Zara Dolukhanova
(1918 – 2007)
Am 4. Dezember 2007 verstarb Zara Dolukhanova. Sie war eine Sängerin vom Rang einer Conchita Supervia und einer Marilyn Horne. Sie debütierte 1938 in Eriwan und sang ab 1944 in Moskau am Bolschoi und im Rundfunk, ab 1959 auch weltweit in Konzerten. Ab etwa 1965 wechselte sie vom Contralto-Fach ins Sopranfach und sang Partien wie Norma, Aida und Tosca.
In Russland war sie die erste Cenerentola und hat zahlreiche Aufnahmen hinterlassen, darunter Gesamtaufnahmen von Rossinis „La Cenerentola“ (mit der Cabaletta des Malcolm aus "La donna del lago" als Einlagearie) und „L’italiana in Algeri“, beide aus dem Jahre 1951 und trotz der russischen Sprache Wunder an Eloquenz, mit perfekten Koloraturen ohne Aspiration und mit fein schwingenden Trillern: Rossinigesang in der Belcanto-Tradition des 19.Jahrhunderts. Beide Aufnahmen sind auf CD erhältlich.
Rossini – teils auch auf Italienisch - gibt es auf einer CD der Preiser-Serie „Lebendige Vergangenheit“ (Semiramide) und in einem Konzertmitschnitt aus Moskau vom 15. Januar 1954 (Semiramide und Barbiere - CD vom Label Russian-Disc). Auf dieser Moskauer Aufnahme gibt es auch das Unikum eines falsch deklarierten Programmpunktes zu entdecken: Die Trackliste gibt das Ave Maria aus Verdis Otello an, gesungen wird aber das von Verdi 1880 für den sakralen Gebrauch komponierte Ave Maria, - Irrtum oder doch wohl eher Absicht? Unter Stalin durfte jedenfalls vieles nicht öffentlich aufgeführt werden, möglicherweise eben auch und gerade katholische Kirchenmusik. Das galt aber auch für den bereits 1948 entstandenen Liederzyklus "Aus jüdischer Volkspoesie" von Dimitri Schostakowitsch, an dessen spektakulärer Uraufführung im Januar 1955 Zara Dolukhanova mitwirkte.
Die enorme Vielseitigkeit dieser großen Sängerin zeigt die bei Guild Historical erschienene Kassette mit vier CDs: neben russischen Liedern auch Arie Antiche (italienisch gesungen), Mozart (u. a. Exultate, jubilate), Rossini (zwei Stücke aus den Soirées Musicales), Schumann (Frauenliebe und –leben), Schubert, de Falla (spanisch gesungen), Richard Strauss, Benjamin Britten (englisch gesungen) u.a.
Am 4. Dezember 2007 verstarb Zara Dolukhanova. Sie war eine Sängerin vom Rang einer Conchita Supervia und einer Marilyn Horne. Sie debütierte 1938 in Eriwan und sang ab 1944 in Moskau am Bolschoi und im Rundfunk, ab 1959 auch weltweit in Konzerten. Ab etwa 1965 wechselte sie vom Contralto-Fach ins Sopranfach und sang Partien wie Norma, Aida und Tosca.
In Russland war sie die erste Cenerentola und hat zahlreiche Aufnahmen hinterlassen, darunter Gesamtaufnahmen von Rossinis „La Cenerentola“ (mit der Cabaletta des Malcolm aus "La donna del lago" als Einlagearie) und „L’italiana in Algeri“, beide aus dem Jahre 1951 und trotz der russischen Sprache Wunder an Eloquenz, mit perfekten Koloraturen ohne Aspiration und mit fein schwingenden Trillern: Rossinigesang in der Belcanto-Tradition des 19.Jahrhunderts. Beide Aufnahmen sind auf CD erhältlich.
Rossini – teils auch auf Italienisch - gibt es auf einer CD der Preiser-Serie „Lebendige Vergangenheit“ (Semiramide) und in einem Konzertmitschnitt aus Moskau vom 15. Januar 1954 (Semiramide und Barbiere - CD vom Label Russian-Disc). Auf dieser Moskauer Aufnahme gibt es auch das Unikum eines falsch deklarierten Programmpunktes zu entdecken: Die Trackliste gibt das Ave Maria aus Verdis Otello an, gesungen wird aber das von Verdi 1880 für den sakralen Gebrauch komponierte Ave Maria, - Irrtum oder doch wohl eher Absicht? Unter Stalin durfte jedenfalls vieles nicht öffentlich aufgeführt werden, möglicherweise eben auch und gerade katholische Kirchenmusik. Das galt aber auch für den bereits 1948 entstandenen Liederzyklus "Aus jüdischer Volkspoesie" von Dimitri Schostakowitsch, an dessen spektakulärer Uraufführung im Januar 1955 Zara Dolukhanova mitwirkte.
Die enorme Vielseitigkeit dieser großen Sängerin zeigt die bei Guild Historical erschienene Kassette mit vier CDs: neben russischen Liedern auch Arie Antiche (italienisch gesungen), Mozart (u. a. Exultate, jubilate), Rossini (zwei Stücke aus den Soirées Musicales), Schumann (Frauenliebe und –leben), Schubert, de Falla (spanisch gesungen), Richard Strauss, Benjamin Britten (englisch gesungen) u.a.
Nachtrag: Jetzt gibt es bei YouTube die Cavatina des Arsace aus Semiramide – Ah quel giorno
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