Foto: Ingo Höhn (openPR- Das offene PR-Portal) |
Besonders viele Kinder und Jugendliche waren mit von der Partie und wurden so „vom Opernvirus infiziert.“ (Bernhard)
Wenn man die Oper liebt und an die Qualitäten dieser Gattung glaubt, konnte man vor Glück und Rührung fast weinen. Oper hat hier für sehr viele Menschen eine neue, positive Bedeutung erlangt! Das lag auch an der überragenden, stimmungsvollen und packenden Aufführung!
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Quelle: art-tv.ch
Auf dem Schinznacher Dorfplatz wurde extra eine spanische Stierkampfarena aufgebaut, deren Rund als Spielfläche diente und deren Ränge die Zuschauer ganz nahe ans Geschehen setzten, sie zum Bestandteil der Kulisse werden ließen. Ohne ein (zer)störendes Regiekonzept wurde die Geschichte einer tödlichen Liebe erzählt : durch die detaillierte, glaubhafte und realistische Personenregie ebenso wie durch die Farbenpracht der Kostüme oder die Lichtregie. Einige Showeffekte wie auf Pferden reitende Soldaten oder ein im Royce chauffierter Escamillo möchte ich nicht kritisieren, ebenso wenig einige kleine Änderungen der Regie, welche den Werkgehalt nicht antasteten!Gesungen wurde in Französisch, während die prägnant gekürzten Dialoge in Deutsch gesprochen wurden. Dies ermöglichte ohne störende Übertitelung ein absolutes Verständnis der Handlung, die sich an das Libretto hielt und dadurch mit der Musik einherging!
Die überzeugende Gesamtleistung erhielt ihre Krone durch die Solisten, allen voran der José von Intendant Bernhard und die Carmen von Jordanka Milkova. Mit wuchtigem Tenor und darstellerischer Intensität gab Bernhard eine beklemmende Zerfallsstudie des Soldaten. Die Milkova ist durch ihre Spielfreude und Bühnenpräsenz ebenso wie durch ihre Attraktivität eine ideale Carmen. Hinzu kommt ihre klangvolle, echte Mezzostimme, die schlank und kultiviert geführt wird. Ein Genuss für sich!
Das eigens zusammengestellte Orchester unter der dramatisch-prägnanten Leitung von Marc Tardue fand seinen Platz ebenfalls auf den Rängen in der Arena.
Das Publikum dankte den Protagonisten durch Standing Ovations in allen, restlos ausverkauften Vorstellungen. Die allgemeine Hochstimmung ließ die Aufführung in einem – im positivsten Wortsinne! – Volksfest ausklingen.
Schenkenberg ist ein visionäres Projekt – in jeder Hinsicht! Die lokale Einbindung, die Kooperation von Laien und Profis, die ernsthafte und doch publikumsnahe Präsentation des Werks, dessen unverfälschte Wiedergabe,… Welch ein Gegensatz zur Kulturpolitik vieler großer Staatstheater oder renommierter Festspiele. Schenkenberg hat gezeigt was Oper sein kann!
In drei Jahren – denn diese Zeit braucht es – möchte die Oper Schenkenberg wieder ein Werk präsentieren.
Michael Seil (Besuchte Vorstellung 22. August 2010)
Das ist ja lustig, jedes Detail wurde beschrieben,#aha, und die Musik kam vom Band, oder wie?
AntwortenLöschenOhne Musik ist die Oper nichts.
ein Musiker
Danke für den Hinweis auf das „fehlende Orchester“. Es war natürlich vorhanden und wird nun vom Autor gebührend erwähnt.
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