20. Juli 2008

Mathias Rexroth - 1997/99, 2008

„Ein neuer Stern am Himmel der Alte-Musik-Szene...”, schreibt die Kölnische Rundschau anlässlich eines Solokonzertes in der Kölner Philharmonie, „..mit fülliger Tiefe, glänzender, unangestrengter Höhe, wundervoll zarten Piani und perfekter Artikulation...man kam aus dem Staunen über diesen Ausnahmesänger nicht heraus...” Als bisher einziger Altus gewann Matthias Rexroth gleich zwei der bedeutendsten Internationalen Gesangswettbewerbe: Den 37. Francesco-Viñas-Wettbewerb in Barcelona (Erster Preis und spezielle Auszeichnung als Bester Countertenor) und den 19. Hans-Gabor- Belvedere-Wettbewerb in Wien (Erster Preis, sowie acht Sonderpreise) und wurde wenig später „Rising Star“ der Philharmonie Köln. Seitdem gilt der Künstler als einer der besten und vielseitigsten Sänger seines Stimmfachs. Anlässlich seines Konzertes im Prinzregententheater im November 2005 las man in der Süddeutschen Zeitung: „Es war vielleicht nicht das erste Mal, dass Musik aus Händels „Admeto, Re di Tessaglia“ von 1726 hierzulande erklang, Matthias Rexroth freilich gab damit sein längst überfälliges Münchner Debut. Und die Zuhörer waren am Ende aus dem Häuschen: nach dem berühmten „Ombra mai fù“ aus Serse erklatschte es sich als zweite Zugabe das virtuos, fulminant gesungene „Vivi tiranno“ aus Rodelinda. Ob Freude..., Hoffnung...oder Sehnsucht, Trauer oder Zorn..., Matthias Rexroth kann seiner Stimme von der schönen, klingenden Tiefe über eine intensive, warme Mittellage bis hin zu einer wohl klingenden Höhe viele Facetten entlocken. Zwar sind sauber gesungene Koloraturen die Voraussetzung für barockes Musizieren, dennoch ist die Auszierung der Melodie bei der Wiederholung der ersten Teile von Da-capo-Arien eine Kunst für sich. Rexroth beherrscht sie technisch und musikalisch perfekt, scheint sogar durch den erhöhten Grad an Virtuosität noch präziser, farbiger und mutiger zu singen.“ Seine Interpretation der Titelpartie in Stefan Herheims Inszenierung von Giulio Cesare an der Norwegischen Staatsoper Oslo erhielt überschwängliche Kritiken, (Opernglas: ”...Matthias Rexroths Caesar, ...Star des Abends, ...überzeugend in allen Stimmerfordernissen, nuanciert, farbenreich, dynamisch, als stolzer Sieger...”). Weitere Höhepunkte der letzten Saisonen waren sein Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti mit Orffs Carmina Burana im Musikverein Wien, Konzerte mit der Accademia di Santa Cecilia in Rom unter Fabio Luisi und Nicola Luisotti, Ottone in Monteverdis Poppea an der Staatsoper Hamburg, Bernsteins Chichester Psalms mit dem Orchester des RadioTelevisione Española, Auftritte mit dem Freiburger Barockorchester und Concerto Köln, sowie eine Barockgala mit dem Münchener Kammerorchester im Prinzregententheater. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Nikolaus Harnoncourt, mit dem er Hamor in Händels Jephtha, Didymus in Händels Theodora und in Purcells Cäcilienode im Musikverein Wien und bei der Styriarte Graz sang. In Nürnberg geboren studierte Matthias Rexroth an der Musikhochschule Karlsruhe, der Schola Cantorum Basiliensis, mit Marilyn Horne in New York und seit 1999 mit Eytan Pessen an der Staatsoper Stuttgart, wo er im gleichen Jahr in Purcells King Arthur sein Opern-Debut gab. Im Bachjahr 2000 sang er in der weltweiten TV- und Rundfunkübertragung der h-Moll-Messe mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Es folgten Oberon in Brittens A Midsummer Night 's Dream und die Titelpartie in Rossinis Tancredi, eine Europa- Tournée als 'Rising-Star' der Kölner Philharmonie, Konzerte und Liederabende mit dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin, bei den Festspielen in Innsbruck, Ludwigsburg, Schwetzingen, Baden-Baden und der Styriarte Graz. Er wirkte an zahlreichen Rundfunkproduktionen, u.a. mit dem BR, DLR, HR, NDR, SFB, SWR, WDR und der Deutschen Welle mit. Weitere Verpflichtungen sind Telemanns Der geduldige Sokrates unter René Jacobs bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik in Koproduktion mit der Staatsoper Berlin, die Titelpartie in Händels Admeto bei den Händelfestspielen in Halle (der Livemitschnitt erschien im März 2007 auf CD und DVD), die Titelpartie in Glucks Ezio mit der Deutschen Oper am Rhein in Zusammenarbeit mit dem WDR (Livemitschnitt und CD-Produktion), Armindo in Händels Partenope am Theater an der Wien (Pierre Audì/Christophe Rousset, 2009), Konzerte im Wiener Musikverein, beim MDR-Musiksommer und mit den Petersburger Philharmonikern unter Yuri Temirkanov, Liederabende in Moskau, Wien, Bad Kissingen, den Bayreuther Festspielen und beim Festival Rossini in Wildbad, eine Deutschlandtournée mit Concerto Köln, CD-Produktionen von Bachs Johannes-Passion in der Leipziger Thomaskirche mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Thomaskantor Georg Christoph Biller, Händels Jephtha mit der Bachakademie Stuttgart unter Helmuth Rilling und Bachs h-Moll-Messe in der Alten Oper Frankfurt mit dem Frankfurter Museumsorchester unter Paolo Carignani. Nach Matthias Rexroths Debut in Händels Admeto, Re di Tessaglia bei den Händel-Festspielen in Halle war im Opernglas 09/2006 zu lesen: „…Fulminant die Bewältigung dieser Vorgaben durch Matthias Rexroth, der mit seinem Altus die Titelpartie formvollendet ausformulierte, ein Klangbild von geradezu schmelzender Sättigung unterbreitete und dieser ansonsten darstellerisch eher uninteressanten Figur dennoch vielerlei Facetten abgewinnen konnte.“ Der Mitschnitt dieser Produktion erhielt neben hervorragenden Besprechungen eine Nominierung für den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“. Darüber hinaus wurde er gerade für seine herausragende Sängerdarstellung der Titelpartie des Admeto für den begehrten Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Kürzlich erschien seine Portrait- CD ‘Stimme der Könige’ sowie eine Gesamtaufnahme von Rossinis Tancredi mit Matthias Rexroth in der Titelpartie, über den die Opernwelt schrieb: „Gleichwohl ist Matthias Rexroth der pulsierende musikalische Mittelpunkt. Im Ensemble ist er der Einzige, der mit dunkel timbrierter Mittellage über seine Beherrschung der Belcanto-Grammatik hinaus auch die Kunst der dramatisch erfüllten Phrasierung meistert, bewusst deklamiert und sein kostbares Timbre auch in der runden Höhe bewahrt.” Matthias Rexroth war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Richard Wagner-Verbandes, der Franz-Grothe-Stiftung, der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie Kulturpreisträger der Stadt Coburg.
Quelle: http://www.matthiasrexroth.com/

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