Leserbriefe zur Fedra-Kritik in der BZ vom 1.4.08
Die Oper Fedra in Braunschweig ist ein Ohrenschmaus
Die Braunschweiger Fedra-Aufführung wird sich nicht zu einer bloßen Fußnote entwickeln. Das großartige Werk wird sich nach seiner triumphalen Premiere am Staatstheater rasch in den Opernspielplänen etablieren und Braunschweig wird als Mutter einer Mayr-Renaissance in die Geschichte eingehen können, wenn es das Werk des Komponisten weiter pflegt. Wieso der Rezensent in seiner Kritik mehrfach von "Papa Mayr" schreibt, um ihm anschließend die musikalische Güte abzusprechen, bleibt seltsam und unergründlich. Das sind Mätzchen, die Rezensenten sonst bei Regisseuren kritisieren. Wenn der Rezensent später der Regisseurin Kerstin Maria Pöhler Librettofehler vorwirft, wirft das kein gutes Licht auf seine Librettokenntnisse. (Almut Carlitscheck-Müller und Sven-David Müller, Berlin)
Andere sahen ein Meisterwerk
Ich weiß, dass Kritiken über künstlerische Ereignisse immer subjektiv sind. Wenn man aber die Kritik zu Fedra von Andreas Berger mit dem vergleicht, was sein Kollege Stefan Arndt in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung schreibt, kann man auf die Idee kommen, die Herren seien auf unterschiedlichen Veranstaltungen gewesen. Während Herr Berger die Oper als Fußnote abtut und den Komponisten als Vorläufer der Belcanto-Meister bezeichnet, spricht Stefan Arndt von einem Meisterwerk und feiert die Erstaufführung als großes Ereignis. Ich finde es nur schade, wenn ein kulturelles Ereignis von überregionalem Interesse ausgerechnet in der Stadt, in der es stattfindet, derart abqualifiziert wird. (Werner Schildt, Braunschweig) Braunschweiger Zeitung, 4. April 2008, Leserseite, Seite 28
Zuschauer sollten sich selbst überzeugen
Zu "Eine brillant gesungene Fußnote", Kultur-Seite vom 1. April:
Durch den Anstoß der Internationalen Simon Mayr Gesellschaft - und das lobenswerte Engagement des hiesigen Staatstheaters - gelangte Simon Mayrs Oper Fedra mit großem Erfolg zur Aufführung.
Warum Andreas Berger, der sich wohl zu wenig mit dem Werk und speziell mit der Musik beschäftigt hat, so negativ urteilt, bleibt mir und auch vielen anderen ein Rätsel.
Über die Inszenierung kann man geteilter Meinung sein, aber die Musik ist ein Meisterwerk ihrer Zeit und sollte unbedingt auch an anderen Bühnen gespielt werden. Äußerst positiv der Einbau der stummen Rolle der "Aricia" durch Regisseurin Pöhler. Dadurch wurde die Handlung verständlicher.
Ich hoffe auf regen Besuch, damit sich die Zuhörer selbst ein Bild von dem großartigen Werk machen können. (Horst-Henning Albrecht, Braunschweig, BZ vom 7.4.2008, Seite 40)
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