24. Juli 2008

GIOACHINO ROSSINIS "OTELLO" in Wildbad

Zum 20-jährigen Bestehen des Belcanto Opera Festivals „Rossini in Wildbad“ gab es 2008 erstmals die Oper "Otello"

Vor einem düsteren Hintergrund spielt sich inmitten von Pfählen, die einige an Weidenruten, andere an Pfosten erinnerten, an denen in den Kanälen der Lagunenstadt Venedig die Gondeln festmachen, das bekannte Eifersuchtsdrama ab. Eigentlich müsste das Stück „Desdemona“ heißen, denn anders als bei Shakespeare steht die Zerrissenheit der Frau (Desdemona) zwischen Vater (Elmiro) und heimlichem Gemahl (Otello) im Vordergrund und verdrängt fast die Intrigengeschichte um den Mohren.

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In der Oper wird Otello von einem Tenor gesungen, ebenso sein Widersacher Jago, hinzu kommen in der gleichen Stimmlage Rodrigo und nicht zuletzt im dritten Akt der kurze, aber effektvolle Gesang des unsichtbar bleibenden Gondoliere aus der Ferne. Weitere Tenöre sind Otellos Vertrauter Lucio und der venezianische Doge. So haben wir insgesamt sechs Tenöre in dieser einzigartigen Oper. Es bedarf schon der Meisterschaft eines Rossini, um so viele hohe Männerstimmen in einer Weise zusammenzuführen, dass nicht ein langweiliger weichlicher Wohlklang entsteht, sondern höchste Spannung. Die Tenorlagen sind in der Tessitura nicht einheitlich, sondern trotz gleichen Lagebereichs durch Abstufungen – Baritenore, hoher Tenor – gekennzeichnet. Neben den Kompositionsmerkmalen bewirkt diese Lagendifferenzierung zusätzlich, dass der Gesang in den Ensembleszenen deutlich vielstimmig bleibt und die Personen unterschiedlich charakterisiert werden.

Rossinis Oper inspirierte den jungen Dichter Wilhelm Hauff zu der gleichnamigen Erzählung „Othello“. Diese erschien 1826, zehn Jahre nach der Uraufführung der Oper in Neapel. Zu der Zeit war die Oper schon in ganz Europa berühmt und sollte das noch für lange Zeit bleiben.

Kein Wunder, dass der Romantiker Hauff besonders das – von einem Wellenmotiv in den Streichern eingeleitete - wehmütige Lied von der Weide behandelt, das Desdemona im dritten Akt in ihrem Schlafzimmer singt, kurz bevor der wütende Otello eindringt.

Ausdrucksvolle Harfenklänge begleiten sie, bevor sie ins Stocken gerät und ihr Lied nicht mehr zu Ende führen kann. In frühen Sängerinnenportraits wird Desdemona gerne an der Harfe sitzend abgebildet, und dieses Bild gibt auch Hauff wieder: …“sanft, arglos wie ein süßes Kind sitzt sie an der Harfe“…

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Michael Spyres sang mit dunklem Timbre kraftvoll die Otello-Koloraturen. Er war bereits 2007 als Alberto in „La gazzetta“ bei „Rossini in Wildbad“ aufgetreten. Ein Tenor, der ganz sicher eine große Karriere vor sich hat. Jessica Pratt als Desdemona überzeugte ebenfalls. Sie hat alles, um in dieser Rolle zu glänzen: makellose Rossini-Technik in Forte- wie in Piano-Passagen, eine weiche Stimme, die auch in der Tiefe schön klingt, und große Ausdruckskraft, die in dieser Rolle notwendig ist. Filippo Adami meisterte kraftvoll die halsbrecherische Partie des Rodrigo. Ausgestattet mit einer hellen, etwas harten Stimme könnte man ihn als „weißen Tenor“ einstufen. Als Gondoliere sang Leonardo Cortellazzi die Vertonung von Dantes Versen über den Schmerz, den die Erinnerung an schöne Momente des Lebens bei dem Leidenden hervorruft, mit einer Ausdruckskraft, wie ich sie bisher noch nicht gehört habe. Auch sämtliche anderen Sängerinnen und Sänger verdienen großes Lob: Geraldine Chauvet als Emilia, Sean Spyres als Doge, Hugo Colin als Lucio, Ugo Guagliardo als Elmiro und schließlich Giorgio Trucco in der Rolle des Jago, wobei Letzterer als Kokain schnupfender Fiesling neben dem allmächtigen Dogen eine Atmosphäre von ständiger Gefahr zu verbreiten wusste. Als „Vocal Coach“ zeichnet sich Raul Giménez aus.

Besonderes Lob verdient auch der süchtig machende Chor, der Philharmonische Chor Transilvania Cluj, Leitung Cornel Groza. Nicht zuletzt gefiel die Berliner Kostümbildnerin Claudia Möbius mit einem zauberhaften grau-weiß plissierten Brautkleid für Desdemona. Sie hat auch die Gewänder für den diesjährigen „Don Giovanni“ von Pacini in Bad Wildbad geschaffen.

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Annette Hornbacher als Regisseurin merkt man die Erfahrung mit der kleinen Bühne des Kurhauses an. Sie nutzt sämtliche Möglichkeiten der Spielstätte, so dass man letztlich vergessen kann, dass hier große Oper auf begrenztem Raum geboten wird. Ihre düster-prächtige Inszenierung mit tollen Lichteffekten (Beleuchtung: Michael Feichtmeier, Sebastian Götze, Frieder Keller) hebt sich deutlich von der letztjährigen Otello-Inszenierung in Pesaro ab. Dort mediterranes Flair mit lichten blauen Wellen, hier eine „dämonische“ Renaissancewelt in Grau, Schwarz und Blutrot. Nur die „Zweige“ oder „Stecken“, in denen sich die Darsteller wie in ihren übermächtigen Gefühlen „verirren“, zeigen einen Hauch von bleicher Natur.

Viele Opernbesucher, die wohl den Verdi-Otello kannten, nicht aber die gleichnamige und viel frühere Oper von Rossini, waren sich einig, dass dieser Otello ihr bisheriges Rossini-Bild verändert hat. Sie erlebten ein fast wuchtig zu nennendes Operndrama, kein Schäkern zwischen den Geschlechtern wie beim „Barbier von Sevilla“ und kein glücklich endender Liebeszauber à la „Cenerentola“, sondern Kampf- und Gewitterszenen, die die wenigen lyrischen Momente schroff und gewaltsam unterbrechen, schließlich auch kein „happy end“, das damals fast obligatorisch für den Erfolg einer Oper schien.

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Bei fast allen Festivalproduktionen spielte mit viel Schwung das tschechische Orchester Virtuosi Brunensis, das von Karel Mitas geleitet wird. Sämtliche Pulte sind mit hervorragenden Könnern besetzt. Fast alle Mitglieder des Orchesters sind noch sehr jung.

Das Dirigat lag in den Händen von Antonino Fogliani, der in der Ouvertüre auf unangenehmes Glissando und Effektheischerei bei den ersten Violinen verzichtete. Er dirigiert einerseits deutlich, temperamentvoll und mit vollem Körpereinsatz, andererseits aber auch mit Seele; er lässt den Solisten den notwendigen Spielraum, um zu interpretieren und auszusingen.

Autorin: Astrid Fricke, Mitwirkung Dieter K.und esg; besuchte Vorstellungen am 17. und 19. Juli 2008

Rossinis "L´Italiana in Algeri" in Bad Wildbad, 2008

Wir erlebten eine Aufführung im Kurtheater Bad Wildbad mit einem überragenden Savio Sperandío als Mustafa. Mit seinem wohl tönenden Bass bewältigt er die schwierigsten Koloraturen und im Schnellgesang geht ihm keine Silbe verloren, wie man auch in der Pappataci-Aufführung am 19. Juli feststellen konnte. Auch darstellerisch war er ein Ereignis. Mit großer Delikatesse zeigte er, dass Mustafa nicht nur ein eitler und letztlich unsicherer Macho ist, sondern auch ein großherziger Verlierer, dem man schließlich sogar abnimmt, dass er die stolze Italienerin Isabella ziehen lassen kann und sein Herz für die ebenfalls gewandelt aus allen Verwicklungen hervorgehende orientalische Ehefrau Elvira wieder entdeckt. Neben allen „Verrückheiten“ dieses „albernen“ Stoffes steckt also mehr dahinter, nämlich eine allgemein gültige Analyse festgefahrener Beziehungen und „exotischer“ Versuchung. Nur Klamauk? Nein, damit wird man diesem Feuerwerk an Situationskomik und witzigen Einfällen nicht gerecht.

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Elsa Giannoulidou war eine dem Mustafa ebenbürtige Isabella, ihr Mezzosopran ließ keine Wünsche offen. Im roten Reisekostüm und später in ebenso rotem Kleid, entworfen von Claudia Möbius, beherrschte sie auch optisch mit koketter Noblesse die Bühne. Als strahlender Tenor mit ausdrucksvollem Liebesschmachten und perlenden Koloraturen glänzte an ihrer Seite Pablo Antonio Martín Reyes in der Rolle des Lindoro, des "Lieblingssklaven des Beys" Mustafa. Er ist Finalist bei Domingos im September stattfindender "Operalia" und war "Cover" für Florez beim letztjährigen Otello in Pesaro, gehört also bereits zu den Arrivierten. Isabellas Erziehungsversuchen auf dem Weg zur selbstbewussten Ehefrau fügte sich letztlich Ruth Gonzalez als bemitleidenswerte Elvira, die Gattin des Beys. Ihr heller Sopran ließ sogleich aufhorchen. Ihre hohen Töne erschienen mir zuweilen schrill. Dennoch war ich insgesamt mit der Wahl dieser flinken kleinen Sängerin zufrieden, weil sie stimmlich Jammer und Leid der verstoßenen Ehefrau des Mustafa auch in den Ensembleszenen unüberhörbar machte. Loriana Castellano in der Nebenrolle der Zulma gefiel mir außerordentlich, ich war jedes Mal betrübt, wenn ihr Auftritt vorbei war. Stefan Hagendorn als Haly, Kapitän der algerischen Korsaren (in der Inszenierung „Chef der Security“), war mir bereits aus Braunschweig bekannt, wo er in einer Cenerentola für Kinder sein Können bewies. Taddeo wurde tadellos von David Mc Ferrin gesungen. Ihn verschlug es als Isabellas Begleiter in das Reich des Bey Mustafa; er überzeugte mit flüssig perlenden Läufen und viel Spielwitz.

Das Dirigat des jungen Japaners Ryuichiro Sonoda, äußerlich ein ähnlicher Dirigententyp wie Fogliani (Otello), war sicher und überzeugend. Mit großer Sensibilität hatte er seine Leute im Orchester im Griff. Die Tempi waren zu Beginn behutsam, aber nicht lahm, Spannung wurde dann unaufhaltsam aufgebaut und nicht mehr fallen gelassen.

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Während die Personenregie die Verunsicherung der Protagonisten durch das teils unfreiwillige Aufeinanderprallen zweier Welten glaubhaft machte und den Sängern auch darstellerisch Differenzierungen abverlangte, gefielen mir Ausstattung und Bühnenbild nicht. Die Handlung spielte im ach so exotischen Dubai. Eine Damen-Putzkolonne war am Werk, im Hintergrund lief immer jemand herum und störte bei der Darbietung der schönsten Arien. Der Security-Chef prüfte und konfiszierte, und Männer in Pilotenanzügen trugen kleine Flugzeuge an Stecken über die Bühne, denn nach Dubai fliegt man bekanntlich und kommt nicht mit dem Schiff. Spätestens an dieser Stelle fühlte ich mich an Schülertheater erinnert. Schreiende unharmonische Farben, riesige rote Kissen, die umherfliegen, gebastelte Hüte, die nicht sitzen wollen und mit der Hand festgehalten werden müssen, viel Gerümpel auf der Bühne. Das störte einige mehr, andere weniger. Ich weiß allerdings von Besuchern, die auch an dem viel Vergnügen hatten, was zu sehen war.

Autorin: Astrid Fricke unter Mitwirkung von esg; besuchte Vorstellung am 16. Juli 2008

Rossinis "Edipo a Colono" in Bad Wildbad, 2008

Im Rahmen des Festkonzertes aus Anlass des Jubiläums "20 Jahre Rossini in Wildbad" am 20. Juli 2008 wurden zum gleichen Thema zwei unterschiedliche Werke aufgeführt. Zum einen die bejubelte Uraufführung "KOLONOS" von Wolfgang Rihm und zum anderen Rossinis "Edipo a Colono".
Die Grundlage für Rossinis Auftragswerk "Edipo a Colono" bilden die von dem Literaten Giambattista Giusti in ein sangbares Italienisch transponierten Verse des antiken griechischen Dichters Sophokles. Das zunächst unvollständige Werk wurde höchstwahrscheinlich von Rossini zwischen 1840 und 1843 selbst vervollständigt und nicht von einem unbekannten Mitarbeiter.
Im Programmheft heißt es in der Überschrift: "Rossinis Edipo a Colono – Befremdendes Ergebnis eines Experiments". Das klingt intellektuell und abgehoben, ist es aber nicht. Singt ein Bass wie Lorenzo Regazzo den Corifeo in Rossinis Schauspielmusik zur Tragödie des Sophokles, stellt sich Ergriffenheit ein. In tiefen klagenden Tönen wird das Schicksal des blind in Kolonos umherirrenden Ödipus geschildert. Da geht es um eine Natur, die er nicht mehr sehen kann, um eine Begegnung mit dem Totenreich vor dem endgültigen Verlöschen. Das wird akzentuiert durch eine fein ausgearbeitete Orchesterbegleitung. Streckenweise bildet heller Geigenklang einen eindrucksvollen Gegensatz zu der vom Gesangssolisten ausgedrückten Trauer. Diese Musik, mit Männerchor untermalt, erinnert vordergründig überhaupt nicht an Rossinis eher diesseitiges Opernschaffen. Die Stimmung von Fremdheit und Verlassenheit, die auch Rihms anschließend aufgeführtes Stück „Kolonos“ mit dem Altus Matthias Rexroth auszeichnet, wird durch die seltsamen, gleichwohl auch in der Übertitelung verständlichen Texte verstärkt. Ein tief beeindruckendes Werk! Das Dirigat lag wiederum in den bewährten Händen Antonino Foglianis.
In 3sat wurde ein kurzer Filmbeitrag zum Festkonzert gesendet. Hier direkt zum Filmabruf.
Autorin: Astrid Fricke unter Mitwirkung von Dieter K.

23. Juli 2008

PACINI bei "ROSSINI IN WILDBAD 2008"

Erste öffentliche Aufführung der Oper "Don Giovanni – Il convitato di pietra" - Der Steinerne Gast - von Giovanni Pacini

Giovanni Pacini (1796 in Catania geboren, 1867 in Pescia gestorben), ein Zeitgenosse Rossinis und nur wenige Jahre jünger als dieser, schrieb im Jahre 1832 für einige seiner Verwandten und Freunde die Musik zu einer kleinen Oper, einer „Farsa“, die nach ihrer privaten Uraufführung in der Sommerresidenz des Freundes und Gönners Belluomini in Viareggio in der Versenkung verschwand und nun erstmalig wieder in Bad Wildbad aufgeführt wurde. Giovanni Pacini war mit über 80 Opern einer der produktivsten Komponisten der Belcanto-Ära, und es verwundert daher nicht, dass er imstande war, zum Geburtstag seines Vaters eine Oper zu komponieren, die dann auch aufgeführt wurde! „Ihr wollt eine Oper?“ könnte er gefragt haben, „machen wir uns doch eine!“ Und Pacini wählt den Don-Giovanni-Stoff und besetzt die Rollen mit Mitgliedern und Freunden der Familie und dies nach Meinung der Regisseurin Anke Rauthmann nicht ohne Hintergedanken! Der Vater, das stolze Familienoberhaupt, muss den Diener spielen, während Pacinis Bruder die Rolle des Don Giovanni übernimmt. "Der Vater beginnt zu ahnen, dass sein Sohn mit diesem Don Giovanni-Spiel ein Exempel statuieren will, um ihn, den Patriarchen, an seinem Geburtstag als einen alten Don Juan zu entlarven."

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Das kleine Kurtheater ist fast vollständig renoviert und die große Mühe, die sich Förderkreis und Sponsoren gemacht haben, hat sich gelohnt. Das Kurtheater strahlt in neuem Glanz, insbesondere die Deckenmalerei in roten und grauen Farbtönen bezaubert. Das kleine Werk über den Verführer Don Giovanni, der wie bei Mozart am Ende vom Steinernen Gast die gerechte Strafe erhält und sein Leben aushaucht, stellte für mich die gelungenste Inszenierung des diesjährigen Festivals dar, auch wenn die Bedeutung des kleinen Werks bei weitem nicht an die einer „großen Oper“ heranreicht. Die Bühne, geschaffen von Britta Blanke, wurde beherrscht von einer schrägen, wie ein Bild gerahmten und mit einer goldglänzenden Girlande geschmückten Fensterfront mit Lamellen und Tür in der Mitte. Davor ein riesiger Tisch mit weißer Tischdecke, der ab und zu unauffällig beiseite geschoben wurde, um Raum zu schaffen. Ein Bühnenbild von großer, klassischer „clarté“. Dieses großartige, schlichte Bühnenbild ließ sich übrigens hervorragend für den musikalischen Pappataci-Spaß und „Tenor/Bass-Sängerwettstreit“ verwenden, der anderntags hier stattfand.

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Öffnen sich die Lamellen dieser „Fenstertür“ im „Don Giovanni“ dann und wann ein wenig, so wird der voyeurhafte Blick auf ein ansonsten verborgenes Innenleben der Protagonisten ermöglicht, die insgeheim ihren triebhaften Neigungen nachgehen, während im Vordergrund die Etikette gewahrt bleibt. So tanzt die Hochzeitsgesellschaft zusammen mit Masetto und Zerlina, wie es Brauch ist, Donna Anna räkelt sich sinnlich, während gleichzeitig nicht nur Don Giovanni, sondern auch alle anderen Mannsbilder bis auf den treuen Masetto hinter dem Rücken der anderen „Jagd“ auf alles machen, das einen Rock trägt. Und diese zweite Realität einer vergnügungssüchtigen Gesellschaft wird nicht platt ausgewalzt, sondern nur in kurzen Sequenzen erhellt und ans Licht gezerrt – während vorne, wie gesagt, die Contenance gewahrt bleibt.

Ein Mozart-Vergleich verbietet sich. Bei Pacini geht es „nur“ um die Unterhaltung seiner musikalischen Sänger- und Komponistenfamilie. Das spaßige Element, das auch Mozart in der Figur des Leporello eingebaut hat, wird ausgewalzt. Dennoch waren sich alle Besucher einig: Es gab herrliche Musik zu erleben, eine typische Belcanto-Oper aus der Rossini-Zeit.

Leonardo Cortellazzi verkörperte einen lässigen Don Giovanni voller Charme und Grazie in Stimme und Auftreten. Dämonie sucht man vergebens, fast empfindet man Mitleid mit seinem Ende. In Erinnerung bleibt seine klangvolle Tenor-Stimme. Was er vermag, zeigte sich übrigens auch deutlich bei der Pappataci-Aufführung am folgenden Tag und ganz besonders ließ sein intensiver Auftritt als Gondoliere in der Wildbader Otello-Produktion aufhorchen. Michael meint übrigens, dass „Una furtiva lacrima“, anderntags von Cortellazzi bei „Pappataci“ gesungen, zu den zwei besten Live-Darbietungen dieser berühmten Donizetti-Arie seines Lebens gehört – und Michael versteht etwas von Stimmen!

Donn` Anna wurde von Geraldine Chauvet gesungen, ein traumhaft weicher glutvoller Alt! Zinovia-Maria Zafeiriadou gab die Zerlina, als Masetto und Commendatore überzeugte Ugo Guagliardo, Giulio Mastrotataro als Ficcanaso (bei Mozart Leporello) belebte als gebeutelter Diener und glänzte wie bei Mozart ebenfalls in einer witzigen „Registerarie“.

Eine nicht unbedeutende Rolle spielten die Tanzszenen. Sie vermochten mit einer innovativen Gebärdensprache und schlangengleichen Körperbewegungen die Absicht der Regisseurin zu verdeutlichen, dass es in dieser „Familiengeschichte“ um mehr als bloße Unterhaltung geht. Es traten auf: Kornelia Gocalek/ Hausmädchen, Krankenschwester, sowie Patrick Wurzel als Hausdiener. Kornelia Gocalek hat bereits mehrfach mit Anke Rauthmann, der Regisseurin des Wildbader Don Giovanni, zusammengearbeitet. Ich wünschte, beide hätten noch oft die Gelegenheit, ihr Können in Operninszenierungen zu zeigen.

Mit Rhythmus im Blut wiederum der Chor: Philharmonischer Chor Transilvania Cluj. Die musikalische Leitung oblag Daniele Ferrari, es musizierte das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim.

Autorin: Astrid Fricke, Mitwirkung esg; besuchte Vorstellung im Kurtheater Bad Wildbad am 18. Juli 2008.

Fotos von "Rossini in Wildbad 2008"


Video "Rossini in Wildbad 2008" Pappataci



Kurtheater Bad Wildbad: Schlussapplaus nach der Veranstaltung "Pappataci" und Sänger (Michael Spyres) vor dem Theater am 19. Juli 2008

20. Juli 2008

Mathias Rexroth - 1997/99, 2008

„Ein neuer Stern am Himmel der Alte-Musik-Szene...”, schreibt die Kölnische Rundschau anlässlich eines Solokonzertes in der Kölner Philharmonie, „..mit fülliger Tiefe, glänzender, unangestrengter Höhe, wundervoll zarten Piani und perfekter Artikulation...man kam aus dem Staunen über diesen Ausnahmesänger nicht heraus...” Als bisher einziger Altus gewann Matthias Rexroth gleich zwei der bedeutendsten Internationalen Gesangswettbewerbe: Den 37. Francesco-Viñas-Wettbewerb in Barcelona (Erster Preis und spezielle Auszeichnung als Bester Countertenor) und den 19. Hans-Gabor- Belvedere-Wettbewerb in Wien (Erster Preis, sowie acht Sonderpreise) und wurde wenig später „Rising Star“ der Philharmonie Köln. Seitdem gilt der Künstler als einer der besten und vielseitigsten Sänger seines Stimmfachs. Anlässlich seines Konzertes im Prinzregententheater im November 2005 las man in der Süddeutschen Zeitung: „Es war vielleicht nicht das erste Mal, dass Musik aus Händels „Admeto, Re di Tessaglia“ von 1726 hierzulande erklang, Matthias Rexroth freilich gab damit sein längst überfälliges Münchner Debut. Und die Zuhörer waren am Ende aus dem Häuschen: nach dem berühmten „Ombra mai fù“ aus Serse erklatschte es sich als zweite Zugabe das virtuos, fulminant gesungene „Vivi tiranno“ aus Rodelinda. Ob Freude..., Hoffnung...oder Sehnsucht, Trauer oder Zorn..., Matthias Rexroth kann seiner Stimme von der schönen, klingenden Tiefe über eine intensive, warme Mittellage bis hin zu einer wohl klingenden Höhe viele Facetten entlocken. Zwar sind sauber gesungene Koloraturen die Voraussetzung für barockes Musizieren, dennoch ist die Auszierung der Melodie bei der Wiederholung der ersten Teile von Da-capo-Arien eine Kunst für sich. Rexroth beherrscht sie technisch und musikalisch perfekt, scheint sogar durch den erhöhten Grad an Virtuosität noch präziser, farbiger und mutiger zu singen.“ Seine Interpretation der Titelpartie in Stefan Herheims Inszenierung von Giulio Cesare an der Norwegischen Staatsoper Oslo erhielt überschwängliche Kritiken, (Opernglas: ”...Matthias Rexroths Caesar, ...Star des Abends, ...überzeugend in allen Stimmerfordernissen, nuanciert, farbenreich, dynamisch, als stolzer Sieger...”). Weitere Höhepunkte der letzten Saisonen waren sein Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti mit Orffs Carmina Burana im Musikverein Wien, Konzerte mit der Accademia di Santa Cecilia in Rom unter Fabio Luisi und Nicola Luisotti, Ottone in Monteverdis Poppea an der Staatsoper Hamburg, Bernsteins Chichester Psalms mit dem Orchester des RadioTelevisione Española, Auftritte mit dem Freiburger Barockorchester und Concerto Köln, sowie eine Barockgala mit dem Münchener Kammerorchester im Prinzregententheater. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Nikolaus Harnoncourt, mit dem er Hamor in Händels Jephtha, Didymus in Händels Theodora und in Purcells Cäcilienode im Musikverein Wien und bei der Styriarte Graz sang. In Nürnberg geboren studierte Matthias Rexroth an der Musikhochschule Karlsruhe, der Schola Cantorum Basiliensis, mit Marilyn Horne in New York und seit 1999 mit Eytan Pessen an der Staatsoper Stuttgart, wo er im gleichen Jahr in Purcells King Arthur sein Opern-Debut gab. Im Bachjahr 2000 sang er in der weltweiten TV- und Rundfunkübertragung der h-Moll-Messe mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Es folgten Oberon in Brittens A Midsummer Night 's Dream und die Titelpartie in Rossinis Tancredi, eine Europa- Tournée als 'Rising-Star' der Kölner Philharmonie, Konzerte und Liederabende mit dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin, bei den Festspielen in Innsbruck, Ludwigsburg, Schwetzingen, Baden-Baden und der Styriarte Graz. Er wirkte an zahlreichen Rundfunkproduktionen, u.a. mit dem BR, DLR, HR, NDR, SFB, SWR, WDR und der Deutschen Welle mit. Weitere Verpflichtungen sind Telemanns Der geduldige Sokrates unter René Jacobs bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik in Koproduktion mit der Staatsoper Berlin, die Titelpartie in Händels Admeto bei den Händelfestspielen in Halle (der Livemitschnitt erschien im März 2007 auf CD und DVD), die Titelpartie in Glucks Ezio mit der Deutschen Oper am Rhein in Zusammenarbeit mit dem WDR (Livemitschnitt und CD-Produktion), Armindo in Händels Partenope am Theater an der Wien (Pierre Audì/Christophe Rousset, 2009), Konzerte im Wiener Musikverein, beim MDR-Musiksommer und mit den Petersburger Philharmonikern unter Yuri Temirkanov, Liederabende in Moskau, Wien, Bad Kissingen, den Bayreuther Festspielen und beim Festival Rossini in Wildbad, eine Deutschlandtournée mit Concerto Köln, CD-Produktionen von Bachs Johannes-Passion in der Leipziger Thomaskirche mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Thomaskantor Georg Christoph Biller, Händels Jephtha mit der Bachakademie Stuttgart unter Helmuth Rilling und Bachs h-Moll-Messe in der Alten Oper Frankfurt mit dem Frankfurter Museumsorchester unter Paolo Carignani. Nach Matthias Rexroths Debut in Händels Admeto, Re di Tessaglia bei den Händel-Festspielen in Halle war im Opernglas 09/2006 zu lesen: „…Fulminant die Bewältigung dieser Vorgaben durch Matthias Rexroth, der mit seinem Altus die Titelpartie formvollendet ausformulierte, ein Klangbild von geradezu schmelzender Sättigung unterbreitete und dieser ansonsten darstellerisch eher uninteressanten Figur dennoch vielerlei Facetten abgewinnen konnte.“ Der Mitschnitt dieser Produktion erhielt neben hervorragenden Besprechungen eine Nominierung für den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“. Darüber hinaus wurde er gerade für seine herausragende Sängerdarstellung der Titelpartie des Admeto für den begehrten Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Kürzlich erschien seine Portrait- CD ‘Stimme der Könige’ sowie eine Gesamtaufnahme von Rossinis Tancredi mit Matthias Rexroth in der Titelpartie, über den die Opernwelt schrieb: „Gleichwohl ist Matthias Rexroth der pulsierende musikalische Mittelpunkt. Im Ensemble ist er der Einzige, der mit dunkel timbrierter Mittellage über seine Beherrschung der Belcanto-Grammatik hinaus auch die Kunst der dramatisch erfüllten Phrasierung meistert, bewusst deklamiert und sein kostbares Timbre auch in der runden Höhe bewahrt.” Matthias Rexroth war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Richard Wagner-Verbandes, der Franz-Grothe-Stiftung, der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie Kulturpreisträger der Stadt Coburg.
Quelle: http://www.matthiasrexroth.com/

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Pavol Breslik (bis 2001: Brslik) - 2001

Pavol Breslik wurde 1979 in der Slowakei geboren und studierte Gesang an der Universität für Musik in Bratislava. 2000 gewann er den ersten Preis beim Antonin Dvorak Wettbewerb in der Tschechischen Republik. 2002/03 setzte er seine Studien im Opernstudio CNIPAL in Marseille fort. Er besuchte Masterklassen mit Ivonne Minton, Mady Mesplé, Peter Dvorsky und William Matteuzzi. 2005 wurde er von der Zeitschrift Opernwelt zum "Nachwuchssänger des Jahres" gewählt.
2003-2006 war Pavol Breslik als Solomitglied an der Berliner Staatsoper Unter den Linden engagiert, wo man ihn u.a. als Ferrando (Così fan tutte), Tamino (Die Zauberflöte), Don Ottavio (Don Giovanni), Nemorino (L'Elisir d'amore), Kudrjasch (Katja Kabanowa) und Gottesnarr (Boris Godunov) hören konnte. Er gastierte außerdem als Ferrando am Teatro Giuseppe Verdi in Trieste, am Piccolo Teatro in Mailand und am Théâtre Royal de la Monnaie Brüssel, als Tamino beim Glyndebourne Festival, bei den Wiener Festwochen und beim Festival d’Aix-en-Provence sowie als Jaquino (Fidelio) am Théâtre du Châtelet.
In der Spielzeit 2006/07 sang er Belmonte in Die Entführung aus dem Serail am Théâtre Royal de la Monnaie, Tamino am Theater an der Wien, an der Staatsoper Berlin und der Bayerischen Staatsoper, Nemorino an der Staatsoper Berlin und gab Liederabende in Berlin und Brüssel. Er war zudem als Evangelist in Bachs Johannespassion im Théâtre du Châtelet Paris und als Ferrando beim Glyndebourne Festival zu hören.
Künftige Engagements werden ihn an die Staatsoper Berlin (Don Ottavio und Belmonte), ans Royal Opera House Covent Garden London (Tamino), an die Opéra de Monte-Carlo (Stewa in Jenufa), die Bayerischen Staatsoper (Idamante in Idomeneo, Lenski in Eugen Onegin und Gennaro in Lucrezia Borgia), die Metropolitan Opera (Don Ottavio und Ferrando in Così fan tutte), an die Wiener Staatsoper (Lenski in Eugen Onegin), das Gran Teatre Liceu Barcelona (Belmonte), die Deutsche Oper Berlin (Macduff in Macbeth) und die Oper Frankfurt für einen Liederabend führen.
Höhepunkte im Konzertbereich waren bisher seine Auftritte bei den BBC Proms mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kurt Masur (in Janaceks Glagolitischer Messe), in London, Paris und Lille mit dem Concert d'Astrée und Emmanuelle Haïm (Haendels Il trionfo del tempo), beim Edinburgh Festival (in Beethovens Messe C-Dur und Christus am Ölberg) und anläßlich der Wiedereröffnung der Frauenkirche in Dresden mit den Dresdner Philharmonikern und Kurt Masur (Uraufführung eines Te Deum von Siegfried Matthus). Vor kurzem arbeitete er mit dem London Symphony Orchestra und Sir Colin Davies sowie mit dem Orchestre National de France unter Kurt Masur (Beethovens Missa Solemnis) und Riccardo Muti (Berlioz La Messe Solennelle) zusammen . Mit Kurt Masur und dem Orchestre National de France wird Pavol Breslik Beethovens 9. Sinfonie auf einer Deutschland-Tournee singen.
2007 erschien seine erste CD bei Virgin Classics: Haendels Il trionfo del tempo mit dem Concert d'Astrée und Emmanuelle Haïm. -
Quelle: http://www.artistsman.com/

Aktuell: Interview im "Opernglas" Heft 5/2008 - Hier ein kurzer Auszug:
Mit 24 Jahren sind Sie an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin gekommen, ein international geführtes Haus. Für einen Anfänger schon wieder kein ganz gewöhnlicher Start in das Berufsleben.
Ich war zu Vorsingen in Berlin, montags an der Komischen Oper und dienstags an der Staatsoper. Maestro Barenboim kam dazu, und ich sang zunächst Tamino. Wenig später erklärte mir die damalige Operndirektorin, Frau Sobotka, wenn ich wollte, könne ich ab der nächsten Spielzeit festes Ensemblemitglied werden. Ich dachte damals, sie macht Witze. Ich war nicht einmal vorrangig mit dem Ziel angetreten, das bekommen zu müssen. Barenboim vorsingen zu dürfen, war mir schon Ansporn und Ehre genug.Und vor zwei Jahren hörte ich statt Rolando Villazón, der abgesagt hatte, plötzlich Pavol Breslik als Nemorino...Wissen Sie, da war ich wirklich der blöde Naive. Ich hatte in Wien Tamino bei den Festwochen geprobt. Frau Sobotka rief mich überraschend an. Ich kannte die Berliner »Liebestrank«-Inszenierung, sagte das leichtfertig zu - ohne mir bewusst zu machen, worauf ich mich da einließ. Wer Rolando Villazón eigentlich war, wurde mir erst vor der Vorstellung so richtig bewusst. Der Inspizient meinte damals: „Pavol, keine Sorge, wir haben Security im Haus, für den Fall, dass das Publikum unter Umständen negativ reagiert.“ Mein Gott! Zum Glück ging alles gut. Das war wie die Feuer- und Wasserprobe! Gustavo Dudamel, der am Abend sein Haus-Debüt gab, hat mir damals sehr viel geholfen...
... Ich habe es abgelehnt, den David in den »Meistersingern« zu singen. Ich persönlich glaube nicht, dass man ihn wie Mozart singen kann. Es bleibt eine Wagner-Partie, und in der jetzigen Phase meiner Entwicklung wäre es zu früh gewesen. Oder nehmen Sie den Prinzen in Dvoráks »Rusalka«. Eine wirkliche Traumpartie für mich. Ich liebe diese Musik! Man fühlt sich geehrt, wenn mehrere Häuser danach anfragen. Die Rolle kann man durchaus lyrisch anlegen, deshalb kommt es auf die Umstände einer Produktion, den Dirigenten, die Kollegen an. Darauf muss man achten. Aber jetzt wäre es definitiv zu früh. Wenn man lange und gesund singen will, muss man solche „Opfer“ bringen und einfach Nein sagen.

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Anna Rita Gemmabella - 2001, 2003, 2004

Winner of several italian and international competitions, she made her debut in 1999 in the title role of Cimarosa’s La finta Parigina producted by Opera Laboratorio Teatro Massimo in Palermo. In 2000 she sang in the role of Zita in Gianni Schicchi and as Cristina in I pazzi per progetto, staged at Festival Donizetti in Bergamo. In 2001 she made her debut in many Rossini-roles such as Rosina in Il barbiere di Siviglia in Lisboa, Melibea in Il viaggio a Reims in Strasbourg, Aspasia in La pietra del paragone in Wildbad.
She then sang the Rossini’s cantata Giovanna d’Arco in Palermo and Napoli. In the same year she performed in Stuttgart again in Donizetti’s I pazzi per progetto, at Teatro Regio in Torino in Stravinskij’s Pulcinella and she took part in the first contemporary performance of Simone Mayr’s Werther.
During 2002 she faced more Rossini’s operas such as Tancredi (Isaura) at Teatro San Carlo in Napoli, Maometto II (Calbo) in Wildbad, La Cenerentola (Angelina) at Teatro Verdi in Salerno and La Petite Messe Solennelle in Genova conducted by Bruno Campanella. In the same year she met with outstanding success at the Teatro Massimo in Palermo as Romeo in Bellini’s I Capuleti e i Montecchi.
In 2003 she made her debut at Teatro alla Scala under the baton of Riccardo Muti in Rossini’s Moïse et Pharaon, interpreting the role of Marie. Among her engagements in that season it worth mentioning the debuts in the roles of Fidalma in Cimarosa’s Matrimonio segreto in Messina, Arsace in Semiramide at the Berlin Deutsche Oper and at the Teatro dell’Opera di Roma, Carlotta in Rossini’s Torvaldo e Dorliska in Wildbad. She then sang Vivaldi’s Gloria at Ravello Festival and she was engaged for Pacini’s Corsaro at Teatro Regio in Parma. She also appeared in several Rossini’s operas: Il viaggio a Reims staged by Dario Fo at the Teatro Carlo Felice di Genova; Le Comte Ory (Ragonde) at the Teatro Comunale in Bologna and at the Teatro Valli in Reggio Emilia; Ciro in Babilonia (title role) in Wildbad; Il Turco in Italia at the Teatro San Carlo in Napoli; Maometto II at the Teatro La Fenice in Venezia; La Cenerentola at Teatro Politeama in Lecce; Il viaggio a Reims in Reggio Calabria. She moreover performed in Bach’s B minor Mass at the Festival de Musique Sacrée in Nice.
In the last seasons she sang in La Petite Messe Solennelle at Teatro Comunale in Firenze, La Gioconda (La cieca) at Arena in Verona, Verdi’s Requiem and Mozart’s Le nozze di Figaro at Teatro dell’Opera di Roma, Tancredi at Teatro Comunale in Firenze, the role of Bramante in Vivaldi’s Orlando furioso in Genova, Mozart’s La Betulia liberata at Pomeriggi Musicali in Milano, La clemenza di Tito (Sesto) in Fidenza, La Cenerentola at the Teatro Carlo Felice in Genova, Donizetti’s C minor Mass at the Teatro Filarmonico in Verona, Rossini’s Stabat Mater in Sofia, Le nozze di Figaro in Lugano. In 2006/2007 season she has sung the role of Dorabella in Così fan tutte at the Hamburgische Staatsoper and in Piacenza, Nabucco (Fenena) at the Teatro delle Muse in Ancona, Così fan tutte (Dorabella) and Mozart’s Requiem at the New Israeli Opera in Tel Aviv. She has just sang Pedrotti’s Tutti in maschera in Savona, Piacenza, Rovigo and Orfeo ed Euridice (Orfeo) again in Savona.
Anna Rita Gemmabella’s future engagements include Samson et Dalila (Dalila) at the Teatro Politeama in Lecce, Wolf-Ferrari’s I quatro rusteghi in Toulouse, Mozart’s Requiem in Firenze, Vivaldi’s Orlando furioso (Bradamante) in Amsterdam and L’Italiana in Algeri (Isabella) at the Teatro Regio in Torino.
She recorded operas by Cimarosa, Rossini, Donizetti, Mayr, Mozart (La finta Parigina, I pazzi per progetto, Werther, La pietra del paragone, Torvaldo e Dorliska, Ciro in Babilonia, Giovanna d’Arco, Il viaggio a Reims, Le nozze di Figaro, Petite Messe Solennelle, Maometto II in two different editions).
Quelle:

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Luca Salsi - 2001 und 2002

Baritone Luca Salsi will make his LA Opera debut as Marcello in La Bohéme (November 2007). Born in San Secondo Parmense in 1975, he received his degree in voice from the Arrigo Boito Conservatory of Parma, where he studied with soprano Lucetta Bizzi. He made his debut at a very early age at the Teatro Comunale of Bologna in La Scala di Seta (as Blansac), followed by Noye's Fludde by Benjamin Britten (as Noah) in Parma's Cathedral and Britten's The Little Sweep in Massa Carrara.
In 2001 he appeared as Antonio with Il Viaggio a Reims under the baton of Maestro Gatti at the Teatro Comunale of Bologna and as Figaro in Le Nozze di Figaro at the Washington National Opera. He played Riccardo in I Puritani during the Japanese tour of the Teatro Comunale of Bologna and Rembaud in Le Comte Ory at the Rossini Festival in Bad-Wildbad, Figaro in Il Barbiere di Siviglia at the Teatro Comunale of Bologna, and Schaunard in La Bohéme at the Teatro Carlo Felice of Genoa.
In the autumn of 2003 he sang Figaro in Il Barbiere di Siviglia at the Garsington Festival in England and Don Alvaro in Il Viaggio a Reims at the Teatro Carlo Felice of Genoa. His 2004 engagements included Figaro in Le Nozze di Figaro at the Teatro Felice in Genoa, Sharpless in Madama Butterfly in the tour in Korea of the Puccini Festival of Torre del Lago, Silvio in Pagliacci with the Teatro Bellini of Catania during the summer season. In the same year, he also performed in Lisbon (Belcore in L'Elisir d'Amore) and at the Teatro Massimo in Palermo (Marcello from La Bohéme).
In 2005 he sang Figaro in Il Barbiere di Siviglia at the Teatro Carlo Felice of Genoa, as well as in Tenerife under the baton of Maestro Zedda. He performed as Marcello in La Bohéme at the Puccini Festival in Torre del Lago and as Silvio in Pagliacci in a new production by Franco Zeffirelli which was staged at the Attic Herod Theatre in Athens. In January 2006 he performed Faust in Parma with great success, Il Barbiere di Siviglia in Cagliari, La Bohéme and Madama Butterfly in Torre del Lago and Madama Butterfly again in Washington DC.
In 2007 we underline Gianni Schicchi in Naples, his debut at the Berlin with Madama Butterfly as well another debut as Guglielmo in Così fan tutte with the Israeli Opera,. He will also perform Manon Lescaut in Cagliari (June), Madama Butterfly in Torre del Lago followed by his debut in the same opera at the Metropolitan Opera. The year will continue with La Bohéme in Washington DC followed by another La Bohéme with the Los Angeles Opera.
In 2008, Mr. Salsi will be performing Falstaff with the Petruzzelli foundation in Bari, La Traviata in Ancona, Werther in Seville, Rossini's Guillaume Tell in Warsaw, and La Bohéme at the Carlo Felice in Genoa.
Quelle: http://www.losangelesopera.com/

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Wojtek (Wojciech) Gierlach - 2002, 2004, 2005, 2006

Wojtek Gierlach graduated at the Warsaw Chopin Music Academy, with Professor Kazimierz Pustelak, receiving Magna cum Laude as the distinction as the best student.He has been awarded with important prices at international vocal competitions: Ada Sari 1999 (first award); Bilbao 2000 (second), the main award in Milan 2001 (Premio Caruso); and Francesc Viñas in Barcelona 2004 (third award).He made his debut in 1999 at Warsaw Chamber Opera singing Haendel’s Imeneo title role; in this theater he also performed the role of Don Giovanni, in Mozart’s Don Giovanni. He also appeared in the role of Leporello in at Warsaw Grand Theatre and at Nico Opera in Cape Town. He performed Figaro in Le Nozze di Figaro at Teatro Piccini di Bari and Argenio in Imeneo at Opera Ireland in Dublin.A Rossinian singer par excellence, he played Mustafa in L’Italiana in Algeri at the Teatro Alighieri di Ravenna; Assur in Semiramide at Pisa’s Teatro Verdi, Alidoro in La Cenerentola at Festival d’Aix-en-Provence and at the Stadttheater in Klagenfurt. He played Lord Sidney and Don Profondo in Il Viaggio a Reims at Warsaw’s Grand Theater, conducted by Alberto Zedda, and at the Rossini Festival in Pesaro. He sang Don Basilio in Il Barbiere di Siviglia, Pharaoh in Mosè in Egitto, and the Governor in Le Comte Ory at Wildbad’s Belcanto Opera Festival, where he also took part, as Mirteo, in a live recording of Meyerbeer’s Semiramide, conducted by Richard Boninge, and as Mustafà in Luigi Mosca’s L’italiana in Algeri.Some of his other most remarkable performances include his role as Colline in La Bohème at Warsaw’s Grand Theater; as Salieri in Rimsky-Korsakov’s Mozart and Salieri at the Teatro Filarmónica de Oviedo, and more recently at A Coruña Mozart Festival in the role of Commendatore in Ramón Carnicer’s Il dissoluto punito, once more conducted by Zedda. Wojtek Gierlach has also collaborated with several orchestras, taking part in many concerts both in his home country and across Europe. For instance, he sang Bach’s Mass in B minor, conducted by Helmuth Rilling, and Haydn’s Harmoniemesse for soloists, chorus, organ and orchestra in B flat major, conducted by Matthias Bamert, at the Warsaw’s Philarmonic, as well as Mozart’s Coronation Mass with Crakow’s Philharmonic Orchestra, with Jan Krenz’s conducting, during the celebrations of the conposer’s 200th birth anniversary. Salieri’s The Passion of Jesus Christ, which he performed with I Solisti Veneti, conducted by Claudio Scimone (the concert was broadcast by RAI – Italian Television), Rossini’s Stabat Mater with Orquesta del Principado de Asturias, once more with Alberto Zedda as conductor and Arvo Pärt’s Passion in Prague’s Spring Festival, are all part of his oratorio repertoire. During the last season, he has performed several times in Don Giovanni in Japan, in the role of Don Giovanni, Leporello in Warsaw, L’Italiana in Algeri at Teatro Nacional de São Carlos in Lisbon (Mustafà) under Maestro Donato Renzetti, The magic flute (Sprecher) in A Coruña, Turandot (Timur) in Tenerife, as well as a series of oratorio concerts in Europe.
Mr. Gierlach recorded for NAXOS Le Comte Ory and Ciro in Babilonia by Rossini, and Meyerbeer’s Semiramide conducted by Richard Bonynge. For the IBERAUTOR label, he has recorded Il dissoluto punito by Ramón Carnicer, conducted by Alberto Zedda, and Luigi Mosca’s L’Italiana in Algieri for the BONGIOVANNI label.Between his forthcoming engagements stand out: Don Giovanni at the Teatro de la Maestranza in Seville, Donizetti’s Lucia di Lammermoor (Raimondo) and Offenbach’s Les Contes d’Hoffmann (four diabolic roles) at the Warsaw’s Grand Theater, and Rossini’s Il Viaggio a Reims, playing Lord Sidney in Marseille, Bourdeaux, Toulousse, and others.
Quelle: http://www.godirect-am.com/
s. auch: http://www.teatrwielki.pl/ludzie.php?action=search&full=1&id=296

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Maria Luigia Borsi - 2002

Maria Luigia Borsi was born just south of Rome in a small town called Sora. Her love for opera started before she even began to speak.
Ms. Borsi’s activities in 2007 include LA BOHÈME (Mimì) at the Festival Pucciniano of Torre del Lago, LA TRAVIATA (Violetta), TURANDOT (Liù) at the Gran Teatro La Fenice in Venice, MEDEA (Glauce) at Teatro Massimo di Palermo, a tour in Japan with violinist Brad Repp and two recitals in Italy with José Carreras. Ms. Borsi will further her collaborations with José Carreras and violinist Brad Repp while united in a tour in China dedicated to the opening ceremonies of the Special Olympics. On two occasions she will be soprano soloist in Beethoven’s 9th Symphony in Rome under the direction of Lorin Maazel. Borsi will also perform Verdi’s Requiem under the direction of Lorin Maazel in Casablanca, Busseto, Isolino, Venice and Jerusalem.
In March 2008 she will perform Mahlers’s 2nd Symphony in Rome and Milan under the direction of Zubin Mehta. In 2009 she will sing in DON GIOVANNI (Donna Elvira) in Tel Aviv also under the direction of Zubin Mehta.
Recently Ms. Borsi performed in LA TRAVIATA (Violetta) at the Opernhaus theatre in Zürich directed by Maestro Paolo Arrivabeni with Giorgio Zancanaro, Renato Bruson, Giuseppe Sabatini and José Cura. She also sang the roles of Micaela CARMEN at the Arena di Verona with stage direction by Franco Zeffirelli and Mimì LA BOHÈME at the Teatro Comunale di Bologna. Maria Luigia has performed recitals with some of the worlds greatest singers like Leo Nucci, José Carreras and Renato Bruson.
In 2004 Ms. Borsi performed the role of Liù in TURANDOT at the Teatro alla Scala in Milan directed by Carlo Rizzi, CARMEN (Micaela) at the Teatro Massimo di Palermo directed by Maestro Alain Lombard. In the same year she also inaugurated the Gran Teatro La Fenice in Venice interpreting the role of Violetta in LA TRAVIATA under the direction of Maestro Lorin Maazel with stage direction by Robert Carsen. She also interpreted the arias of “Mimi” and “Liù” at the Puccini Festival at Torre del Lago during a special concert entitled "Le Donne di Giacomo Puccini" (The Women of Giacomo Puccini) with the extraordinary participation of tenor Placido Domingo.
In 2002 Ms. Borsi won first prize in the “San Remo International Vocal Competition” earning the title: “Best Opera Singer of 2002”. After this magnificent victory she was invited to perform over 70 concerts with tenor Andrea Bocelli in Europe, the United States, Asia and in Australia receiving fantastic reviews from the public and the critics.
Ms. Borsi completed her formal musical studies with the highest honors from the “P. Mascagni Music Institute” in Livorno under the guidance of the Romanian soprano Lucia Stanescu. Some of her main vocal instructors include Renata Scotto, Claudio Desderi, Rodolfo Celletti and Antonietta Stella. - Quelle: http://www.marialuigiaborsi.com/
Aktuelle Ergänzung: Am 21. August 2008 bei den Salzburger Festspielen Desdemona in Verdis Otello unter Riccardo Muti

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Luisa Islam-Ali-Zade - 2002, 2004, 2007

Die Mezzosopranistin studierte beiK. Pluschniko, S. Geszty, K. Richter und T. Krause und konnte bei verschiedenen internationalen Gesangswettbewerben Preise erringen, so z. B. bei der ARD München (1994), beim Belvedere Wettbewerb Wien (1993), beim Robert Stolz Wettbewerb Hamburg (1998), in Montreal (1993) und beim Erika Köth Wettbewerb in Neustadt (1992).Ihr Repertoire umfasst Opernpartien von Rossini, Mozart, Verdi, Gounod, Bizet, Thomas, Tschaikowsky, Mussorgsky, Richard Strauss, Janaček aber auch religiöse Werke von Bach, Vivaldi, Pergolesi und Verdi.Engagements führten die Künstlerin an die großen Opernhäuser von Europa, so z. B. nach Wien, Stuttgart, Salzburg, St. Petersburg, München, Hamburg, Bregenz, Aachen, Saarbrücken, Lyon, Toulouse, Nantes, Toulon und Liège.Luisa Islam-Ali-Zade ist bereits mit mehreren Konzertprogrammen aufgetreten, u. a. in Berlin, München, Madrid, Hamburg und Stuttgart.Die Künstlerin arbeitete mit namhaften Persönlichkeiten wie Rita Gorr, Charles Roubaud, Michael Gielen, Adam Fischer, Friedrich Pleyer, Wolf-Dieter Hauschild, Dmitrij Kitajenko, Lior Shambadal, Jonathan Eton, Eike Gramss, Elio Boncompagni, Richard Bradshaw, Claudius Traunfellner, Yutaka Sadound Guy Condette zusammen.1999 feierte Luisa Islam-Ali-Zade mit dem Orchestre National de Lyon in der Welturaufführung von Philippe Hersants „Paysage avec ruines“ einen großen Erfolg. Auch wirkte sie in zahlreichen Radio- und Fernsehproduktionen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Kanada, Belgien, Irland, Griechenland und Russland mit. An der Royal Oper in Kopenhagen war sie kürzlich in der Hauptrolle von "La Cenerentola" zu sehen.Vor kurzem erschien bei Naxos eine Aufnahme von Rossinis "Maometto II", bei der die Künstlerin die Hauptrolle Anna sang. Weiters wird Rossinis "Ciro" erscheinen.An der Volksoper Wien debütierte Luisa Islam-Ali-Zade in der Saison 2003 / 04 als Carmen; in dieser Rolle wird sie auch in dieser Spielzeit wieder zu sehen sein.
Quelle: www.volksoper.at/

- s. auch http://www.islamalizade.com/

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Andrew Sritheran – 2002 (Masterclass Matteuzzi)

Andrew Sritheran studied in California with Marilyn Horne, in New York at the Eastman School and in Manchester at the Royal Northern College of Music with Paddy McGuigan where he was a major scholar of the Peter Moores foundation. He was awarded the prize for 'Most Promising Young Singer' at the Rossini Festival in Wildbad, won the UK National Mozart Competition and its Verdi/Wagner Prize in 2002, the Wagner Society Prize for Male Singers and best Potential Heldentenor in 2003 and First Prize in its Bayreuth Bursary in 2004. He was a member of the National Opera Studio in London in the 2003/04 season and was a finalist in the International Wagner Competition in Seattle in 2006.
Roles at the RNCM included excerpts from title role OTELLO, Florestan FIDELIO, Pinkerton MADAMA BUTTERFLY and Siegmund DIE WALKÜRE. Other opera includes Pollione NORMA for Preston Opera, Don José CARMEN at the Aberdeen International Youth Festival, Pinkerton MADAMA BUTTERFLY for Clonter Opera, cover Matteo ARABELLA for Garsington Opera and Opera Gala concerts throughout England. Other work includes VERDI REQUIEM, PUCCINI MESSA DI GLORIA and Handel MESSIAH, as well as recitals and concerts around the world. He has recently sung the title role IDOMENEO for Opera de Bauge and covered Calaf TURANDOT for New Zealand Opera. Future plans include LA FANCIULLA DEL WEST for Grange Park Opera; and his role debut as Siegmund DIE WALKÜRE at Theater Lübeck.
He joined the Jette Parker Young Artists Programme in September 2005 and made his Royal Opera debut as Snout A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM followed by Malcolm MACBETH. He also understudied Dick Johnson LA FANCIULLA DEL WEST, Macduff MACBETH, Cavaradossi TOSCA and Calaf TURANDOT. In the 2006/7 Season, he sang Second Foreman/Coachman LADY MACBETH OF MTSENSK, and Tchaplitsky THE QUEEN OF SPADES, while covering Don José CARMEN, Pinkerton MADAMA BUTTERFLY, and Boris Grigorjev KÁT'A KABANOVA.
Quelle: http://www.robert-gilder.com/ArtistDetail.aspx?artist_id=2152&category_id=1001&location_id=3002
s. auch http://www.sritheran.com/

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Roberto De Biasio – 2002 (Masterclass Matteuzzi)

Di origine siciliana, Roberto De Biasio ha iniziato giovanissimo gli studi musicali presso il Conservatorio “San Pietro a Majella” di Napoli diplomandosi in flauto con il massimo dei voti.
Presso il medesimo istituto ha studiato Composizione sotto la guida del M° Francesco d’Avalos.
Laureato con lode in Lettere con una tesi in Storia della musica moderna e contemporanea è stato assistente del Prof. Antonio Braga presso l’Università di Cassino.
Successivamente ha intrapreso lo studio del canto diplomandosi sotto la guida di Mara Naddei.
In seguito allievo di Malcolm King, William Matteuzzi e Dennis ‘O Neill.
Vincitore di numerosi concorsi musicali (V Concorso internazionale di canto lirico “Isole Borromee”; Concorso “Città di Arezzo”; Concorso Europeo “Musica da camera” di Moncalieri TO...), la sua carriera ha inizio nel 2002 col debutto in Candide di L. Bernstein.
Ha poi interpretato i ruoli di: Alfredo ne La Traviata (Teatro Nuovo di Torino, Trento, Alessandria), Guido Strozzi nel Marino Faliero di G. Donizetti e il Cronista ne La morte dell’aria di G. Petrassi (Teatro La Fenice di Venezia), Edgardo in Lucia di Lammermoor e Macduff nel Macbeth (Teatro Civico di Vercelli), Sibari nella Semiramide di Meyerbeer (Festival di Martina Franca), Rodolfo ne
La Bohème (Teatro Verdi di Pordenone), Turiddu in Cavalleria rusticana (Teatro della Fortuna di Fano), Cavaradossi in Tosca (Teatro di Lecco), Riccardo in Un ballo in maschera (Teatro Poly di Pechino).
Giorgio Marini, Antonello Madau Diaz, Daniele Abbado, Giampaolo Sanzogno, Karl Martin e Bruno Campanella, alcuni registi e direttori con cui ha lavorato.
Ha cantato nel Pulcinella di I. Stravinskij in una lunga tournèe in Spagna e in Portogallo e ha debuttato nel ruolo di Pinkerton in occasione del I° centenario di Madama Butterfly presso la Kyoto Concert Hall in Giappone.
Ha ricevuto a Pavia il premio lirico “E lucean le stelle…” 2005, assegnato per “i successi di pubblico e di critica, credenziali di una sfolgorante carriera”.
Nella Stagione 2006/2007 ha debuttato al Teatro Donizetti di Bergamo interpretando Edgardo nella Lucia di Lammermoor, riscuotendo un clamoroso successo di pubblico e critica.
Ha debuttato al Teatro Politeama Greco di Lecce sempre con Lucia di Lammermoor ottenendo anche in questa occasioni lusinghieri riscontri.
Ha cantato con la Fondazione Toscanini il ruolo di Foresto nell'Attila di G. Verdi a Paicenza ed Modena.
Ha debuttato a Brighton in Traviata (Alfredo) ed a Tirana nel Ballo in Maschera (Riccardo).
Ha debuttato presso lo Sferisterio di Macerata nella Maria Stuarda (Leicester) di Donizetti.

Tra gli impegni futuri ricordiamo:
-Gennaro nella Lucrezia Borgia al Teatro Donizetti di Bergamo
-La Rondine di G. Puccini al Teatro Verdi di Trieste.
-Cavaradossi nella Tosca a Piacenza e Modena con la Fondazione Toscanini.
-Cavaradossi nella Tosca al Teatro Politeama Greco di Lecce.
-Roberto nel Roberto Devereux al Teatro Verdi di Trieste.
-Ismaele nel Nabucco a Savona e Vigoleno con la Fondazione Toscanini ed al Teatro La Fenice di Venezia
-Tito nella Clemenza di Tito a Savona e Rovigo.
Quelle: http://www.operamanager.com/cgi-bin/process.cgi?azione=vedi_curriculum&id=21177

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Ute Ziemer - 2002 (Masterclass Matteuzzi)


http://www.ute-ziemer.de/aktuell.htm

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Christian Senn Vazquez - 2003

Born in Chile, Christian Senn Vazquez has been living in Italy for several years.He wins the competition “Young Singers” in Concepciòn in 1996 and 1997.In 2001 he is admitted in the Academy for young singers at “Teatro alla Scala”, in Milan where he actually lives.He sings with conductors such as R. Muti, R. Chailly, M. Barbacini, C. Rizzi, G. Antonini, O. Dantone, F. Biondi, P. Goodwin, R. Gandolfi, A. Ceccato, R. Rizzi Brignoli, A. Bosman, R. Rovaris, in Italy and abroad in concert halls including “Teatro alla Scala”, “Teatro Comunale” in Florence, “Teatro Bellini” in Catania, “; “Teatro Filarmonico” in Verona, Wiener Konzerthaus, “Stefaniensaal” in Graz, “Auditorio Alfredo Kraus” in Gran Canaria, “Palau de la Musica” in Valencia.In opera he debuts Figaro in Il Barbiere di Siviglia in Lima with Luigi Alva and he sings this role in Italy in the theaters of Cremona, Ravenna, Como, Pavia, Bergamo, Brescia. Then he is Guglielmo in Così fan Tutte and Valentin in Faust at Santiago Teatro Nacional in Chile; he is again Figaro in Il Barbiere at Teatro alla Scala and he does the same role at Teatro Piccinni in Bari. He performes again the role of Guglielmo in Verona and Reggio Emila during the Mozart’s celebration year 2006.In baroque repertoire he sings Lucifero in Handel’s La Resurrezione with “Il Giardino Armonico” at Styriarte Festival in Graz; Vivaldi’s La Senna festeggiante with M° Paul Goodwin and Bajazet in Vivaldi’s Bajazet at the Konzerthaus in Vienna, in Valencia and Gran Canaria with Europa Galante and M° Fabio Biondi.He gives often concerts in classic and baroque repertoire, like Haydn’s Die Schöpfung and he’s specialized in Bach Kantate,Weihnachts Oratorium, Johannes Passion, Matthaus Passion, Magnificat by J. S. Bach; Beatus Vir by J. Ch. Bach; as well as such modern masterpeaces as Messe Solemnelle by C. Frank; Spaur-Messe KV 258 and Requiem by W. A. Mozart; Messa di Santa Cecilia by C. Gounod; Requiem by Faurè; Fantasia Corale by Beethoven, and Orf’s Carmina Burana at Teatro Filarmonico di Verona; Mozart’s Coronation Mass at the Teatro Sao Carlo in Lisbon. He also sang the Vier Briefe Cantata by Bruno Maderna at Biennale Musica in Venice.He sings Taddeo in Mosca’s Italiana in Algeri in the Rossini Wildbad Festival and he records it for Bongiovanni; he also records Tito Manlio with Accademia Bizantina/ O.Dantone for Naïve with concert at the International Festival in Beaune. Between his recent engagements, we cite: Bajazet in Vivaldi’s Bajazet on stage in Opéra de Montpellier and Teatro Arriaga in Bilbao (stage director Davide Livemore); “Pacuvio” in Rossini’s La Pietra di Paragone in Théâtre du Châtelet in Paris and at Teatro Regio in Parma.Forthcoming engagements include: Figaro in Il Barbiere di Siviglia at the Teatro Regio in Turin; Haendel’s Messiah in Halle with Ottavio Dantone and Accademia Bizantina; Vivaldi’s Orlando in Edinbourg with J.C. Spinosi and the Ensemble Matheus; Papageno in The Magic Flute in Montpellier Opera House; Bajazet in Vivaldi’s Bajazet with Europa Galante and Fabio Biondi at the Teatro La Fenice in Venice.
Quelle: http://www.allegorica.it/

- s. auch: DVD - La pietra del paragone (Paris 2007)

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Donat Havar - 2003

Donát Havár, geboren 1977 in Stuttgart, erhielt Gesangsunterricht bei seiner Mutter Elisabeth Havár und an der Musikhochschule Stuttgart bei Prof. Julia Hamari und Carl Davis, wo er 2004 das Konzertexamen mit Bestnote abschloss. Weitere Studien am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand und bei Francisco Araiza.Seit seinem Bühnendebüt 2002 als Ernesto (Don Pasquale) sang er Rollen wie Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Tamino, Alessandro (Il Re Pastore-Mozart), Fenton (Die lustigen Weiber von Windsor-Nicolai), Lindoro (L’Italiana in Algeri), Acis (Acis and Galatea-Händel), Alfred (Fledermaus) am Theater Bonn, der Komischen Oper Berlin, Theater Aachen, beim Rossini-Festival Bad Wildbad, Teatro del Giglio di Lucca und Teatro Verdi di Pisa. Sein Debüt im Amsterdam Concertgebouw gab er als Ferrando in Cosi fan tutte unter Martin Sieghart.Bei den Salzburger Festspielen 2005 sang er als Mitridate in Mozarts Mitridate, Rè di Ponto unter Marc Minkowski.
In der Spielzeit 2005/06 singt er am Theater Bonn den Tamino inszeniert von Jürgen Rose, Don Ottavio, Alfred in Fledermaus unter Roman Kofman inszeniert von Joachim Schlömer, Lysander in Midsummer Night’s Dream von Britten und Jephtha von Händel unter Jos van Veldhoven. An der L'Opéra National du Rhin Strasbourg singt er die Herkuleskantate, Kaffeekantate und Trauerode von Bach.Bei den Herbstlichen Musiktagen Bad Urach wird er 2006 unter Frieder Bernius den Duschmanta in Sacontala von Schubert interpretieren und auf CD einspielen.2007 wird er in Janaceks Aus einem Totenhaus unter Pierre Boulez beim Wiener Klangbogen und Festival Aix en Provence zu hören sein.
Donát Havár singt regelmäßig mit Orchestern wie dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi mit dem er in Bachs Magnificat, wie auch in den Kantaten BWV 201, 205 zu hören war. Die Messe Es-Dur von Schubert sang er unter Jonathan Nott mit den Bamberger Symphonikern. Unter Gustav Kuhn führte er mit dem Haydn-Symphonieorchester von Bozen und Trient Die Schöpfung von Haydn und unter Ola Rudner das Requiem von Mozart auf. Bei denTiroler Festspielen Erl sang er unter Gustav Kuhn Rossinis Petite Messe solennelle. Mit der NDR-Radiophilharmonie war er unter Stefan Blunier in Gounods Cäcilienmesse zu hören. Das Stabat Mater von Rossini führte er mit den Nürnberger Symphonikern auf und Puccinis Messa di Gloria mit dem Orchestra Filarmonica Marchigiana unter Daniele Agiman. Mit dem Beethoven-Orchester Bonn sang er Jephtha von Händel unter Jos van Veldhoven. Beim Jüdischen Sommer-Festival in Budapest sang er Die Schöpfung von Haydn. Mozarts Krönungsmesse führte er mit der Camerata Strumentale di Prato unter Alessandro Pinzauti auf. Das Lied von der Glocke von Max Bruch sang er unter Hayko Siemens mit den Münchner Symphonikern.
Als Liedinterpret sang er mit Liedern von Beethoven, Schubert, Schumann, Duparc beim Festival Incontri Asolani sowie beim Festival di Pasqua Rovereto. Mit János Kulka interpretierte er in Stuttgart Lieder von Liszt, Bartók und Kodály.
Das Lied von der Erde wird er bei den Gustav Mahler Musikwochen Toblach mit dem Münchner Kammerorchester unter Christoph Poppen singen. Geplant sind auch Liederabende in Palermo und in der Stuttgarter Liederhalle mit Die schöne Müllerin von Schubert, sowie CD-Produktionen mit dem RIAS-Kammerchor und den Berliner Philharmonikern mit Werken von Janacek unter Daniel Reuss, wie auch das Oratorium Il ritorno di Tobia von Haydn unter Andreas Spering.
Quelle: http://www.biamartists.com/

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Tatjana Charalgina-Wilson - 2004

Die in Jekaterinburg (Russland) geborene Sopranistin nahm nach ihrem Chorleitungs- und Klavierstudium in ihrer Heimatstadt ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg auf. Zwischen 1998 und 2004 war sie Stipendiatin der "Oskar und Vera Ritter"-Stiftung. Die Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe - wie 1999 dem Mozartwettbewerb, 2001 dem Internationalen Robert-Stolz-Wettbewerb und 2002 dem Elise-Meier-Opernwettbewerb - ist regelmäßig bei Liederabenden und Konzerten in Deutschland, Russland, Dänemark und der Schweiz zu hören. Zu ihren wichtigsten Partien gehören bisher Susanna ("Hochzeit des Figaro"), Ännchen ("Freischütz") und Giulia ("Scala di seta"). Seit der Spielzeit 2006/2007 ist sie Ensemblemitglied des Staatstheater Mainz, wo sie u. a. als Pamina ("Zauberflöte"), Musette ("Bohème"), Sophie ("Werther") sowie mit der Titelpartie des Scarlatti-Oratoriums "La Giuditta" zu erleben ist. Außerdem singt sie die Hauptpartie der mobilen Kinderoper "Die versunkene Stadt".
http://www.staatstheater-mainz.com/sz0607/ensemble/bio_oper/bio_charalgina.html

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Olga Peretyatko - 2005

Olga Peretyatko began her career in the children’s choir at the Mariinsky Theatre, Saint Petersburg. In 2002 she left Russia to study at the The Hanns Eisler University Berlin with Brenda Mitchell. She completed her studies as part of the Hamburg Opera Studio and was also a member of the Academie at the Festival International d’Aix-en-Provence.
She gained her first profession experiences as a member of the Hamburg State Opera singing such roles as Barbarina, Oberto (Alcina), Jano (Jenufa), Giannatta (L’Elisir d’Amore), Papagena.
Summer 2006 saw her take part in the Accademia Rossiniana in Pesaro where she sang Corinna and La Contessa di Folleville (Il Viaggio a Riems) under Alberto Zedda’s direction. In November 2006 she recorded La Donna del Lago again under Alberto Zedda’s direction and she returned with outstanding success to the Rossini Opera Festival Pesaro this summer to sing Desdemona in a new production of Otello alongside Juan Diego Florez and Gregory Kunde.
In June 2007 she was awarded the second prize at Placido Domingo’s ‘Operalia’ singing competition.
November 2007 sees Olga make her Paris debut at the Theatre des Champs Elysées singing Anne Trulove in The Rake’s Progress.
Her repertoire also includes Adele (Fledermaus), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos), both Konstanze and Blondchen, (Entführung aus dem Serail), Gilda (Rigoletto) and Olympia (Les Contes d’Hoffmann)
Quelle: /www.imgartists.com/
s. auch: http://www.olgaperetyatko.com/
Aktuelle Ergänzung: Interview im "Opernglas" Ausgabe 7/8 (2008).

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Michael Spyres - 2007 und 2008

For the 2008/2009 season Michael Spyres will be member of the Deutsche Oper Berlin, where he made his debut as Tamino in Die Zauberflöte already in June 2008 and also appear as Steuermann in Der fliegende Holländer and Arturo in Lucia di Lammermoor.
Other important upcoming engagements are his La Scala debut in Milan as Belfiore in Rossini’s Il viaggio a Reims in April 2009, Duca in productions of Rigoletto for Springfield/Missouri (October 2009) and the 2009 St Margarethen Festival in Austria as well as the title role in Leonard Bernstein’s Candide for his debut with the Vlaamse Opera in Gent and Antwerp.
In July 2008 he sang for the first time Rossini’s Otello at the Wildbad Rossini Festival /Germany. The production will be commercially released on DVD and CD as well.
Michael Spyres was born in Mansfield, Missouri U.S.A. where he grew up in a family of musicians. In 2002 the Governor of Missouri presented Michael and his family the award of "Most Musical Family". Mr. Spyres began his studies in the U.S. then continued his studies in the Konservatorium Wien of Vienna, Austria. He was a Young Artist with Opera Theatre Saint Louis then shortly there after made his main stage operatic debut with Opera Theatre Saint Louis’ touring production as Rodolfo in La Boheme. He has performed such roles as Albert Herring, Duca in Rigoletto, Ferrando in Così fan tutte, Rodolfo in La Bohème, Alfredo in La Traviata and Hoffmann. In addition to his opera career he has a very active oratorio schedule in which he has performed Handel's Messiah, Bach's Weihnachts Oratorium, Mozart's Requiem, and Honegger's Le Roi David to name a few. Mr. Spyres is a three-time Regional winner of the MET auditions and winner of the Midwest MacAllister Awards. In addition to singing throughout the Midwest of the U.S.A he has performed as a soloist in Austria, Belgium, China, Croatia, Czech Republic, France, Germany, Italy, Japan, Poland, Russia, Slovenia, and South Africa. Michael has been a soloist with such choirs as the World Youth Choir, World Chamber Choir, and the Arnold Schönberg Chor. In the recent years Mr. Spyres has made several important debuts such as Vienna's famed Musikverein, the Eremitage in St. Petersburg (operatic concerts with Konstantin Orbelian in 2007 and 2008) as well as in Teatro San Carlo of Naples, Italy (Jaquino in Fidelio). He has recorded Mozart's Requiem with the Vienna Chamber Orchestra and the renowned Schoenberg Chor under the baton of Erwin Ortner. In July 2007 he performed and recorded with the label NAXOS the role of Alberto from Rossini's comic opera La Gazzetta in the Bad Wildbad Rossini Festival. In September Michael toured Japan as Alfredo in Verdi’s La Traviata, followed in November by his return to the Musikverein as the tenor soloist in Beethoven’s 9th Symphony. (July 2008)

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ROF Pesaro (Accademia Rossiniana) "Il viaggio a Reims" 2001 - 2007


Hier eine Auswahl von SängerInnen und Dirigenten, die seit ihrem Debut in Pesaro durch weitere Auftritte dort oder international bekannt geworden sind bzw. die wir in Bad Wildbad haben erleben können, - eine beeindruckende (Zwischen-)Bilanz der Arbeit der Accademia Rossiniana:

Laura Giordano - Corinna 2001
Mariola Cantarero - Contessa di Folleville 2001
Giovanni Botta - Cavalier Belfiore 2001
Bruno Taddia - Don Alvaro 2001
Antonis Koroneos - Conte de Libenskof 2001
Dirigent 2001: Antonino Fogliani

Rossella Bevacqua - Corinna 2002
Anna Agathonos - Marchese Melibea und Maddalena 2002
Saimir Pirgu - Cavalier Belfiore 2002
Wojciech Gierlach - Lord Sidney 2002

Elizaveta Martirosyan - Corinna 2003
Marianna Pizzolato - Marchese Melibea 2003
Eunshil Kim - Contessa de Folleville 2003
Filippo Adami - Cavalier Belfiore 2003
José Manuel Zapata - Conte de Libenskof 2003
Wojciech Gierlach - Don Profondo 2003
Daniele Zanfardino - Zeferino/Gelsomino 2003
Dirigent 2003: Christopher Franklin

Ferdinand von Bothmer - Cavalier Belfiore 2004
David Alegret - Conte de Libenskof 2004
Ugo Guagliardo - Lord Sidney 2004

Julia Samsonova - Corinna und Delia 2005
Maria Gortsevskaya - Marchesa Melibea und Modestina 2005
Maxim Mironov - Conte de Libenskof 2005

Olga Peretyatko - Corinna und Contessa di Folleville 2006
Kleopatra Papatheologou - Marchesa Melibea 2006

Marina Rebeka - Contessa de Folleville und Madam Cortese 2007

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15. Juli 2008

Bad Wildbad aktuell


Quelle: http://www.der-neue-merker.eu/mod,content/id_content,1/id_menuitem,1


ROSSINI IN BAD WILDBAD: Otello ist weiss

Die dritte Jubiläums-Premiere des Festivals, Rossinis „Otello“, unter der musikalischen Leitung von Antonino Fogliani und in der Regie von Annette Hornbacher verspricht viele Überraschungen.Neben den Rollendebuts der beiden Hauptdarsteller Michael Spyres als Otello und Jessica Pratt als Desdemona ist es vor allem das Regiekonzept von Annette Hornbacher, das Spannung verspricht. In ihrer nunmehr sechsten Inszenierung einer Rossini-Oper beschäftigt sie sich mit dem Thema der Ausgrenzung. Sie versteht diese in vielfältiger Hinsicht und keineswegs an Rassismus und einen farbigen Otello gebunden.In ihrer Inszenierung lässt Hornbacher bewusst offen, in welcher Welt sich Otello bewegt. Sind die Venezianer eine reiche und kultivierte Patriziergesellschaft? Oder handelt es sich eher um eine mafiöse Halbwelt? Letzteres liegt nahe, da alle Figuren in der Oper in Machtintrigen verstrickt sind. Ist Otello also Befehlshaber eines idealen Staatengebildes – oder eher ein Söldner zwielichtiger Bosse?Eine Besonderheit der Rossini Oper besteht darin, dass Otello musikdramaturgisch schwächer gewichtet ist als Desdemona, deren differenzierte Gefühle und Leiden im Mittelpunkt von Rossinis Interesse stehen. Um Desdemonas Liebe ebenso wie den plötzlichen Hass Otellos plausibel zu machen, betont die Inszenierung daher, dass Otello wie Desdemona unter der systematischen Ausgrenzung aus der venezianischen Machtwelt leidet. Wie Desdemona, die von ihrem Vater für eine politisch einträgliche Heirat mit dem Sohn des Dogen vorgesehen ist, wird Otello zum Spielball der Mächtigen. Beide, Otello und Desdemona, sind Opfer einer von Intrigen und Machtspielen beherrschten Welt, in der Otello nur einen Trumpf hat: seine Überlegenheit als Kämpfer.Die Ausstattung liegt wie bei der „Italienerin in Dubai“ in den Händen der langjährigen Festival-Mitarbeiterin Claudia Möbius. Die Berliner Kostüm- und Modedesignerin hat seit 2002 mehr als 20 Produktionen in Wildbad verantwortlich betreut und gestaltet in ihrer vierten gemeinsamen Arbeit mit Annette Hornbacher die prägnanten Kostüme. Der junge Berliner Bühnenbildner Anton Lukas zeichnet für den in seiner Kargheit überzeugenden Unterweltsraum verantwortlich, der Hannoveraner Lichtdesigner Markus Knoblich sorgt für die bewusst spärliche, stimmungsvolle Beleuchtung.Zitate zu „Otello“ aus Rossinis BriefenAzione interessantissima // Spannende Handlung (21. Mai 1816)Sto travagliando nell’Otello, cosa difficile ma sicuro d’effetto (08. Okt 1816)Ich schlage mich mit ‘Otello’ herum, ein schwieriger aber effektvoller Stoffca capo d’opera – una cosa tanto classica (09. Dez 1816, über die Uraufführung)Ein Meisterwerk – eine klassische Sache.


Festival „Rossini in Wildbad“ mit Pacini-Rarität: “DON GIOVANNI" von Giovanni Pacini (Vorstellung am 12. 7. 2008)

Das 20. Belcanto Opera Festival „Rossini in Wildbad“ brachte auch heuer wieder eine bemerkenswerte Rarität: „Don Giovanni ossia Il convitato di pietra“ von Giovanni Pacini (1796 – 1867), dessen Uraufführung im Jahr 1832 in privatem Rahmen in der Casa Belluomini in Viareggio erfolgte. Wohl auch deshalb, weil Pacinis Schwester Claudia seit 1823 mit Antonio Belluomini verheiratet war, der später der Arzt der legendären Sängerin Maria Malibran wurde. Da nicht bekannt ist, ob es seither jemals eine Aufführung dieser Oper gab, könnte die Premieren-Vorstellung im Kurtheater von Bad Wildbad am 4. Juli die erste öffentliche Aufführung gewesen sein. Allein unter diesem Aspekt muss die Idee der Festspielleitung – die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Jochen Schönleber –, dieses außerhalb Italiens völlig unbekannte Werk szenisch aufzuführen, gewürdigt werden. Wenn dann noch die musikalische Qualität stimmt, wie in Bad Wildbad, darf von einer kleinen Opernsensation gesprochen werden.

Pacini, der von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt wurde – seine reiche Erfindungsgabe und melodische Kraft brachten ihm den Beinamen „maestro della cabaletta“ ein –, schrieb anfangs im Stil der Opera buffa Rossinis, später im Stil Bellinis. Und beide Komponisten sind aus der Partitur des „Don Giovanni“, die virtuosen Belcanto-Gesang höchster Güte erfordert, herauszuhören. Der Librettist dieses Werks ist unbekannt, der Inhalt der Oper mit jener von Mozart fast identisch. Nur dass Don Giovannis Diener nicht Leporello, sondern Ficcanaso heißt, keine Donna Elvira vorkommt und die Stimmlagen mancher Personen anders sind. So ist beispielsweise Don Giovanni ein Tenor und Donna Anna ein Mezzosopran.

Die Inszenierung von Anke Rauthmann lässt die Oper in der Sommerresidenz einer italienischen Familie spielen, wobei fast alle Darsteller Mitglieder dieser Familie sind: der Vater als Oberhaupt spielt den Diener Ficcanaso, der Sohn den Don Giovanni, seine Ehefrau Donna Anna. Ein Freund der Familie wird als Duca Ottavio ins Spiel geholt, dessen Schwester ist die junge Braut Zerlina, ihr Freund Masetto. Im Verlauf der Vorstellung vermischen sich Spiel und Realität, die Grenze zwischen Theaterrollen und dem Familienleben verschwimmen, alle Beteiligten erfahren etwas über sich selbst …

Für die Bühne des ehemals Königlichen Kurtheaters Bad Wildbad (ein bauliches Kleinod) zeichnete Britta Blanke verantwortlich. Es gelang ihr mit einfachen Mitteln, die Atmosphäre einer Sommerresidenz einer italienischen Familie einzufangen, die modernen Kostüme entwarf Claudia Möbius.

Leonardo Cortellazzi in der Titelrolle überzeugte durch südländische Verführungskünste, wobei ihm sein einschmeichelnder, angenehm klingender Tenor sehr zustatten kam. Als sein Diener forcierte Giulio Mastrototaro seinen kräftigen Bassbariton zu stark, was sich in dem kleinen Haus eher ungünstig auswirkte. Bravourös die junge schmächtige Zinovia-Maria Zafeiriadou als Zerlina, die nicht nur bezaubernd aussah, sondern ihre Rolle schauspielerisch und gesanglich hervorragend meisterte. Ihr heller Sopran perlte höhensicher, ohne je schrill zu werden und übertraf in den Ensembleszenen alle anderen Protagonisten. Mit Recht erhielt sie einige „Brava-Rufe“. Hier reift eine Sängerin heran, der man eine Karriere auch an größeren Häusern voraussagen kann. Geraldine Chauvet als Donna Anna hatte es da nicht leicht, bewältigte aber ihre Rolle und ihre Arien gut. Überzeugend Ugo Guagliardo, der den eifersüchtigen Masetto blendend spielte und mit tiefem, wohlklingendem Bass sang. Dazu gab er noch die in dieser Inszenierung veränderte Rolle des Commendatore, der von Don Giovanni nicht getötet, sondern „bloß“ verletzt wird, ihn aber dennoch zur Hölle wünscht. Giorgio Trucco als Duca Ottavio blieb trotz guter Stimme ein wenig farblos. Köstlich hingegen Kornelia Gocalek als Hausmädchen und Krankenschwester, die bei einem Wettbewerb für Theaterschulen in Moskau den Preis für die „beste körperliche Performance“ erhielt. Eine mit Sicherheit verdiente Auszeichnung. In einer Opernvorstellung zwei stumme Rollen so überzeugend und witzig zu spielen, hat Seltenheitswert! Der Philharmonische Chor Transilvania Cluj (Leiter: Cornel Groza) rundete die guten Leistungen des gesamten Ensembles ab.

Die Leitung des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim hatte Daniele Ferrari inne, der dieses musikalische Kammerwerk wie große Oper spielen ließ. Oftmaliger Szenenapplaus und viele Bravi-Rufe für die Sängerinnen und Sänger sowie den Dirigenten zeigten, wie sehr das Publikum von der Vorstellung begeistert war. Vom Rezensenten ein „Bravo!“ für die Festspielleitung, diese musikalische Kostbarkeit ausgegraben zu haben.

Udo Pacolt, Wien – München


Rossini in Wildbad : „L’ITALIANA IN ALGERI“ in konzertanter Vollendung 5.7.2008

Im 20. Jahr seines Bestehens startete das Festival im Nordschwarzwald mit einem wahren Paukenschlag. Maestro Alberto Zedda (in der Februar-Ausgabe anlässlich seines 80. Geburtstags ausführlich gewürdigt) trat neben einigen halbszenischen Produktionen nach „La Cenerentola“ und „La donna del lago“ zum dritten Mal ans Pult für eine konzertante Aufführung, die nur durch den Aufhänger für einen CD-Mitschnitt mit einer hochkarätigen und den Etat des Festivals sprengen würdenden Besetzung möglich ist und landete damit wieder einen Triumph des moussierenden Rossini-Witzes. Bei einem solchen Vollblut-Musiker wird kein Bühnenbild und kein Kostümaufwand benötigt, um eine Handlung und ihre Situationen zu verorten. Zumal wenn es sich um eine Buffa dreht, bei der entsprechende Sänger auch hinter ihren Notenpulten dem Drang zum Spielen oder zumindest zum mimischen Kontakt kaum widerstehen können. Was sich an diesem Abend auf der kleinen Bühne an vis comica, an gegenseitigem Bälle-Zuwerfen abspielte, steigerte die ohnehin schon jubelnswerte musikalische Komponente zum vollendeten Musiktheater. Übertitel wären somit selbst für kein Wort Italienisch verstehende Besucher überflüssig gewesen, die Deutlichkeit der körpersprachlichen Details überbrückte jede Verständnis-Barriere.
An der Spitze der Solisten stand Marianna Pizzolato in der Titelrolle mit einer Stimme, die vom Kontraalt über den sinnlich dunklen Mezzo bis zur fast hell sopranigen Höhe gleich mehrere Stimmfächer in sich vereinigt und damit der Partie der Isabella in jeglicher Lage voll gewachsen ist. Weit gespanntes Legato, flexibles Parlando, locker attackierende Koloratur – alles scheint dieser dazuhin mit aparter fraulicher Ausstrahlung, Charme und Witz gesegneten Künstlerin spielerisch ohne störende Gangschaltungen zu entströmen. Daß sie alle diese Vorzüge nicht nur für ihr eigenes Wirken nutzt, sondern sich bei der ersten Begegnung mit Mustafa ihrerseits geschmeichelt fühlt, zeigt ihre gestalterische Fähigkeit, dürfte aber auch an der humorvoll sympathischen Präsenz von Lorenzo Regazzo als Bey von Algier liegen. Der schon mehrfach in Bad Wildbad zu Gast gewesene Koloratur-Baßbariton mit einer ausgeglichen runden und fülligen Tongebung vom Keller bis zum Dach lebt die Rolle in jeder Phase seines pointenreichen Mienenspiels und seiner spontanen Reaktionen auf die Partner. Kaum zu glauben, dass sich dieser so großsprecherisch aufplusternde Renegat letztlich als Pappataci außer Gefecht setzen läßt. Eine ebenso prall lebendige Charakterstudie gibt der hauptsächlich auf die Opera buffa spezialisierte Neapolitaner Bruno De Simone als Taddeo. Kein Jammerlappen, kein Trottel, sondern ein feinsinniger, gewitzter Mann, wenn auch verzweifelnd doch Herr der Lage, steht da auf der Bühne und erschließt dieser gerne lächerlich gezeichneten Figur eine ganz neue Dimension. Die Durchsetzungskraft seines kernigen und akkurat aussingenden Organs unterstützt dies noch in vokaler Hinsicht.
Der ziemlich schnell bekannt gewordene amerikanische Tenor Lawrence Brownlee rechtfertigte den ihm vorausgeeilten Ruf durch seine außergewöhnlich dunkel grundierte, präzise geführte Stimme, für die schnelle Fiorituren und die berüchtigt exaltierten Höhen kein Problem darstellen und die fähig ist, alles Extreme natürlich in die Melodielinie miteinzubinden. Sein Lindoro klebte zwar gelegentlich etwas mehr an den Noten, ließ sich aber durch die Ausgelassenheit seiner Mitstreiter schließlich auf ein freieres und den Spaß mittragendes Agieren ein.
Giulio Mastrototaro umreißt den algerischen Korsarenkapitän Haly in der Kürze seiner Rezitative und seiner über die Frauen Italiens Ressumée ziehenden Kavatine auf ebenso prägnante wie trocken komische Weise.
Ruth Gonzalez kleiner, aber durchsetzungsfähiger und das Stretta-Finale des 1.Aktes gar so volltönend übersingender Sopran, dass sich der neben ihr stehende Regazzo (Mustafa) bei der als Zugabe erfolgten Wiederholung erschrocken die Ohren zuhält, ist als Elvira ein kleines Temperamentsbündel, das es dem Bey bestimmt nicht leicht gemacht haben dürfte, andererseits diesen letztlich doch glücklich stimmen sollte, zu einer solch lebenslustigen Frau wieder zurückzukehren. Elsa Giannoulidou stand ihr mit angenehm klingendem Mezzo als Zulma hilfreich zur Seite.
Mit dem Philharmonischen Chor Transilvania Cluj hatten die Veranstalter diesmal eine besonders klangvolle Sängervereinigung engagiert, deren dynamische Flexibilität an lauter erfahrene Solisten denken ließ.
Noch einmal zurück zu Alberto Zedda: diesmal profitierten die sich ganz schnell frei spielenden Virtuosi Brunensis von seinem pfiffigen Zugriff, dem Auskosten kleiner solistischer Akzente, dem mit einem überraschend plötzlichen Kick angetriebenen Rädchen des An- und Abschwellens, des bei aller Ausgelassenheit kontrollierten Ineinandergreifens von Rhythmus und Melodie.
Allen trübsinnigen, depressiven oder schwarzsehenden Zeitgenossen kann diese Medizin nur empfohlen werden. Denjenigen, die nach der Aufführung noch Gaumenfreuden von Sternekoch Harald Wohlfahrt bei einem Rossini-Diner genossen haben, dürften die Köstlichkeiten wie Champagner durch den Magen gegangen sein.
Alles in allem: ein Freudenfest dies- und jenseits des Podiums.

Udo Klebes

13. Juli 2008

Emilia di Liverpool gastierte in Bremen

Liverpool ist Kulturhaupstadt Europas 2008, und zur Eröffnung des Festjahres wurde – wie bereits 1957 zum 750. Stadtjubiläum von Liverpool – Donizettis Oper „Emilia di Liverpool“ ausgegraben.

Nach den Aufführungen in Liverpool tourt die Produktion (Inszenierung: Ignacio Garcia) nun durch mehrere europäische Hafenstädte und kam so auch für zwei Aufführungen (24. und 25. Januar 2008) in das Neue Schauspielhaus Bremen, was zugleich die deutsche Erstaufführung dieser Oper bedeutete. Die Sache war offensichtlich sehr kurzfristig ins Programm genommen worden; die diesbezügliche Pressemitteilung datiert vom 8. Januar 2008, und dass wir in Hamburg von diesem Ereignis gerade noch rechtzeitig erfahren haben, war nur einem glücklichen Zufallsfund im Internet zu verdanken.

Veranstalter des Projekts ist das in Liverpool ansässige European Opera Centre (President of The Council of Honour: Kent Nagano), das sich mit finanzieller Unterstützung der EU die praktische Ausbildung von Nachwuchssängern zur Aufgabe gemacht und seit 1997 diverse Opernprojekte durchgeführt hat (http://www.operaeurope.org/).

Aufgeführt wurde die Erst-Fassung von 1824, angereichert mit einigen Nummern aus der Fassung von 1828. Also ein Frühwerk von Donizetti, und dass er stark unter dem Einfluss Rossinis stand – dieser hatte gerade im Jahr zuvor sein Meisterwerk „Semiramide“ geschaffen - , war nicht zu überhören. Da kam einer Rossinianerin vieles recht bekannt vor, da gab es z. B. Cabaletten, ein weitgehend syllabisch gesungenes Ensemble à la Cenerentola, ein großes Duett zweier Buffo-Bässe, - der eine ist schwerhörig, dem versucht der andere in neapolitanischem Dialekt zu erklären, was da abläuft - , eine große Szene für einen dramatischen Koloraturbass und ein Finale mit abschließendem Jubel-Rondo der Titelfigur wie in „La donna del lago“, auch das Stilmittel des Crescendo wird eingesetzt.

Die Oper wurde geschrieben für das Teatro Nuovo in Neapel, das seinerzeit nur komische und Semi-Seria-Opern aufführen durfte und als Opernhaus für das Volk von den Komponisten die Einhaltung bestimmter Vorgaben verlangte: gesprochene Dialoge und eine Hauptrolle für einen Bass-Buffo in neapolitanischem Dialekt. Und so war eine Opera semi-seria mit Dialogen, die gelegentlich mit kleinen Gags auf deutsch angereichert waren, und einer ziemlich wilden Mischung aus Racheschwüren und komischen Szenen zu bestaunen.

Dem reichlich verworrenen Geschehen konnte man mit Hilfe der deutschen Texte, die groß auf eine Stellwand im Bühnenhintergund projektiert wurden, gut folgen. Das Orchester saß links auf der Bühne, die Szenerie bestand im Wesentlichen nur aus einer Grabstätte mit Kreuz. Die kurzen Chorpassagen waren gestrichen bzw. wurden irgendwie orchestral umschifft.

Die Handlung spielt bei einer Einsiedelei auf einem Hügel vor dem Hintergrund einer - so das Libretto - „montagna alpestre“ einige Meilen von London entfernt,…ein alpines Gebirge in England? Der Fantasie des Librettisten sind eben keine Grenzen gesetzt.

Das Personal dieser Oper besteht im Wesentlichen aus zwei Vätern (Bässe), deren Töchtern sowie dem Ex-Verlobten der einen und aktuellem Verlobten der anderen Tochter (Don Romualdo, das ist die Rolle für den Bass mit neapolitanischem Dialekt); dazu noch der leichtlebige Federico (Tenor), der die eine Tochter – nämlich Emilia – früher mal verführt und verlassen hat und jetzt hinter der ihm durchaus zugeneigten Luigia, Tochter des anderen Basses und Verlobte des Don Romualdo, her ist. Wie der Opern-Zufall es so will, kommen – egal, ob sie nun in Richtung Italien reisen oder aus langjähriger Sklaverei in Nordafrika entflohen sind - alle diese Personen zur selben Zeit an demselben Ort zusammen, nämlich der Einsiedelei, in die sich Emilia zwecks Buße zurückgezogen hat, und jedes Mal, wenn einer der Handelnden begreift, welchen Bösewicht er da vor sich hat, ist das ein operngerechter Anlass für eine dramatische Attacke, der dann aber oft ziemlich abrupt eine komische Szene folgt. Schließlich wird allen Geläuterten großmütig verziehen, und am Ende gibt es zwei – wohl nur einigermaßen - glückliche Paare (Emilia kriegt ihren Tenor, Luigia bleibt bei ihrem Verlobten) und zwei zufriedene Väter.

Die musikalische Ausführung der besuchten Vorstellung vom 24. Januar (für die Vorstellung am Folgetag war in vier Hauptpartien eine andere Besetzung vorgesehen) hatte höchst ansprechendes Niveau, besonders beachtlich für die meist erst 24 / 25 Jahre jungen Solisten. Francesca Park hatte mit ihrem dramatischen Sopran keinerlei Schwierigkeiten mit der Bewältigung der Titelpartie und brillierte im Schluss-Rondo mit von Strophe zu Strophe sich steigernden Koloraturen. Hervorzuheben ist Marc Canturri als Emilias Vater Claudio mit schön timbriertem und koloratur- und höhensicherem Bass und großer Bühnenpräsenz (Porträt Marc Canturri.). Überzeugen konnten auch die beiden Buffo-Bässe Vincenzo Taormina (Don Romualdo) und Vasco Fracanzani (Il Conte, Vater von Luigia). Dem Tenor von Philippe Talbot fehlt wohl noch etwas Feinschliff in puncto Stimmkultur. Die Sängerinnen der kleineren Partien, Joelle Fleury (Luigia) und Adriana Festeu (Candida) waren eher unauffällig. Der Dirigent Giovanni Pacor führte Orchester und Solisten sicher durch den Abend.

Bei Opera Rara ist eine 3-CD-Kassette mit Aufnahmen der Fassungen von 1824 („Emilia di Liverpool“) und von 1828 („L’eremitaggio di Liwerpool“) erschienen (mit Yvonne Kenny, Sesto Bruscantini, Chris Merritt, Geoffrey Dolton u.a.); die Dialoge sind nicht mit aufgenommen, sondern nur im Libretto nachzulesen.

Ferner gibt es bei Myto auf einer CD die von der BBC 1957 aufgenommenen Ausschnitte mit Joan Sutherland (Fassung von 1828).

5. Juli 2008

Vincenzo Bellini: "I Capuleti e I Montecchi" in Rheinsberg

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Ein Bericht über die Aufführung der Kammeroper Schloss Rheinsberg am 28. Juni 2008. Unser Besuch erfolgte im Rahmen einer Reise des „Besucherrings“ des Staatstheaters Braunschweig unter bewährter Leitung von Andrei Petrov.

Eigentlich sollte die konzertante Vorstellung im Schlosshof mit Blick durch die Kolonnaden auf das Schlossparterre und den Glienitzsee stattfinden; sie musste wegen des schlechten Wetters jedoch verlegt werden.
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Somit war die Oper nun in der neuen Siegfried-Matthus-Arena im Hafendorf Rheinsberg zu erleben – nach Meinung der Opernfans aus Braunschweig kein Nachteil, konnte man in den ersten Reihen doch vorzüglich das Zusammenspiel des jungen Dirigenten Alexander Joel mit seinen Sänger-Solisten miterleben und hatte auch einen ungehinderten Blick auf das in stattlicher Zahl zusammen mit den Herren des Opernchors angereiste Staatsorchester Braunschweig, laut Programmheft „eines der ältesten Kulturorchester der Welt“, hervorgegangen aus der im Jahre 1587 von Herzog Julius zu Braunschweig/Wolfenbüttel gegründeten Hofkapelle.
Das Orchester hatte am Vortag eine Operngala in Braunschweig zu bestreiten, das hinderte es nicht, mit Hingabe und Aufmerksamkeit dem Werk des früh vollendeten zarten, blond gelockten und bereits im Alter von 33 Jahren an einer chronischen Darmkrankheit verstorbenen Bellini (1801-1835) zu huldigen.
Das Programmheft zeigt ein Portrait des Komponisten und bringt Auszüge aus Heines „Floretinischen Nächten“ (1836), Cristina_Belgiojoso die sich unter anderem mit Bellinis patriotischer Bewunderung für die „Barrikadenkämpferin, Pariser Salonkönigin und Historikerin“, der Mailänder Prinzessin Cristina Belgiojoso, beschäftigen. Zwei Tage vor der Rheinsberger Aufführung brachte die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ Nr. 27/2008 ein ganzseitiges bebildertes Gedenken an diese „Fürstin der Freiheit“ zu ihrem 200. Geburtstag mit gleich lautenden Passagen aus den „Florentinischen Nächten“ wie im Programmheft, dazu ein hinreißendes farbiges Portrait dieser zu ihrer Zeit berühmten Bellini-Freundin.
Nun zu den Solisten unserer Aufführung. Anmerkung vorweg: Stolz vermeldet das Programmheft die bisherigen Erfolge seiner bei ihrem Start in Rheinsberg noch unbekannten Sänger. Da liest man eine lange Liste bekannter Stars, alle ehemalige Preisträger des internationalen Gesangswettbewerbs, der seit 1991 regelmäßig durchgeführt wird, unter ihnen herausragende Namen wie Annette Dasch und Olga Peretyatko. Auch für die in diesem Jahr aufgeführten Werke konnte die Jury aus wiederum circa 400 Bewerbern etwa 30 Preisträger auswählen. So verwundert es nicht, dass sämtliche Rollen der Bellini-Oper gleichwertig gut besetzt waren.
Die Stimmen harmonierten wunderbar miteinander. Auch in dieser Inszenierung fesselten wiederum besonders die lyrischen Passagen, allen voran die traumhaften Duette der Giulietta und des Romeo, in denen beide inmitten des Kampfgetümmels der verfeindeten Clans und vor dem Hintergrund von Gefahr und nahendem Tod ergreifend ihre Liebe besingen. Takado Onodera, geboren 1976 in Japan, gab den Romeo. Das Programmheft hebt ihre reiche Konzerterfahrung hervor. In der besuchten Aufführung konnte man sich darüber hinaus von ihrer herausragenden Ausdruckskraft überzeugen, die sie für Oper zu prädestinieren scheint. Sie lebte förmlich in der Rolle, ihr weicher glutvoller Mezzo ging unter die Haut. Giulietta wurde mit mädchenhafter Zartheit von Clara Soojoo Lim, 1980 in Südkorea geboren, verkörpert. Zu Beginn verhalten, steigerte sie sich binnen kurzem. Bei ihr fiel mir die Musikalität auf, mit der sie fast unerwartet in den für Bellini typischen langen melodischen Bögen die Tiefen der Rolle auslotete. Giulietta war hier nicht nur das naive Mädchen, das ungestüm seiner Liebessehnsucht nachgibt, sondern zugleich die reife Frau, die bewusst Todesgefahr auf sich nimmt. Kein Wunder, dass auch beim Publikum die beiden Damen besonders beklatscht wurden.
Dabei waren die Herren ebenfalls hervorragend besetzt. Man weiß nicht, mit wem man beginnen soll, vielleicht mit Joon-Young Kim als Giulettas Vater Capelio, ebenfalls 1980 in Südkorea geboren. In Hochschulproduktionen hat er schon anspruchsvolle Bassrollen gestaltet, und in Rheinsberg konnte man sich von seinem Potential überzeugen: Eine volltönende bewegliche Stimme, die sich sehr gut in das Solistenensemble einfügte. Auch der Finne Iikka Leppänen als Lorenzo, ausgerüstet mit warmer und geschmeidiger Spiel-Bass-Stimme, ließ aufhorchen, ebenso wie Sylwester Targosz-Szalonek aus Polen, geboren 1979, in der Rolle des Tebaldo. Mit seinem beherzt eingesetzten schönen Tenor brillierte er von Anfang an leidenschaftlich „ohne Netz und doppelten Boden“ als glückloser Bewerber um Giulettas Hand. Bei der scheinbar ohne Anstrengung wohlklingenden Stimme hätte ich mehr vorsichtige Zurückhaltung erwartet und wurde angenehm überrascht. Ebenso wie die beiden Damen verdienen sämtliche Sänger dieser Produktion weitere Engagements in den Opernhäusern und für einige würde ich mir wünschen, dass sie sich als feste Ensemblemitglieder bewähren.
(Premiere dieser konzertanten Aufführung im Staatstheater Braunschweig am 4. Okt. 2008)
(Autorin: Astrid Fricke)