigiert. Hierbei ist mir etwas Seltsames passiert: In den Vereinigten Staaten geriet ich mit den Oboisten nach dem Finale des ersten Aktes in einen Streit über Tempowahl und unspielbare Passagen. Obwohl es eine einfachere Alternativ-Version von Ricordi gab, hatte ich mit der Interpretation ein schlechtes Gewissen. Als ich etwas später in Bologna dirigierte, habe ich mich daran erinnert, und ich wusste auch, dass das Autograf des »Barbiere« in Bologna lag. Ich habe mir daher die Originalpartitur angesehen und verstanden, warum das damals nicht funktionieren konnte. Daraufhin habe ich mein Notenmaterial korrigiert und dies dem Ricordi-Verlag gezeigt. Dort war man entsetzt und hielt mich für verrückt. Es hätten doch alle Dirigenten, wie Toscanini, de Sabata oder Serafin diese Partitur verwendet. Schlussendlich verblieben wir so, dass ich eine Neuedition erstellen sollte, weil ich mit dem Problem am besten vertraut war.

Seine Art, Theater zu machen. Sein Theater ist anders als das der Romantik, nicht phrasenhaft, sondern modern. Ich habe erkannt, dass Rossini nicht deshalb von den Spielplänen verschwunden war, weil er zu veraltet, sondern weil er zu modern war! Während in der Romantik Leidenschaften, Gefühle und menschliche Seelenzustände offen sichtbar werden, sind sie bei Rossini nicht zu erkennen. Er wollte nicht das Alltägliche, sondern das Großartige, Absolute. Verdi hat in einem Brief an seinen Freund Arrivabene geschrieben: „Ich verstehe, warum Rossini ein großer Komponist ist. Welcher Rhythmus, welche Energie, welche Präzision. Aber ich verstehe nicht, warum Rossini Opern komponiert hat.“ Für Verdi musste eine Oper von der menschlichen Seele erzählen.Verdi hatte von seinem Standpunkt aus Recht. Rossini wollte aber nicht das Menschliche in Emotionen vermitteln, er wollte die großen Gefühle der Menschheit ausdrücken. Nicht aus dem Blickwinkel des Menschen, sondern als würde Gott aus der Ferne die armseligen Menschen betrachten, wie sie lieben und sterben. Verdi bildet immer ein Urteil über die Personen, hier die Guten, hier die Bösen. Rossini tut das niemals, er nimmt nie Partei. Er komponiert die gleiche Leidenschaft für Assur wie für Semiramide und man erfährt nie, ob ihm Assur sympathisch ist oder nicht. Er erzählt die Geschichte, wie sie ist und urteilt nicht. Das ist eine sehr moderne Sicht.Genial bei Rossini ist auch der Rhythmus, der anders als bei allen anderen ist. Die Themen, die musikalische Entwicklung, all das ist nicht außergewöhnlich. Wenn man irgendeine Partitur Rossinis nimmt, so sind alle gleich, egal ob opera seria oder buffa. Aber obwohl immer dieselben wenigen Vokabeln verwendet werden, gleicht keine Oper der anderen. Das ist das Genie, das musikalische Phänomen. Anders als bei Verdi oder Puccini, wo die Musik auch dann begeistert, wenn weniger passende Sänger am Werk sind, funktioniert das bei Rossini nicht. Dann wird seine Musik langweilig, stupid und mechanisch. Daher benötigen wir entsprechende Interpreten.
Sie dirigieren in diesem Jahr in Pesaro das Eröffnungskonzert der Festspiele mit Juan Diego Flórez?
Ja, es hat das Motto „Die Geburt des romantischen Tenors“. Flórez hat »Guglielmo Tell« bis jetzt nur auf seiner Solo-CD gesungen, aber noch nie auf der Bühne. Er sollte auch noch nicht die ganze Partie an einem Opernhaus singen – dafür ist er noch zu jung – aber im Konzert ist es möglich, die tenoralen Glanzstücke zu singen.
Ein weiterer Schwerpunkt Ihrer Auftritte liegt seit Jahren beim Rossini-Festival in Bad Wildbad
…Es ist eine fantastische Geschichte mit diesem kleinen Ort. Dort herrscht eine unglaubliche Begeisterung für Rossini. Man arbeitet ohne Bezahlung, aber mit vollem Enthusiasmus. Dieses Jahr nehmen wir »L’Italiana in Algeri« auf. In der wunderbaren Atmosphäre kann man sehr ruhig arbeiten.
Wie wird die »L’Italiana« in Bad Wildbad?
Da gibt es kaum etwas, was außerhalb der üblichen Tradition liegt. Bei »La donna del lago« war es etwas anders. Ich versuche immer, die Rollen von Maria Colbran von einem Mezzosopran singen zu lassen, denn die Colbran war mehr Mezzosopran acuto als Sopran. Daher haben Sonia Ganassi in »Elisabetta, regina d’Inghilterra«, Joyce DiDonato in »Adina« oder »La donna del lago« gesungen. Die »L’Italiana« ist wenig problematisch, ist absolute Komik, die einzige wirklich komische Oper von Rossini.
2. Juni 2008
"Rossini in Wildbad" 2008 - Das Jubiläum

Das Festival Rossini in Wildbad wurde 1989 gegründet, in dessen Umfeld ebenfalls 1989 die Deutsche Rossinigesellschaft entstand.
Bad Wildbad ist ein Thermalbad im nördlichen Schwarzwald, wo - ausweislich des Eintrags im "Badblatt"- im Juni 1856 der "Compositeur de Musique" Mr. G. Rossini mit Gemahlin und Dienerschaft im Gasthof zum Bären abgestiegen ist.
Die Wildbader Ärzteschaft hat dem berühmten, Heilung suchenden Kurgast von einst im Jahre 2000 ein recht ungewöhnliches Denkmal im Kurpark gesetzt (Bronzeplastik von Karl-Henning Seemann).
So schaut nun der Maestro auf das Königliche Kurtheater, das nach jahrzehntelangem Verfall - zuletzt wurde es als Lager für Gärtnergerätschaft genutzt - am 1. Juli 2005 unter der Schirmherrschaft von Dame Joan Sutherland wieder eröffnet wurde. Dem Engagement des 1987 gegründeten Förderverein-Kurtheater.de/ ist es zu verdanken, dass nun das Festival - neben dem Kursaal im Jugendstil-Kurhaus - eine wunderschöne weitere Spielstätte hat.

Neben Opern von Rossini werden auch Opern-Raritäten von anderen - heute weitgehend vergessenen - Komponisten aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts aufgeführt: Mayr, Meyerbeer, Mercadante, L. Mosca, Peter von Winter, Balducci u.a.. Auf der Seite des Festivals „Rossini in Wildbad“ gibt es eine Liste aller dort seit 1989 aufgeführten Opern.
Nachdem zunächst mehrere Jahre William Matteuzzi in seiner Masterclass dem Sängernachwuchs Kenntnisse und Erfahrungen im Belcantogesang vermittelt hatte, bietet nun die Akademie_Belcanto. eine Masterclass, für die Raul Giménez seit mehreren Jahren nach Bad Wildbad kommt. Unterricht für junge Sängerinnen und Sänger gaben auch u. a. Michael Aspinall und Lorenzo Regazzo, der auch dieses Jahr wieder dabei sein wird. Die Teilnehmer der Masterclass geben zum Abschluss ein Konzert mit ausgesuchten Belcanto-Arien und Ensembles, bei dem der Internationale Belcanto-Preis verliehen wird. Er richtet sich an Sängerinnen und Sänger unter 32 Jahren und ist mit persönlicher Betreuung und einem Rollenangebot für ein folgendes Festival im Gesamtwert von insgesamt bis zu 5.000 € dotiert.
Die Akademie und das Festival werden von der Peter Moores Foundation gefördert.
Inzwischen international bekannte Sängerinnen und Sänger haben zu Beginn ihres künstlerischen Weges auch in Bad Wildbad gesungen und sind auf den dort mitgeschnittenen CD-Aufnahmen dokumentiert; ihre weitere Entwicklung ist nachzulesen im Beitrag Junge Karrieren.
Viele Produktionen des Festivals wurden und werden von SWR/DLR Kultur live übertragen bzw. für die CD-Veröffentlichung aufgezeichnet.
Dieses Jahr wird DLR Kultur den „Don Giovanni – Il convitato di pietra“ von Giovanni Pacini aufzeichnen, der SWR Rossinis „Otello“ und das Jubiläums-Festkonzert mit Rossinis Schauspielmusik „Edipo a Colono“ (Solist: Lorenzo Regazzo) und der Uraufführung der von Wolfgang Rihm für das Festival komponierten Szene aus Hölderlins „Ödipus auf Kolonos“ (Solist: Matthias Rexroth). – Es sind also weitere hochinteressante CD-Veröffentlichungen zu erwarten!
Hier meine persönlichen Lieblingsaufnahmen – die Selbstbeschränkung auf nur sechs Empfehlungen fiel wirklich nicht leicht:
Rossini, La pietra del paragone – Alessandro De Marchi; Agata Bienkowska, Anna Rita Gemmabella, Anke Herrmann, Raffaele Costantini, Alessandro Codeluppi, Dariusz Machej, Gioacchino Zarrelli (2001) (Naxos)
Rossini, L’equivoco stravagante (Edition der Deutschen Rossinigesellschaft) – Alberto Zedda; Petia Petrova, Marco di Felice, Marco Vinco, Dario Schmunck, Monica Minarelli, Eduardo Santamaria (2000) (Naxos) – Diese 1811 in Bologna uraufgeführte Oper wurde nach drei Vorstellungen von der Zensur verboten, die den Stoff zu anrüchig fand, - es geht um einen ziemlich emanzipierten „Blaustrumpf“ namens Ernestina, die über die Liebe und die Trennung von Geist und Körper philosophiert und gar als verkleideter „musico“ denunziert und wegen Fahnenflucht verhaftet wird, - „musico“ ist hier im Sinne von Kastrat zu verstehen!
Rossini, Torvaldo e Dorliska – Alessandro De Marchi; Huw Rhys-Evans, Paola Cigna, Mauro Utzeri, Michele Bianchini, Anna Rita Gemmabella, Giovanni Bellavia (2003) (Naxos)
Peter von Winter, Maometto - il fanatismo – Gabriele Bellini; Sebastian Na, Maria Luigia Borsi, Antonio de Gobbi, Luca Salsi, Cesare Ruta, Gloria Montanari (2002) (Marco Polo) – Diese 1817 an der Scala di Milano uraufgeführte Oper basiert auf Voltaires Tragödie von 1736 („Mahomet ou Le Fanatisme“) und handelt von der Belagerung Mekkas durch den Propheten Mohammed, während Rossinis „Maometto Secondo“ ein türkischer Sultan im Kampf der Ottomanen gegen die Venezianer einige Jahrhunderte später ist.
Giacomo Meyerbeer, Semiramide – Richard Bonynge; Deborah Riedel, Filippo Adami, Fiona Jones, Wojtek Gierlach, Olga Peretyatko, Leonardo Silva (Juli 2005) (Naxos) – Diese Oper aus Meyerbeers italienischer Zeit hat eine andere Episode aus dem Leben der Königin Semiramis zum Gegenstand als Rossinis gleichnamige Oper.
Johann Simon (Giovanni Simone) Mayr, L’amor coniugale – Christopher Franklin; Cinzia Rizzone, Francescantonio Bille, Tatjana Charalgina, Dariusz Machej, Giovanni Bellavia, Bradley Trammell (2004) (Naxos) – Diese 1805 entstandene „Befreiungs“-Oper basiert auf der gleichen Vorlage wie Beethovens Leonore/Fidelio.
Dem Label Naxos und dem SWR ist es auch zu verdanken, dass der große Rossini-Kenner Alberto Zedda, künstlerischer Leiter des Rossini Opera Festivals in Pesaro und Ehrenpräsident der Deutschen Rossinigesellschaft, endlich auch als Dirigent „seiner“ Opern angemessen dokumentiert wird. Bisher wurden in Bad Wildbad in konzertanten Aufführungen folgende Opern zur Veröffentlichung auf CD aufgenommen:
Rossini, La Cenerentola – Alberto Zedda; Joyce DiDonato, José Manuel Zapata, Bruno Praticò, Paolo Bordogna, Luca Pisaroni, Patricia Cigna, Martina Borst (Nov. 2004) (Naxos)
Rossini, La donna del lago – Alberto Zedda; Sonia Ganassi, Marianna Pizzolato, Maxim Mironov, Ferdinand von Bothmer, Wojtek Gierlach, Olga Peretyatko, Stefan Cifolelli (Nov. 2006) (Naxos).
Dieses Jahr wird anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Festivals im Juli die konzertante CD-Einspielung von Rossinis „L’italiana in Algeri“ folgen: Marianna Pizzolato, Lawrence Brownlee, Lorenzo Regazzo, Bruno De Simone, Giulio Mastrototaro u.a. singen unter der Leitung von Alberto Zedda. In der Probenphase finden Kurse der Akademie BelCanto statt: Meisterkurs Raúl Giménez und Workshop Alberto Zedda sowie Bruno De Simone.
Abschließend hier noch die weiteren bisher auf CD erschienenen Live-Mitschnitte vom Festival „Rossini in Wildbad“:
Rossini, Mosè in Egitto – Antonino Fogliani; Lorenzo Regazzo, Akie Amou, Wojtek Gierlach, Filippo Adami, Rossella Bevaqua, Giorgio Trucco, Karen Bandelow, Giuseppe Fedeli (2006) (Naxos)
Neu! Rossini, L'inganno felice - Alberto Zedda; Kenneth Tarver, Corinna Mologni, Simon Bailey, Marco Vinco, Lorenzo Regazzo (Wiedereröffnung des Kurtheaters am 1. Juli 2005) (Naxos)
Rossini, Ciro in Babilonia – Antonino Fogliani; Riccardo Botta, Anna Rita Gemmabella, Luisa Islam-Ali-Zade, Maria Soulis, Wojciech Gierlach, Giorgio Trucco, Giovanni Bellavia (2004) (Naxos) - Es geht hier (wie bei Händels Belsazar) um die biblischen Gestalten Belsazar (Baldassare) und den Perserkönig Cyrus (Ciro), - aber eher nur als Hintergrund für eine Geschichte um eine treue und standhafte Ehefrau.
Luigi Mosca, L’italiana in Algeri – Brad Cohen; Wojciech Gierlach, Agata Bienkowska, Donat Havar, Christian Senn Vasquez, Asa Fanney Gestsdottir, Florian Mock, Anna Markovska (2003) (Bongiovanni) – Moscas „L’italiana in Algeri“ (1808) und die von Rossini (1813) haben eines gemeinsam: das Libretto von Angelo Anelli.
Rossini, Maometto Secondo – Brad Cohen; Denis Sedov, Anna Rita Gemmabella, Luisa Islam-Ali-Zade, Massimiliano Barbolini, Antonio de Gobbi, Cesare Ruta (2002) (Naxos) – Version für Venedig 1822: Nicht die Türken siegen wie in der Fassung der Uraufführung, sondern – natürlich – die Venezianer, und es gibt ein Happy-End mit dem Finalrondo aus „La donna del lago“.
Rossini, Le Comte Ory – Brad Cohen; Huw Rhys-Evans, Luca Salsi, Wojtek Gierlach, Linda Gerrard, Gloria Montanari, Luisa Islam-Ali-Zade, Sofia Soloviy (2002) (Naxos)
Johann Simon (Giovanni Simone) Mayr (attrib.), Verter – Paul Terracini; Anna Rita Gemmabella, Anke Herrmann, Davide Cicchetti, Pavol Brslik, Luca Salsi, Gioacchino Zarrelli (2001) (Bongiovanni) – Eine sehr freie Bearbeitung des Werther-Stoffes. Hier streiten sich die Musikwissenschaftler noch, ob diese Oper nicht vielleicht doch von Vincenzo Pucitta ist.
Rossini, Messa di Lugo / Vespro Lughese (Edition der Deutschen Rossinigesellschaft) – Gabriele Bellini; Eibe Möhlmann, Cosmina Cordun, Pavol Brslik, Giovanni Botta, Teru Yoshihara, Dariusz Machej (2001) mit Bonus: Matthias Rexroth singt Arien aus der Messa di Milano (Bad Wildbad 1999) (Bongiovanni)
Rossini, Elisabetta – Regina d’Inghilterra – Herbert Handt; Inga Balabanova, Akie Amou, Agata Bienkowska, Harald Quaden, Mario Zeffiri, Seung-Hee Park (1999) (Bongiovanni)
Rossini, Matilde di Shabran – Francesco Corti; Akie Amou, Thomas Ruf, Ricardo Bernal, Noé Colin, Gioacchino Zarrelli, Maurizio Leoni, Agata Bienkowska, Roswitha Grabmeier Müller, Pavel Baxa (1998)
(Bongiovanni)
Rossini, Messa di gloria / Tantum ergo - Handt; Acosta, Baxa, Matteuzzi, Stamboglis, Zeffiri; Tschech. Kammerchor, Virtuosi di Praga (1998) (Hänssler)
Rossini, Il vero omaggio (Kantate) / Il pianto delle muse in morte di Lord Byron – Herbert Handt; Tatjana Korovina, Angelo Manzotti, William Matteuzzi, Hernan Iturralde (1997) (Bongiovanni)
Rossini, Eduardo e Cristina (Edition der Deutschen Rossinigesellschaft) - Francesco Corti; Omar Jara, Carmen Acosta, Eliseda Dumitru, Konstantin Gorny, Jorge Orlando Gomez (1997) (Bongiovanni)
Rossini, Aureliano in Palmira - Corti; Alnicolli, Canis, George, Korovina, Manzotti, Ordoneau (1996) (Bongiovanni)
Rossini, Le nozze di Teti e di Peleo (Kantate) / Omaggio umiliato a Sua Maestà (Ballettmusik) - Andreae; George, Korovina, Lopera, Malta, Schäfer; Virtuosi diPraga (1996) (Hänssler)
Rossini, Sigismondo – Marc Andreae; Carmen Oprisanu, Tatjana Korovina, Omar Jara, Vladimir Prudnikov, Cornelia Müller, Young-Chan Kim (1995) (Crossroads Records)
Rossini, Soirée musicale (Kantaten: Egle ed Irene/ Dalle quiete e palli d'ombre / Aurora; Trois choeurs religieux u.a.) - Galcgoczy-Mecher, Moon-Sook Park, Pfeiffer, Mende, Schork; Korth (Piano) - ( 1992) (ebs records)
20. Mai 2008
Rossini-Opern machen glücklich...

"Rossini-Opern, hat man ihre Funktionsweise erst einmal durchschaut, machen glücklich. Die großen dramatischen Konfrontationen laufen wie Schneeballschlachten ab: Die Kontrahenten schleudern sich in wachsender Erregung Koloraturen-Salven ins Gesicht. Lyrische Gefühle klettern hingegen auf langen Koloraturen-Treppen gen Himmel und wieder hinab. Dramatik setzt sich wie ein gepixeltes Bild aus kleinsten Noten zusammen. Über das schiere Vergnügen am virtuosen Pointillismus hinaus überrascht einen der Schwan von Pesaro aber in jeder Oper wieder mit ungeahnten Erfindungen.
In der von Alberto Zedda 2006 in Wildbad einstudierten «La donna del lago» (1819) ist das der Naturton der stark geforderten Hörner, die zwei Jahre vor Webers «Freischütz» den viel beschworenen deutschen Wald evozieren. Dabei spielt die «Dame vom See» nach Sir Walter Scotts gleichnamiger Verserzählung im nebligen Schottland. Hintergrund ist der Kampf der Highlander-Clans gegen die Vereinnahmung ihres Landes durch die englische Zentralregierung Mitte des 18. Jahrhunderts. Die wildromantischen Schauplätze – Seen, Höhlen, Schluchten, Schlösser und Wälder – inspirierten Rossini zu atmosphärischer Klangzauberei. Gleich zu Beginn gleitet die Titelheldin im sanften Wiegenrhythmus einer Berceuse auf einem Nachen über den See. Die Melodie zieht sich als Erkennungsmotiv durch die ganze Oper und führt dazu, dass Elena zum Schluss im unbekannten Jäger, den sie bewirtete, den inkognito ihr nachstellenden König Jakob V. von England erkennt. Elenas Freundinnen singen ihr einen Brautjungfern- Chor – leider für Rodrigo, den sie nicht liebt, aber, gewissermaßen als Treibstoff des schottischen Freiheitskampfes, heiraten soll. Elena und Giacomo (= Jakob) singen sich im Dreivierteltakt in den Himmel, während Hörner mit düsteren Schicksalsakkorden dräuen. Barden feuern die Hochländer mit «keltischen » Harfen zum Kampf an.
Alberto Zeddas Live-Einspielung von den Rossini-Festspielen bereitet große Freude, auch wenn sie kleine Macken hat. Wer will schon beckmessern, wenn Rossinis horrende Gesangsaufgaben so gemeistert werden, dass es das Publikum – wie auf der CD zu hören – nach jeder Nummer von den Stühlen reißt. So sei nur um der Statistik willen erwähnt, dass das Mikrofon nicht nur Sonia Ganassis warmen, vornehmen Mezzo mit den leuchtenden Höhen festhält, sondern auch die Mängel ihrer Atemtechnik und unschöne Brusttöne im Schluss-Rondo. Schlechterdings nichts auszusetzen ist an Marianna Pizzolato. Sie «spricht» nicht nur die Koloraturen- Sprache mit makelloser Präzision und Konturenschärfe. Ihr Mezzo verschmilzt im Liebesduett geradezu aphrodisierend mit Ganassis Timbre. Seraphisch schön singt auch der jungenhafte Tenor des clemenza-Königs, der nach alter Seria-Sitte am Ende seinen Feinden vergibt und die Liebenden zusammenführt. Maxim Mironov verzeiht man, wenn die Stimme mal vor Aufregung zittert und die Rouladen nicht so gestochen klar perlen wie bei Pizzolato. Ferdinand von Bothmer kann man nur dafür bewundern, dass er die mörderische Heldenpartie des sterbenden Clan-Führers Rodrigo mit ihren jähzornigen Intervallsprüngen live bewältigt. Das heroische Timbre mit der baritonalen Einfärbung hat er, die aberwitzigen Spitzentöne muss er pressen und stemmen. Selbst eine charmante Minipartie wie Albina ist mit Olga Peretyatko hochkarätig besetzt, während Wojtek Gierlach als fanatischer Vater leider Bassgewalt und Autorität vermissen lässt."
Quelle: Boris Kehrmann in Opernwelt Heft 5/2008
14. Januar 2008
Alberto Zedda zum 80. Geburtstag
Zum 80. Geburtstag unseres lieben Maestro Alberto Zedda
Interview mit Alberto Zedda - im Deutschlandradio Kultur 2.1.08
Zum Nachlesen:
„Der Tagesspiegel“ vom 2.1.2008 schreibt:
"Herr Rossini sucht das Glück"
Zum 80. Geburtstag des Dirigenten Alberto Zedda.
Wie buchstabiert man den Namen von Alberto Zedda? R-o-s-s-i-n-i! Der italienische Dirigent, der heute 80 Jahre alt wird, und der italienische Komponist, der von 1792 bis 1868 lebte, bilden seit Jahrzehnten eine unzertrennliche Einheit. Wenn sich für die virtuosen Koloraturpartien in Rossinis Opern mittlerweile leichter herausragende Sänger finden lassen als für Richard Wagners Musikdramen, so ist das auch Alberto Zedda zu verdanken….." mehr im Tagesspiegel vom 2. 1. 08