21. April 2009

"Arianna in Creta" u. "Orlando Paladino" in Braunschweig

im Mai zeigt das Staatstheater Braunschweig neben Louis Spohrs Werk "Der Alchymist" zwei weitere außergewöhnliche Opernaufführungen:

"Arianna in Creta" von G. F. Händel (konzertant), nur am 15. Mai 2009, 19 Uhr im Großen Haus und
"Orlando Paladino" von J. Haydn, am 29. Mai, 1. und 6. Juni jeweils 19:30 Uhr im Schloss Wolfenbüttel (Innenhof)

Für weitere Informationen zitiere ich aus dem Newsletter des Staatstheaters Braunschweig:

"Gastspiel Arianna in Creta

Oper von Georg Friedrich Händel

Konzertante Aufführung

Im Rahmen von Soli Deo Gloria, »Feste Alter Musik« im Braunschweiger Land, zeigt das Staatstheater Braunschweig eine konzertante Aufführung der Barockoper "Arianna in Creta" von Georg Friedrich Händel.

Das Werk ist die dritte und letzte Inszenierung in einer Reihe von drei Opern, die Christopher Hogwood – Gründer und Ehrendirigent der Academy of Ancient Music – in den drei Jahren bis zum 250. Todestag Georg Friedrich Händels geleitet hat.

Die Uraufführung von "Arianna in Creta" fand am 26. Januar 1734 im King's Theatre am Londoner Haymarket statt. Die Oper kam auf sechzehn Vorstellungen. Im November wurde sie am Covent Garden Theatre nochmals aufgenommen. Im August 1737 stand "Arianna in Creta" erstmals in Braunschweig auf dem Spielplan.

Das Libretto basiert auf Pietro Pariatis "Arianna e Teseo". Dieses wurde von Francesco Feo für eine Aufführung während der Karnevalszeit 1729 in Turin vertont.

Der mythologische Stoff ist von Plutarch überliefert und wurde auch von Ovid verarbeitet. Es ist die Liebesgeschichte zwischen Ariadne, der Tochter des grausamen kretischen Königs Minos, und dem Athener Königssohn Theseus. Sie rettete ihm und 14 Kindern mit einem magischen Schwert und einem Knäuel Wolle das Leben.

Die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager singt die Partie des Teseo. Sie gehört weltweit zu den führenden Sängerinnen ihres Fachs und ist sowohl im Opern- als auch im Konzertbereich äußerst renommiert. Im Juni 2007 ernannte sie die Wiener Staatsoper zur Kammersängerin.

Die in Wien lebende gebürtige Österreicherin verfügt über ein großes Repertoire, das von Bach, Händel, Brahms, Mahler und Ravel zu Rossini, Schubert, Schumann, Weill und Wolf reicht. Wichtige Dirigenten ihrer Karriere waren und sind: Riccardo Muti, Claudio Abbado, Sir Colin Davis, James Levine, Kurt Masur, Kent Nagano und Sir Simon Rattle. Die Künstlerin gastierte bereits an nahezu allen großen Opernhäusern der Welt, wie der Mailänder Scala, der Met in New York, der Pariser Opéra Bastille, der Wiener Staatsoper und der San Francisco Opera. In den Jahren 2000 und 2005 gewann sie für zwei ihrer CD-Einspielungen den Echo Klassik. Angelika Kirchschlagers erste CD mit Barock-Repertoire erschien 2002. Vier Jahre später folgte ein Album mit Händel-Arien, begleitet vom Kammerorchester Basel unter der Leitung von Laurence Cummings.

Musikalische Leitung: Christopher Hogwood

MIT: Miah Persson (Arianna), Angelika Kirchschlager (Teseo), Sonia Prina (Carilda), Karen Cargill (Tauride), Lisa Milne (Alceste), Antonio Abete (Minos)

Academy of Ancient Music

Am 15. Mai 09, 19:00 Uhr im Großen Haus (Am Theater/Steinweg)

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Orlando Paladino

Ernst-komische Oper in drei Akten von Joseph Haydn

- in deutscher Sprache -

An einen malerischen Ort entführt das Staatstheater Braunschweig sein Publikum mit der Inszenierung der Oper "Orlando Paladino" von Joseph Haydn. Denn erstmals laden Opernensemble und Staatsorchester unter der musikalischen Leitung von Sebastian Beckedorf in den Innenhof des Schlosses Wolfenbüttel ein.

Im Haydn-Jahr 2009 steht mit "Orlando Paladino" eine deutschsprachige Oper des vor 200 Jahren gestorbenen Wiener Klassikers auf dem Spielplan:

Orlando, treuer Gefolgsmann Karls des Großen, verliebt sich in Angelica, die exotische Königin von Kattai. Diese interessiert sich allerdings nur für den schönen Ritter Medoro, der ihre Liebe auch leidenschaftlich erwidert. Die ausbleibende Gegenliebe Angelicas erlebt Orlando als Trauma und verliert seinen Verstand. Von dem rasend eifersüchtigen Orlando bedroht, flieht das Liebespaar. Durch Zauberkräfte und ein Elixier, das den Liebeskranken seine Angelica-Passion vergessen lässt, kommt der Wahnsinnige letztlich zur Ruhe.

So sonderbar wie die Handlung ist auch die Entstehungsgeschichte der Oper. Das Werk ist ein reines Zufallsprodukt. Eigentlich sollte Haydn am 6. Dezember 1782 eine bereits vorhandene Oper von Pietro Allessandro Guglielmi aufführen. Doch dann erhielt er den Auftrag, dessen Libretto als Vorlage für eine neue Oper zu nutzen, weil sich der russische Großfürst Pawel Petrowitsch überraschend angekündigt hatte. Ihm sollte "Ungehörtes" präsentiert werden. Zwar sagte der prominente Besucher kurzfristig ab, doch Haydns Oper war fertig und wurde uraufgeführt.

Aniara Amos inszeniert die selten gespielte Haydn-Oper und entwirft zudem Bühne und Kostüme.

Mit den Solisten: Simone Lichtenstein (Angelica), Henryk Böhm (Rodomonte), Thomas Blondelle (Orlando), Tobias Haaks (Medoro), Kenneth Bannon (Licone), Rebecca Nelsen (Eurilla), Malte Roesner (Pasquale), Sarah Ferede (Alcina) und Selçuk Hakan Tiraşŏglu (Caronte).

Premiere: am 29. Mai 09, 19:30 Uhr im Schloss Wolfenbüttel (Innenhof)

Weitere Vorstellungen: 1. und 6.6. um 19:30 Uhr"

Opern-Videos im Internet

Aus dem aktuellen Programm von ClassicLive:

Bis 3. Mai: Rossini - Il viaggio à Reims (St. Petersburg)

Bis 3. Mai: Rossini - La pietra del paragone (Madrid)


Ab 2. Mai: Verdi - Il trovatore (Bregenz)

ab 12. Mai: Verdi - Oberto (Bilbao)

4. April 2009

Oper "Der Alchymist" von Louis Spohr in Braunschweig ab 24. Mai 09

Bild 4

Die Oper des in Braunschweig vor 225 Jahren geborenen Geigers, Dirigenten und Komponisten wird am 24. Mai 09 im Staatstheater Braunschweig aufgeführt (zur Rezension der Premierenaufführung).

Weitere Termine: 29. Mai
18. 24. u. 28. Juni.


"Ein Virtuose aus Braunschweig"
(Bericht über Louis Spohr und Übersicht zu weiteren Veranstaltungen in Braunschweig im Spohr-Jahr 2009, BZ vom 4. April 09)


Selbstbildnis von Louis Spohr
Foto: Peter Sierigk (BZ)


Weitere Informationen zur Oper aus dem Newsletter des Staatstheaters Braunschweig:
"Mit Louis Spohrs Werk "Der Alchymist" kommt eine absolute Rarität auf die Bühne des Großen Hauses. Besonders freut es uns, dass wir Bernd Weikl für die Titelpartie (Don Felix de Vasquez) gewinnen konnten.

Der Alchymist

Romantische Oper von Louis Spohr

In Kooperation mit der Internationalen Louis Spohr Gesellschaft Kassel

Das Staatstheater gedenkt des Braunschweiger Komponisten Louis Spohr anlässlich seines 225. Geburtsjahrs und 150. Todesjahrs mit der Wiederentdeckung seiner Oper "Der Alchymist", die 1830 uraufgeführt wurde:

Inhaltlich ist es eine Liebesgeschichte mit Happy End: Sowohl Don Ramiro de Loxa als auch Don Alonzo de Castros haben sich in Inez, die schöne Tochter von Don Felix de Vasquez, dem Alchymisten, verliebt. Inez´ Vater jedoch nimmt von den Verehrern seiner Tochter keinerlei Notiz. Er lebt einzig und allein für die Wissenschaft und will den "Stein der Weisen" erschaffen. Kurz vor dem Durchbruch kommt es zu einer Explosion. Don Felix de Vasquez wird von Alonzo de Castros aus den Flammen gerettet. Wenig später wird Vasquez gefangen genommen. Ramiro de Loxa beschuldigt ihn der Ketzerei.

Doch der Retter Alonzo konnte das Herz von Inez gewinnen. Sein Kontrahent Ramiro allerdings verhindert ihr gemeinsames Glück und verschleppt Inez in seinen Palast. Sie kann entfliehen und sich Zutritt in das Inquisitionsgebäude verschaffen. Vor den Richtern kommt es zum Duell zwischen Ramiro und Alonzo. Ramiro unterliegt und wird tödlich verletzt. Am Ende wird Vasquez freigelassen und die Liebe von Inez und Alonzo siegt.

Die Titelpartie Don Felix de Vasquez singt der Bariton Bernd Weikl, der seit seinem Debüt bei den Bayreuther Festspielen 1972, dort über 200 Vorstellungen gesungen hat. Gastspiele führten ihn an alle bedeutenden internationalen Opernhäuser, 1977 debütierte er an der Metropolitan Opera New York. Das vielseitige Repertoire des promovierten Wirtschaftswissenschaftlers umfasst ca. 120 Partien in fünf Sprachen; zudem ist er ein gefragter Oratorien- und Liedsänger.

In weiteren Partien sind zu hören: Moran Abouloff (Inez, Tochter von Don Felix de Vasquez), Jan Zinkler (Don Ramiro de Loxa), Susanna Pütters (Paola), Jörg Dürmüller (Don Alonzo de Castros), Mike Garling (Lopez) u. a.

Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Christian Fröhlich.

Uwe Schwarz inszeniert die Oper von Louis Spohr für das Staatstheater Braunschweig. Bühne und Kostüme gestaltet Dorit Lievenbrück.

Premiere: am 24. Mai 09, 19:30 Uhr im Großen Haus (Am Theater/Steinweg)

Weitere Vorstellung: 29.5./ 18./24./28. Juni (19:30 Uhr)"


Rossinis "Maometto Secondo" im Internet

CLASSIC LIVE ÜBERTRÄGT ROSSINIS "MAOMETTO SECONDO" AUS DEM BREMER THEATER (im Internet)

Nach Mozarts Zauberflöte überträgt ClassicLive mit Rossinis selten gespielter Oper Maometto Secondo zum zweiten Mal eine Aufführung aus dem Theater Bremen. Die Premiere am 15. März stand unter der Regie von Michael Hampe (Übernahme aus Pesaro). Unter der musikalischen Leitung von Daniel Montané sangen István Kovács die Titelrolle, Anna Pegova als Anna Erisso, Nadja Steganoff als Calbo und Luis Olivares als Paolo Erisso. Diese Aufführung wird für ca. vier Wochen im Internet zu sehen sein (http://www.classiclive.com/ ).