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22. Juli 2011

Konzertante Belcanto-Opern in der Philharmonie im Gasteig 2011/2012

Gaetano Donizetti "Maria Stuarda"
am 2. und 5. Dezember 2011
mit Vesselina Kasarova, Krassimira Stoyanova und Stephen Costello
weitere Infos siehe Gasteig

VIVA BELCANTO
am 2. Mai 2012
Galakonzert mit Glanzstücken aus dem italienischen und französischen Belcanto-Repertoire
mit Vesselina Kasarova und Krassimira Stoyanova 

Vincenzo Bellini "La Straniera"
am 5./9./12./16. Juli 2012
mit Edita Gruberova

Näheres in der Presseinformation von VITA E VOCE

4. Juli 2010

Cecilia Bartoli - Bellinis "Norma" konzertant im Konzerthaus Dortmund

Wie das Leben manchmal so spielt: Ursprünglich wollten wir nur Freunde aus Norddeutschland vor der Norma-Vorstellung im Konzerthaus treffen und "hallo" sagen. Den Besuch der Oper hatten wir für uns selbst nicht geplant, weil wir, offen gesagt, Zweifel hegten, ob Cecilia Bartoli eine geeignete Interpretin der "Norma" sei. Doch angesteckt von der lebhaften Vorfreude unserer Freunde und der vielen Besucher, die sich schon lange vor der Vorstellung im Konzerthaus einfanden, bekamen wir Lust,  auch dabei zu sein. Dann noch eine Karte zu ergattern, war nicht leicht, denn diese zweite und letzte Vorstellung war seit Monaten ausverkauft. Doch es gelang und wir konnten zwei rückläufige Karten von anderen Opernbesuchern erwerben.

Cecilia Bartoli, Thomas Hengelbrock

John Osborn, Rebeca Olvera, Cecilia Bartoli (Fotos: privat)

Unseren spontanen Entschluss haben wir nicht bereut. Spätestens beim jubelnden Pausenapplaus war uns klar, in einer ungewöhnlichen und fesselnden Aufführung zu sein. Natürlich war es für die Bartoli ein großes Wagnis, die Rolle der Norma angesichts berühmter sängerischer Vorbilder wie Maria Callas, Anita Cerquetti oder in der Gegenwart Hasmik Papian neu zu deuten und zu gestalten. "Kann das ein Mezzo überhaupt??" Das wird sich außer uns noch so mancher gefragt haben.

Ja, sie konnte.In den letzten Jahren beschäftigte sich die Sängerin mit dem Repertoire der italienischen Romantik, insbesondere mit dem der Maria Malibran. Ganz konnte die Bartoli  ihre künstlerische Herkunft als Sängerin von Barock- und Rossini-Opern nicht verleugnen. Die Gestaltung des facettenreichen Charakters der Norma gelang ihr aber so bewusst und überzeugend, dass dies nicht nur uns in Erstaunen versetzte. Gerade der Charme des Andersseins durchströmte mitreißend ihre Darbietung.

Zwar färbte Cecilia Bartoli zu Beginn von "In mia man alfin tu sei..." ihre Stimme etwas unnatürlich und guttural ein, wohl um Zorn und Verachtung Normas zum Ausdruck zu bringen, doch das war letztlich ein Zeichen dafür, dass sie diese Facetten der Gefühlsregungen Normas wirklich erkannt und verinnerlicht hatte. Die Gestaltung der lyrischen Teile entspricht wohl eher ihrem Naturell als das Aufbrausende, die Wut oder der Hass. Letztere Gefühlsmomente hat sie sich sicher ernsthaft erarbeiten müssen. Gesang und Gestaltung blieben über den gesamten Abend wohltuend frei von jeglichem artifiziellen Gehabe.

Besonders hervorzuheben ist die Verwendung der Originalpartitur. Diese und die damit verbundene tiefer liegende Instrumentenstimmung mögen es ihr erleichtert haben, die Klippen von Spitzentönen sicher zu umschiffen, obgleich insbesondere bei Abwärtsskalen hier und da die Tonfolge etwas verhuscht klang.

Dank der Verwendung des musikalischen Originals dieser Bellini-Oper bekamen die gebannten Zuhörer Soloinstrumente, rhythmische Verfeinerungen und dynamische Differenzierungen zu hören, die seit sehr, sehr langer Zeit im Theateralltag unter den Tisch gefallen oder eliminiert worden waren. Hier ist in erster Linie dem Dirigenten Thomas Hengelbrock  zu danken, der eine Dirigentenpersönlichkeit unserer Zeit mit musikwissenschaftlichem Forscherdrang und interpretatorischer Experimentierfreude ist. Seine subtile und spannungsvolle Ausdeutung der Partitur brachte dem Publikum  insbesondere in den langen Vorspielen mit Soloeinlagen verschiedener Instrumente die Schönheit der Bellinischen Melodie eindringlich nahe. Das Orchester wurde so zu einem idealen Begleiter der Sängerinnen und Sänger.

Die übrigen Protagonisten waren adäquat und trefflich ausgewählt, voran Rebeca Olvera, die in dem Duett "Mira, o Norma..." ihre gesangliche Höchstleistung an diesem Abend bot und eine ideale Partnerin der Bartoli war. John Osborn war als Pollione insbesondere in den lyrischen Szenen überzeugend und einfühlsam. Allerdings fehlte seiner Stimme die erforderliche Härte und Strahlkraft, um auch die herrische Facette seiner Figur des römischen Statthalters hörbar werden zu lassen. Der basso cantante Michele Pertusi, Rossinifreunden als Interpret vieler Rollen des Pesaresen wohlbekannt, sang seine Soli als Oroveso klangschön, markig und prägnant. Die Norma-Vertraute Clotilde, Irène Friedli, und Polliones Freund Flavio, Tansel Akzeybek, ergänzten das Ensemble.

Höchstes Lob ersang sich auch der Chor. Mit seinem transparenten Klang meisterte er vorzüglich sowohl die intimen wie martialischen Stellen seines Partes. Überschäumender, nicht enden wollender Applaus am Ende der Vorstellung, wobei die stehenden Ovationen nicht allein Cecilia Bartoli als Star des Abends galten, sondern auch ihren übrigen ausgezeichneten Mitstreitern. (Hinweis: Auf Youtube ist eine aus dem Jahr 2008 stammende Interpretation der "Casta Diva" durch Cecilia Bartoli zu hören)
  
Dieter Kalinka (Besuchte Vorstellung am  01. Juli 2010)

5. Februar 2010

Wegen Natalie Dessay zu Fuß nach Paris ...


Claus und Friederike L. berichten über Bellinis "La Sonnambula" in der Opéra Bastille, Paris:

Unendlich langsam öffnet sich der Vorhang in der Opéra Bastille und wir sind leicht überrascht: statt wie erwartet in ein Schweizer Bergdorf, blicken wir in eine riesige Hotel-Sanatoriumshalle mit gewaltigem Panoramafenster, durch das wir etwas Matterhornähnliches vor strahlend blauem Himmel sehen, aus dem es dann mit fortschreitender Handlung heftig zu schneien anfängt.

Die Story geht hier so: Ein junger Komponist (er läuft im Frack herum und wenn er nicht singt, kritzelt er am Flügel Noten auf Papier, mit dem er dann später um sich wirft) hat in diesem Sanatorium seine Mutter verloren und damit seine „anima“. Diese anima hat er wiedergefunden in einem Küchenmädchen, das sich wegen seiner freundlichen Art allgemeiner Beliebtheit unter den Gästen erfreut. - Ach so, Sie können mit „anima“ nichts anfangen? Was suchen Sie dann heutzutage in der Oper, wenn Sie nicht mit der transpersonalen Psychologie von C.G.Jung vertraut sind ?

Ehrlich gesagt, wir waren es auch nicht, aber wir haben uns für 12 Euro ein Programm gekauft und sind damit im Bilde. Wer diese Ausgabe scheut und denkt, hier kann er sich ganz unbedarft Bellinis Sonnambula anschauen, der wird wohl denken, er sei im falschen Film.

Der Mann, der in dieser Weise ungeahnte tiefenpsychologische Dimensionen für ein Werk erschließt (oder erfindet ?), das wir immer aus ganz anderen Gründen so sehr geliebt haben, heißt Marco Arturo Marelli. Zugegebenermaßen ein Könner in seinem Regiehandwerk: wie er etwa das Gewusel von Patienten, Gästen und Angestellten im Hintergrund arrangiert, während vorn gesungen wird, das ist beeindruckend. So hat auch der, der nicht unbedingt an der Musik interessiert ist, immer was zu gucken.

Nun soll man aber nicht glauben, uns hätte diese Vorstellung nicht gefallen. Es war seltsam: Sobald die Protagonisten anfingen zu singen, war all das, was uns vorher befremdet hatte, vergeben und vergessen und wurde kaum noch wahrgenommen. Natalie Dessay als Amina hat dieses Wunder bewirkt. Woher nimmt dieses zarte Persönchen solche Töne?

Bellinis Textdichter Romani hat es einmal auf den Punkt gebracht: “Die Sängerin der Amina soll offen, einfach, unschuldig sein und zugleich leidenschaftlich, sensibel, verliebt; sie sollte den Ruf der Freude, den Schrei des Schmerzes beherrschen und den Ton der Klage wie für ein Gebet.“ All das haben wir von dieser Amina gehört und gesehen. Von der Stimme und der Person Natalie Dessays geht eine solche magische Faszination aus, dass 2700 Zuhörer nicht mehr zu atmen wagten, als sie ihr berühmtes „Ah, non credea mirarti“ aus dem Nichts aufbaute. Und manch einen sah man verstohlen sich eine Träne aus dem Auge wischen.

Natalie Dessay berichtet über ihre Interpretation der "Amina"
(Zum Video: hier oder Klick in das obige Bild)

Ein Glücksfall, dass ihr Partner Elvino in keiner Weise hinter ihr zurückstand. Javier Camarena ist stimmlich für alles bestens ausgerüstet: für die zarten Lyrismen, die ihm Bellini in den Mund legt, ebenso wie für die schneidend-schmerzlichen Ausbrüche des Mannes, der seine Liebe verraten glaubt. Versteht sich von selbst, dass das Duett dieser beiden ein Höhepunkt des Abends war.

Bleibt zu erwähnen, dass auch die Sänger der zweiten Reihe ganz große Klasse waren: Michele Pertusi mit weich strömendem Bariton als Graf Rudolf, halb Schwerenöter, halb rettender Engel. Marie-Adeline Henry, eine Lisa, deren Sopran man auch größere Aufgaben zutraut. Cornelia Oncioiu steuerte als Aminas Mutter samtweiche Alttöne bei.

Vor dem Orchester der Opera Nationale stand Evelino Pido, dem man Erfahrung mit Belcanto-Opern nachsagt. Lag es an seiner reichlich überzogenen Gestik, dass wir dieses Orchester schon wesentlich dezenter und genauer in der Begleitung gehört haben?

Dem Chor fällt in diesem Werk eine besonders schwere Rolle zu mit unendlich vielen kurzen Einwürfen, die ein Höchstmaß an Präzision und Aufmerksamkeit erfordern. Das wurde mit Bravour hingelegt. Um so mehr war es zu bedauern, dass die einzige große Chornummer, der Eingang des 2.Aktes, dem Rotstift des Regisseurs zum Opfer fiel, wohl, weil er nicht in sein Regiekonzept passte. Wir finden, dass bei derartig einschneidenden Eingriffen in die wohldurchdachte musikalische Struktur eines Werkes der Spaß aber nun wirklich aufhört. Eine solche respektlose Haltung einem Meisterwerk gegenüber ist es, was den Begriff „Regietheater“ zum Schimpfwort gemacht hat.

Dabei müssen wir durchaus zugeben, dass einige Einfälle des Regisseurs uns sehr sprechend erschienen. Etwa, als mit der zunehmend eisiger werdenden Atmosphäre zwischen dem jungen Paar ein Schneesturm durch das von Elvino in seinem Zorn zerstörte Fenster hereinbrach. Oder dieses Häufchen Elend, als das Amina im Hemdchen auf dem Tisch lag, auf demselben Tisch, auf dem sie dann am Ende in großer Primadonnenrobe ihr wiedergewonnenes Glück in halsbrecherischen Koloraturen in die Welt hinaussang. Das hatte auch szenisches Format.

Trotzdem: Wenn uns diese Aufführung in beglückender Erinnerung bleiben wird, dann nur durch die überragende sängerische Leistung. Wie man hört, wird Natalie Dessay demnächst im selben Haus die Elvira in den Puritanern singen. Also, wenn nötig, würden wir dafür zu Fuß nach Paris laufen. Kommen Sie mit?

Unsere Vorstellung war am 31.Januar. Die Inszenierung läuft noch bis zum 23. Februar. Viel Glück zu dem Versuch, dafür Karten zu bekommen!

Claus und Friederike L.

(Informationen der Opéra Bastille zur La Sonnambula -auf Deutsch-)

26. Januar 2010

Glanzvolle "Norma" in Mannheim













Zum Vergrößern Bild anklicken

Dieter berichtet aus Mannheim:


Bellinis NORMA konzertant am Nationaltheater Mannheim -
Glanzvolle Aufführung am 16.01.2010

In der Reihe „Festliche Opernabende“ bot die Mannheimer Oper ihrem Publikum ein musikalisches Erlebnis der Sonderklasse. Dabei blieben die stürmischen Begeisterungs-Kundgebungen nicht nur auf die gastierende Edita Gruberova beschränkt.

Michail Agafonov sang einen Pollione von Weltklasse mit einer an Mario del Monaco erinnernden Dramatik. Sein gehaltenes hohes C am Schluss von „Meco all´altar di Venere..“ war von wahrhaft aufregender Schönheit, selten kann man es so auf der Bühne erleben.

Marie-Belle Sandis ist mit kultivierter Stimmführung und klangvoll-warmem Mezzosopran eine nahezu ideale Adalgisa.

Über eine noch immer schöne, noble Bass-Stimme verfügt Mihail Mihaylov als Oroveso, er ist langjähriges Ensemble-Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters.

Der Gast-Star des Abends, Edita Gruberova, interpretierte eine überwältigende, in vielen Aspekten fast makellose Norma. In dieser Rolle habe ich mir eigentlich immer eine dramatischere, gewichtigere Stimme (Callas, Sutherland) vorgestellt. Und nach ihrer recht unschön gesungenen Lucrezia Borgia hatte ich an Gruberova keine allzu großen Erwartungen. Umso überwältigender dann ihre anscheinend mühelose, technisch beeindruckende Bewältigung dieser schwierigsten aller Sopran-Partien. Und sie ersparte sich nichts. Die Cabaletta nach „Casta diva“ brachte sie zweistrophig, mit individuellen Verzierungen in der Wiederholung. Im finalen Terzett des 1. Aktes strahlten ihre hohen C´s wie Fanfarenklänge, das krönende hohe D wurde erreicht und gehalten. Gewisse Grenzen werden allerdings bei extrem dramatischen Passagen wie dem Duett „In mia man…“ deutlich. Aber wer ist schon eine in allen Anforderungen perfekte Norma?

Ein weiterer Pluspunkt des Abends war der ukrainische Gastdirigent Andriy Yurkevych (Generalmusikdirektor in Odessa). Sein zugleich dramatisch-schwungvoll und romantisch klingendes Dirigat traf genau den richtigen Ton. Tadellos der Chor.

Häufiger Szenenbeifall und fast 20minütige Schluss-Ovationen beweisen: Hohes musikalisches Niveau kann auch ohne szenische Umsetzung begeistern. In besonderem Maße trifft diese Aussage auf die Primadonna zu. In der Münchener Norma war Gruberova aufgrund unvorteilhafter Kostümierung und entstellender Maske keine Augenweide, da stimmen selbst ihre hartnäckigsten Verehrer zu. In eleganter Robe und dezentem Make-up ist sie jedoch eine keineswegs unattraktive Bühnenerscheinung mit der selbstsicheren Ausstrahlung einer großen Primadonna.

Einen Opernabend dieser Qualität habe ich in den letzten Jahren ganz selten erleben können.

Dieter (Frankfurt a. M.)

20. Februar 2009

Neu auf CD und DVD (Teil 2)

Auch im neuen Jahr möchten wir auf interessante Neuerscheinungen aufmerksam machen. Sämtliche CD- und DVD-Tipps sind unter der Rubrik
CD/DVD zu finden.

Aktualisiert am 20. Februar 2009

Pesaro 2007
Turco
Händel "Semele"
Semele
Monteverdi - Teatro d´amore
Pluhar

Nuria Rial (soprano), Philippe Jaroussky (countertenor), Cyril Auvity (tenor), Jan van Elsacker (tenor) & Joaõ Fernandes (bass) L’Arpeggiata, Christina Pluhar
Details und Trackliste

SpiegelOnline: Domina der Alten Musik
Berliner Zeitung: Christina Pluhar swingt mit Monteverdi

Donizetti "Don Gregorio"

Don Gregorio

Eine Aufnahme aus dem Teatro Donizetti Bergamo mit Giorgio Valerio, Giorgio Trucco, Elizaveta Martirosyan, Livio Scarpellini, Gaetano Donizetti Orchestra, Stefano Montanari.

Galuppi "L´Olimpiade"
L'Olimpiade

Mark Tucker, Ruth Rosique, Roberta Invernizzi, Romina Basso, Filippo Adami, Furio Zanasi, Franziska Gottwald, Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon
Videos mit Ausschnitten

Donizetti "Lucrezia Borgia"

Lucrezia Borgia

Eine Aufnahme aus dem Teatro Donizetti November 2007

Donizetti "Maria Stuarda"

Maria Stuarda

Anna Caterina Antonacci, Mariella Devia, Paola Gardina, Francesco Meli, La Scala Orchestra, Antonino Fogliani - Eine Live-Aufzeichnung aus dem Teatro Alla Scala Di Milano; Regie: Pier Luigi Pizzi

Georg Friedrich Händel:
Opern-Duette "Amor e gelosia"
(Neuauflage der Erstveröffentlichung von ca. 2004)

Händel - Ciofi - DiDonato

Bei dem von Stefan Zucker geleiteten Label

Bel Canto Society

sind inzwischen diverse historische Opernfilme (Opernverfilmungen, Spielfilme, Komponistenporträts, Sängerporträts) in ordentlicher Qualität – insbes. in der richtigen Tonhöhe - auch auf DVD erschienen, die großenteils zur Zeit wieder problemlos über jpc zu beziehen sind (als Suchkriterium einfach unter „Label“ in der „Erweiterten Suche“ eingeben: Belcanto).

Hinweis
:
Von den nachfolgenden Titeln kenne ich persönlich nur die ersten drei. Der Rossini-Film ist – und da kann ich mich nur der Rezension im Opernglas 2/2009 anschließen – nur „hartgesottenen Fans“ zu empfehlen, hinreißend ist dagegen der – auf Spielfilmlänge gekürzte - „Elisir d’amore“ (italienischer Opernfilm von 1947), und „Der Zauber der Bohème“ (deutscher Spielfilm von 1936, mit englischen Untertiteln) ist ein Rührstück - aber mit vielen Opernszenen - , der ahnen lässt, warum Jan Kiepura und Martha Eggerth damals insbesondere in Deutschland so ungemein populär waren.
esg


Rossini L'elisir Bohéme

Bellini-Film Glass Mountain Verdi

Don PasqualeSutherland Mozart

Elīna Garanča singt Bellini, Donizetti & Rossini

CD Garanca

Im Gespräch mit Nick Kimberley erläutert die lettische Mezzosopranistin, wie sie Figuren und Musik aus Belcanto-Opern Leben und Farbe verleiht… mehr

"Wie auf meiner neuen CD) widme ich mich in Zukunft stärker dem Belcanto. Ein Rossini, Bellini oder Donizetti kommt meiner Stimme entgegen. Außerdem liebe ich diese Musik, auch wenn diese Opern für jeden Regisseur schwer umzusetzen sind."… mehr

Bellini "La sonnambula"

Sonnambula - Bartoli

Die authentische Fassung


Die beiden führenden Belcanto-Stars unserer Zeit, Cecilia Bartoli und Juan Diego Flórez, haben nichts weniger als die authentische Fassung von Vincenzo Bellinis La Sonnambula gemeinsam im Studio eingesungen!
Neueste, von Cecilia Bartoli angestoßene Forschungen haben belegt, dass die Hauptrolle der Amina nicht, wie heute praktiziert, für Sopran, sondern für Mezzosopran geschrieben wurde. Die vorliegende Rekonstruktion von Bellinis originaler Schöpfung erklingt auf historischen Instrumenten – was ebenfalls ein Novum für dieses Werk darstellt. So vollständig, so richtig haben wir Bellinis Meisterwerk noch nie gehört. (Quelle: jpc)

Sonnambula - Dessay

Ausführliches Video auf der Seite von jpc

Sonnambula - Devia

Sämtliche CD/DVD-Tipps sind unter der Rubrik CD/DVD zu finden

Ein umfassendes Angebot an Opern auf CD und DVD - auch mit Hörproben - gibt es bei http://www.jpc.de/

6. November 2008

Neu auf CD und DVD (Teil 1)


CD Joyce DiDonato
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Händel-Arien aus Xerxes, Teseo, Giulio Cesare, Admeto, Hercules, Imeneo, Ariodante und Amadigi
Ausführliches Video zur CD „Furore“ bei
http://www.youtube.com/watch?v=T_KAnTzIRNE
CD Robert Crowe
Growe-CD

Der Amerikaner Robert Crowe gehört zu den ganz wenigen "Male Sopranos", die an die Aufführungspraxis des Barock anknüpfen, als es Frauen gänzlich untersagt war, in Kirchenräumen singend ihre Stimme zu erheben…..

http://www.br-online.de/bayern4klassik/cd-tipps/klassik-cd-carissimi-motetten-robert-crowe-ID1208268327709.xml
s. auch http://www.robertcrowe.com/

Gluck - Orphée et Euridice - Radio Canada 1961
Gluck - Orphée et Euridice - Radio Canada 1961
Mayr - David in spelunca Engaddi
Mayr - David in spelunca Engaddi
Pacini - Alessandro nell'Indie
Pacini - Alessandro nell'Indie
Florez CD
Arien & Duette von Bellini, Donizetti, Rossini
Juan Diego Florez, Anna Netrebko, Mariusz Kwiecien, Patricia Ciofi
Comunitat Valenciana Orchestra, Daniel Oren


kermes

Der Mozart-Zeitgenosse Joseph Martin Kraus wird längst nicht mehr als »Kleinmeister« gehandelt. Dass seine faszinierenden Solodramen en miniature aber bislang kaum beachtet wurden, dürfte seinen Grund in den halsbrecherischen Schwierigkeiten haben, mit denen Kraus diese Werke nur so gespickt hat. Er komponierte sie nämlich in seiner Eigenschaft als schwedischer Hofkomponist für die dortige Primadonna Fru Augusti, deren Stärke atemberaubende Koloraturen in Schwindel erregender Höhe waren. Simone Kermes steht ihrer berühmten Vorgängerin dabei in nichts nach. Ihre Virtuosität und Musikalität machen aus diesen vergessenen Kantaten musikalische Juwelen. (Textübernahme von jpc)

Turco Pesaro

CD: Rossini "Il turco in Italia"
(Pesaro 2007)

tell




italiana

DVD: Rossini
"L'italiana in Algeri"
(Aix-en-Provence 2006)

opera fanatic


DVD: OPERA FANATIC - A film by Jan Schmidt-Garre Featuring: Anita Cerquetti, Iris Adami Corradetti, Leyla Gencer, Fedora Barbieri, Marcella Pobbe, Giulietta Simionato, Magda Olivero, Carla Gavazzi, Gina Cigna, Gigliola Frazzoni, - Stefan Zucker

"We are living in an era of Barbie doll opera singers who look good and move well but lack expressiveness. What we need are singers with hair under their arms." (Stefan Zucker)


Bianca e Fernando

CD: Bellini "Bianca e Fernando"
Live-Mitschnitt vom Bellini-Festival
Catania 1991 - mit Gregory Kunde



inganno

CD: Rossini "L'inganno felice"
(Bad Wildbad 1. Juli 2005)




donna

CD: Rossini "La donna del lago"
(Bad Wildbad, November 2006)


gazza

DVD: Rossini "La gazza ladra"
(Pesaro 2007)




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"La Cenerentola" von den
Salzburger Festspielen 1988

Nicht neu, aber eine schöne Erinnerung an die
"Cenerentola" in Bremen in der Inszenierung von Michael Hampe





camb Cambiale CD

DVD / CD: Rossini
"La cambiale di matrimonio"
(
Pesaro 2006)

cencic_rossini

CD: Max Emanuel Cencic singt Rossini-Arien
Mehr zur CD im Forum Opéra

Angriff der Unkastrierten
Von Kai Luehrs-Kaiser
Die Stimme des Countertenors Max Emanuel Cencic wird selbst von Stimmkennern für die einer Frau gehalten. Auf seinem neuen Solo-Album mit Rossini-Arien versucht er, Männerrollen zurückzuerobern, die sonst wirklich mit Damen besetzt werden…
... mehr unter www.spiegel.de/kultur

Hier ein Videolink zu Youtube:
Max Emanuel Cencic singt die Arie des Arsace aus “Semiramide”



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DVD: Rossini, La pietra del paragone (Paris 2007)
mehr in MusicWeb INTERNATIONAL





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Madrid 2007:
Dirigiert von Alberto Zedda -
Inszenierung von Pizzi aus Pesaro

Sämtliche CD/DVD-Tipps sind unter der Rubrik CD/DVD zu finden

Ein umfassendes Angebot an Opern auf CD und DVD - auch mit Hörproben - gibt es bei http://www.jpc.de/

5. Juli 2008

Vincenzo Bellini: "I Capuleti e I Montecchi" in Rheinsberg

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Ein Bericht über die Aufführung der Kammeroper Schloss Rheinsberg am 28. Juni 2008. Unser Besuch erfolgte im Rahmen einer Reise des „Besucherrings“ des Staatstheaters Braunschweig unter bewährter Leitung von Andrei Petrov.

Eigentlich sollte die konzertante Vorstellung im Schlosshof mit Blick durch die Kolonnaden auf das Schlossparterre und den Glienitzsee stattfinden; sie musste wegen des schlechten Wetters jedoch verlegt werden.
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Somit war die Oper nun in der neuen Siegfried-Matthus-Arena im Hafendorf Rheinsberg zu erleben – nach Meinung der Opernfans aus Braunschweig kein Nachteil, konnte man in den ersten Reihen doch vorzüglich das Zusammenspiel des jungen Dirigenten Alexander Joel mit seinen Sänger-Solisten miterleben und hatte auch einen ungehinderten Blick auf das in stattlicher Zahl zusammen mit den Herren des Opernchors angereiste Staatsorchester Braunschweig, laut Programmheft „eines der ältesten Kulturorchester der Welt“, hervorgegangen aus der im Jahre 1587 von Herzog Julius zu Braunschweig/Wolfenbüttel gegründeten Hofkapelle.
Das Orchester hatte am Vortag eine Operngala in Braunschweig zu bestreiten, das hinderte es nicht, mit Hingabe und Aufmerksamkeit dem Werk des früh vollendeten zarten, blond gelockten und bereits im Alter von 33 Jahren an einer chronischen Darmkrankheit verstorbenen Bellini (1801-1835) zu huldigen.
Das Programmheft zeigt ein Portrait des Komponisten und bringt Auszüge aus Heines „Floretinischen Nächten“ (1836), Cristina_Belgiojoso die sich unter anderem mit Bellinis patriotischer Bewunderung für die „Barrikadenkämpferin, Pariser Salonkönigin und Historikerin“, der Mailänder Prinzessin Cristina Belgiojoso, beschäftigen. Zwei Tage vor der Rheinsberger Aufführung brachte die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ Nr. 27/2008 ein ganzseitiges bebildertes Gedenken an diese „Fürstin der Freiheit“ zu ihrem 200. Geburtstag mit gleich lautenden Passagen aus den „Florentinischen Nächten“ wie im Programmheft, dazu ein hinreißendes farbiges Portrait dieser zu ihrer Zeit berühmten Bellini-Freundin.
Nun zu den Solisten unserer Aufführung. Anmerkung vorweg: Stolz vermeldet das Programmheft die bisherigen Erfolge seiner bei ihrem Start in Rheinsberg noch unbekannten Sänger. Da liest man eine lange Liste bekannter Stars, alle ehemalige Preisträger des internationalen Gesangswettbewerbs, der seit 1991 regelmäßig durchgeführt wird, unter ihnen herausragende Namen wie Annette Dasch und Olga Peretyatko. Auch für die in diesem Jahr aufgeführten Werke konnte die Jury aus wiederum circa 400 Bewerbern etwa 30 Preisträger auswählen. So verwundert es nicht, dass sämtliche Rollen der Bellini-Oper gleichwertig gut besetzt waren.
Die Stimmen harmonierten wunderbar miteinander. Auch in dieser Inszenierung fesselten wiederum besonders die lyrischen Passagen, allen voran die traumhaften Duette der Giulietta und des Romeo, in denen beide inmitten des Kampfgetümmels der verfeindeten Clans und vor dem Hintergrund von Gefahr und nahendem Tod ergreifend ihre Liebe besingen. Takado Onodera, geboren 1976 in Japan, gab den Romeo. Das Programmheft hebt ihre reiche Konzerterfahrung hervor. In der besuchten Aufführung konnte man sich darüber hinaus von ihrer herausragenden Ausdruckskraft überzeugen, die sie für Oper zu prädestinieren scheint. Sie lebte förmlich in der Rolle, ihr weicher glutvoller Mezzo ging unter die Haut. Giulietta wurde mit mädchenhafter Zartheit von Clara Soojoo Lim, 1980 in Südkorea geboren, verkörpert. Zu Beginn verhalten, steigerte sie sich binnen kurzem. Bei ihr fiel mir die Musikalität auf, mit der sie fast unerwartet in den für Bellini typischen langen melodischen Bögen die Tiefen der Rolle auslotete. Giulietta war hier nicht nur das naive Mädchen, das ungestüm seiner Liebessehnsucht nachgibt, sondern zugleich die reife Frau, die bewusst Todesgefahr auf sich nimmt. Kein Wunder, dass auch beim Publikum die beiden Damen besonders beklatscht wurden.
Dabei waren die Herren ebenfalls hervorragend besetzt. Man weiß nicht, mit wem man beginnen soll, vielleicht mit Joon-Young Kim als Giulettas Vater Capelio, ebenfalls 1980 in Südkorea geboren. In Hochschulproduktionen hat er schon anspruchsvolle Bassrollen gestaltet, und in Rheinsberg konnte man sich von seinem Potential überzeugen: Eine volltönende bewegliche Stimme, die sich sehr gut in das Solistenensemble einfügte. Auch der Finne Iikka Leppänen als Lorenzo, ausgerüstet mit warmer und geschmeidiger Spiel-Bass-Stimme, ließ aufhorchen, ebenso wie Sylwester Targosz-Szalonek aus Polen, geboren 1979, in der Rolle des Tebaldo. Mit seinem beherzt eingesetzten schönen Tenor brillierte er von Anfang an leidenschaftlich „ohne Netz und doppelten Boden“ als glückloser Bewerber um Giulettas Hand. Bei der scheinbar ohne Anstrengung wohlklingenden Stimme hätte ich mehr vorsichtige Zurückhaltung erwartet und wurde angenehm überrascht. Ebenso wie die beiden Damen verdienen sämtliche Sänger dieser Produktion weitere Engagements in den Opernhäusern und für einige würde ich mir wünschen, dass sie sich als feste Ensemblemitglieder bewähren.
(Premiere dieser konzertanten Aufführung im Staatstheater Braunschweig am 4. Okt. 2008)
(Autorin: Astrid Fricke)